Anreise- 22.10.2014- Solingen/Köln- Saint Girons- Ossese Tal
Nun- wie immer mit dem Zug.
Mit dem Thalys am Abend von Köln nach Paris Nord
Metro zum Gare Austerlitz
Nachtzug nach Toulouse
Am Morgen- Zug nach Saint Girons
als Frühbucher- komplett unter 100 €.
Dann mit dem Taxi in das
Ossese Tal (ca. 60 km .... 60€)
Von Saint Girons fährt auch ein Bus nach Seix... ich hab aber keinen Fahrplan gefunden und wollt auch noch eine gute Strecke laufen... also das Taxi, wenn auch Teuer.
Tipp von Susan.... Danke...
Busverbindungen ab/an St. Girons gibt es übrigens bei:
http://www.haut-couserans.com/fr/ete/acces/bus.htm
2013 fuhren Minibusse mit ca. 10 Sitzplätzen nach Seix und Aulus.
Viele Grüße Susan
Um 11 Uhr stehe ich im Ossese Tal am Ende der schmalen
Straße. An einem Schuppen hängt ein "A Vendre" Schild. Frisch ist es, ich hab das Fleece an, zieh mir die Regenjacke über. Die Wiesen sind feucht, ein paar kleine Pfützen auf der
Straße. Der Himmel - blau.Vor mir ein kleines Wäldchen, dort führt
der Pfad hinein.
Ein angenehmer Pfad- der dann mal über
Wiesen, mal
durch Wald führt. Spuren sind recht gut zu erkennen, Steinmänner und auch Farbmarkierungen. Der Weg entfernt sich nun vom Bach, steigt etwas an und erreicht eine kleine Steilstufe. Der Boden hier ist mit
buntem Laub
bedeckt. Auf ca. 1470m wechsele ich die Bachseite. Hohes, gelbes Gras wächst hier- der Weg ist hier nur schwach zu erkennen. Die Felsen kommen nun näher, im zick- zack geht es zu einem schmalen Durchgang hinauf (Blick zurück). Vor mir nun
steile Felswände, der Boden noch grasig, der kleine Bach neben mir. Pfadspuren sind weiter zu sehen, wenn auch kein ausgetretener breiter Pfad. Nach rechts (Westen) muss ich mich nun halten. Recht steil geht es nun hin und her aufwärts, das erst mal etwas mehr keuchen. Recht überraschend (wenn man nicht auf die Karte schaut) geht es hier nicht immer weiter hoch, sondern auf rund 2010 m Höhe schwenken die Spuren nach Südosten. Ich treffe heute keine anderen Wanderer- aber irgendeiner war schon hier - und hat hier einfach Mitten auf den "Weg" geschissen....
unbegreiflich!
Die
Cabane de Marterat (-Info) kommt in Sicht- 2132m. Eine kleine, saubere, gute Cabane. Sogar
Decken gibt es hier. Der Wind pfeift nun recht frisch um meine Ohren. Noch keine vier Uhr.... soll ich hier bleiben? Recht gemütlich ist es hier und ich spare mir das Zeltaufbau, Ich will aber noch etwas laufen. Der Port de Tavascan- 2220m ist schnell erreicht, er liegt nur knapp 300m entfernt der Cabane. Von dort
geht es wieder
abwärts, mehr oder wenige Weglos. Steinmänner führen mich Richtung des Estany del Port (2040m). Am See nun wieder ein klarer Pfad- an der Ostseite geht es lang. Vorbei noch am kleineren Estany Xic, hier such ich mir einen Zeltplatz (17 Uhr). Die einfache kl. Cabane
dort ist mit zu dunkel.
Das Zelt
steht (ca. 2032 m) hier ziemlich frei und ungeschützt im Wind, aber wenigsten ein grader Boden. Etwas abseits in einer Mulde
Koche ich. Es ist ungemütlich frisch, kein Sonnenstrahl, der Wind kühlt mich und es wird schnell dunkel- es ist ja schon fast November. Spülen, bisschen Körperpflege- schnell krieche ich in den Schlafsack. Mir geht es gut- es ist jetzt schön warm. Ich hör noch ein Interview aus der Mon Talk Reihe des WDR. Ich weiß gar nicht ob ich den Schluss noch mitbekomme- früh schlafe ich ein ..... und wache irgendwann in der Nacht auf.
Der Wind hat zugenommen. Heult und bricht sich an den Felsen- der Krach scheint vor allem aus dem Nachbartal zu kommen, da lärmt es richtig. Hier ist es nicht ganz so schlimm, es weht kräftig und laut, das Zelt (das Vaude Lizard) steht dabei stabil. Ab und zu hab schlagen die Böen geradezu ein- es knallt richtig- ich gewöhn mich daran und schlaf doch recht gut.
- noch ne Beschreibung ...
auf spanisch
...
Recht einfache Pfade, keine gr. Orientierungsprobleme bei guter Sicht.
In TopoPirineos und in der Pica d' Estats - Aneto - Nr. 22, eingezeichnet
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Tourdauer: 05:35 Std.
höchste Höhe: 2220 m
Bergauf: 1357 m
Bergab: 255 m
Länge: 9 km
2. Etappe, 24.10.2014 - Bivac am Estany del Port- Refugi de
Certascan (Winterraum)-
HRP / Porta del Cel
Kartenausschnitt
oben
Am Morgen hat der Wind nachgelassen. Ich packe meine Sachen und bin um 8:30 auf dem Weg.
Beim Zelten frühstücke ich seit Jahren nicht mehr, ist mir
am Morgen immer zu kalt. Ein bisschen trüb ist es, grau der Himmel. Der Wald vor mir zeigt viele grüne Nadelbäume und auch
gold/ gelbe Blätter-
herbstlich. Ein breiter Pfad führt in das Tal hinunter. An einem kl. "Parkplatz" (ca. 1800m) kann ich entweder der Piste folgen oder durch den Wald gehen. Ich gehe durch den Wald, das macht einfach mehr Spaß. Dies ist
ein einfacher, schmaler Pfad, der ab und zu auch mal schlecht zu erkennen ist, dann helfen Steinmännchen
und Farbmarkierungen. Ab und zu ist die Piste mal zu sehen, sie verläuft
ein wenig unterhalb (der GPS Track ist hier ungenau- ca. 50 m zu weit westlich). Die Piste führt dann weiter nach Süden bis zum Camping Graus und nach Tavascan-
ich bleib jedoch auf dem kl. Pfad der nach Osten schwenkt und
Noarre
(1600 m) erreicht, das nur aus ein wenigen
Häusern
besteht. Jetzt grasen nur ein paar Pferde zwischen den
Häusern. Der Ort ist schon für den Winter vorbereitet- an der Tränke ist der Hahn abgebaut, es schaut verlassen aus.
Ein Schild zeigt die Richtung an (wenn ich mich recht erinnere- zur Refugi de Tavascan), zwischen den Häusern nach links- in das Tal des Riu de Noarre. Durch gelb, grüne Wiesen führt der Pfad. Steigt langsam an, Wald beginnt und rot/ weiße Zeichen. Alles recht gemächlich- bis es dann so ab 1800m steiler und anstrengender wird. Auf 1980 m
erreiche ich den Riu de Flamisella- Zeit für eine Pause und das Frühstück. Und trinken- es ist jetzt schön warm- fast T-Shirt Wetter im Oktober. Hier treffe ich auf drei Holländer, die - wie sie mir erzählen- schon mehrfach in den Pyrenäen waren, jetzt aber die erste mehrtägige Tour durchführen. Leider treffe ich sie nicht mehr wieder.
Ohne Probleme erreiche die Höhe 2035m, und schaue auf das
Plea de Guerosso, eine kleine Ebene. Ton Joosten folgt hier der
Porta la Cel
, die hier links (Norden) vom Plateau abzweigt (kenne
ich von 2007- schönes und spannendes Wegstück). Ich gehe diesmal "grad
aus" (Osten). Nachdem das Plateau durchquert ist, steigt das Gelände
weglos wieder an. Ab und zu- selten gibt es mal einen Steinmann. Auf
2277 m wird es
etwas flacher, der Riu de les Canals fliest hier- aber sehr sparsam. Ich folge der Talform (ab und zu Pfadspuren), dann steigt das Gelände wieder steiler an -
hier einfach mehr oder weniger
Grad aus gehen- schwenkt auf 2470m für ein Stück nach links (Osten) hier aber nicht zu weit laufen- dann nach Oben (Norden) und der Übergang in das Guerosso Tal- 2550m- ist erreicht. Der Coll de Certascan ist von hier gut zu erkennen, einen Pfad gibt es nicht, Steinmänner sehe ich auch keine. Ich vermeide Höhenmeter und gehe durch Schutt und Geröll auf einer Höhe
in Richtung des Coll de Certascan (2605 m- laut Karte). Dort
erst mal wieder eine
kl. Pause. Mittagessen und ein bisschen in den ab und zu vorkommenden Sonnenstrahlen liegen.
Der Abstieg ist recht steil und steinig, hat aber keine wirklichen Probleme. Ab ca. 2350 m wird es flacher und gemütlicher. Der Estany de Certascan ist ein recht großer Stausee und liegt auf 2240m- so 800 m gehe ich oberhalb des Ufers - dann ist die
Refugi de Certascan (2240 m) erreicht- die ich ganz für mich alleine habe.
Kein Mensch ist hier. Bewirtschaftet ist die Hütte von Anfang Juni bis Ende September- außer den drei Holländern habe ich heute keine anderen Wanderer bemerkt.
Der Winterraum ist im Obergeschoss- die Treppe hoch. Ich mache es mir dort
gemütlich, lass den Schlafsack lüften, koche mir einen Tee.. Drehe dann noch mal eine Runde und schau mir den See an.
Die Nacht ist ruhig.
Meist gut markierte Pfade, bis auf die Variante zu Ton Joosten, dort meist weglos und nur mit wenigen Steinmännern markiert.
Der Tag hat bei gutem Wetter keine bes. Schwierigkeiten
In TopoPirineos und in der Pica d' Estats - Aneto - Nr. 22, eingezeichnet
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Tourdauer: 08:10 Std.
höchste Höhe: 2605 m
Bergauf: 1090 m
Bergab: 854 m
Länge: 12,1 km
Der zweite Morgen auf Tour.
Ich schau aus dem Fenster. Bin sehr zufrieden, kein Regen, kein Wind, für
die Sonne ist es noch etwas früh- könnte aber noch etwas werden, blauer Himmel, wenig Wolken. Ich hab Glück mit dem Wetter!
Wieder um 8:30 stehe ich vor der Refuge. Rot /weiße Markierungen führen mich aus dem kl. Felsenchaos um die Hütte. Nach kurzem Weg ist das Gelände offen, ein guter Pfad verliert etwas an Höhe (folgt dem Talschluss). Auf 2080 m gibt es zwei Möglichkeiten, einmal bergab - oder bergauf. Der HRP führt bergauf. Ein leicht zu gehender Weg, nur ein bisschen
anstrengend. Auf ca. 2220 m knickt der Pfad scharf nach links (Norden) und
erreicht nach ca. 150 m die
Collada en Serra de Llurri. (Pano- links die Refugi de Certascan - rechts der Estany Romedo de Dalt) Von hier geht es teils über Schutt Richtung des wunderbaren
Estany Romedo de Dalt. Hier folge ich dem Pfad der weiter bergab führt,
erreiche dann einen kl. Bach. Spuren und Zeichnen verlieren sich hier oft, im richtigen Moment taucht jedoch irgendeine Markierung auf. Es ist sehr schön hier, der Herbst färbt die Sträucher bunt, das Gras ist rotbraun, Wasser fließt. Ich
arbeite mich voran - suche die Richtung, gehe über Gestrüpp und Felsen- und dazu ist es jetzt richtig schön sonnig.
Dann wieder ein gut sichtbarer Pfad der mich zum
Estany de Romedo de Baix führt. Hier gibt es eine einfache kl. Kletterstelle, ein morsches Seil soll helfen. Der Pfad endet dann auf einer Piste.
Ich gehe die Piste bergauf und
erreiche den Staudamm des Sees. Hier wird gebaut- Dixi Klo, ein Schuppen, Schutt. Jetzt ist aber niemand hier- es ist ja Samstag!
Noch vor dem Staudamm gehe ich (Weglos/ keine Markierung) durch Gras in das Tal
hinunter, brauche auch mal die Hände in Richtung des Baches (Riu de Romedo). Ich suche eine Stelle an der ich mit trockenen Füßen den Bach überquere.
Erste Steinmänner tauchen auf, dann eine recht klare Pfadspur- die dann auf
der linken Bachseite
Seite Talwärts führt. Der Riu de Romedo
stürzt hier über
mehrere
Felsstufen
ins Tal. Ich erreiche ein kl. Plateau, in der
kl. Cabane dort würde ich nur im Notfall übernachten. Etwas Oberhalb der Cabane (also nicht am Bach
entlang) geht es weiter. Ab und zu ist nun etwas Vorsicht nötig, steil fallen manchmal die Felsen zum Bach hinab, mal gehe ich auch gemütlich über einfache Pfade. Mal muss ich den weiteren Weg suchen, mal ein klarer Pfad. Dann eine kl. kurze
Kletterstelle,
hier brauche ich wieder die Hände. Der Pfad führt dann zurück zum
Bach, ich folge den Spuren und wechsele auf 1705 m Höhe die
Bachseite (laut Karte eigentlich ein Stück früher). Dieser Abschnitt war sehr schön, spannend durch die
Wegsuche, und mit wunderbar
buntem Gras und Blättern und einem Riu de Romedo der in vielen kl. Wasserfällen ins Tal stürzt.
Wald beginnt, der Riu de Romedo hat nun eine Schlucht in den Fels gegraben. Bis zur Pla de Boavia ist es nicht mehr weit, grad mal 600m (Luftlinie).
Im Wald sind Zeichen und Spuren Mangelware, die Bäume stehen oft dicht und ich zwänge mich
so auch mal unter den Zweigen hindurch. "Wo soll ich denn nun lang", geht es mir manchmal durch den Kopf, dann taucht doch ein kl. Steinmann auf und gab mir Sicherheit- da lang. Hier ist es wichtig nicht auf die Idee zu kommen in Richtung des Baches zu gehen und dort
Klettereien anzufangen
Pla de Boavia (1475m)
erreiche ich um 13 Uhr. Im Sommer ist es hier sicher nicht einsam- jetzt bin ich alleine. Ich suche mir einen Platz in der Sonne- Mittagessen. Richtig warm ist es in Ruhe aber nicht-
es ist halt
Herbst. Mir wird also schnell ungemütlich, ich packe das Essen ein und gehe weiter.
Zurück, über die Brücke, dort ist der weitere Weg ausgeschildert- Richtung Coll de Sellente/ Refugi de Baborte. Auf breitem Weg durch
Wald stetig Aufwärts.
Kl. Brücke- den Riu de Sellente (1670m) überqueren. Dann "Rechts" halten und dem vagen Pfad in das Sellente Tal weiter folgen, hier geht es hin und her durch niedrige Bäume und Büsche, dann lande ich wieder am Bach. Dort wieder ein
klarer Pfad. Auf 2050m Höhe das
Planell de Santa Pau. Hier verliere ich den
Weg... rechts halten und dort findet sich wieder ein Weg der dann etwas beschwerlicher aufwärts führt. Auf 2240 m etwas flacher,
ich gehe durch angenehme Wiesen. Die Spuren sind teils schwach, und Markierungen (Steinmänner) recht selten- bei schlechtem Wetter muss man hier aufpassen.
2490 m- Coll de Sellente- die orange
Refugi de Baborte ist mit etwas Suchen zusehen. Durch Schutt geht es nun Bergab. Ich sehe ein paar Menschen und einen Hund an der Hütte- dort angekommen- die Hütte ist fast voll. Ich gehe dann runter zum See und baue dort das Zelt
auf (2330 m)- ich möchte meine Ruhe haben, auch wenn die Leute sehr nett erscheinen.
Wie immer gibt es Nudeln aus der Tüte- diesmal mit Spinat, dazu einen
große Tasse Kaffee.
Bisher klappt alles super- vor allem das Wetter macht keine
Probleme. Zum Laufen fast ideal- nur morgen und abends ist es ungemütlich kühl, nachts kratzen die Temperaturen die 0 °.
Bei gutem Wetter rund um den Riu de Romedo eine spannende Wanderung, bei schlechter Sicht wird die Orientierung bestimmt nicht einfach. Der Rest ist meist gut markiert und ohne große Probleme.
In TopoPirineos eingezeichnet - in der Pica d' Estats - Aneto - Nr. 22 ist das Wegstück am Riu de Romedo nicht eingezeichnet
|
Tourdauer: 09:15 Std.
höchste Höhe: 2480 m
Bergauf: 1321 m
Bergab: 1180 m
Länge: 15,2 km
Kartenausschnitt
oben
Mal wieder eine ruhige Nacht erlebt, kein Regen,
ein bisschen Wind, nichts das mich im Schlaf weckt. Um 7 Uhr
klingelt der Wecker, das erste mal klingeln ignoriere ich. Ein
paar Minuten später schaffe ich es dann aufzustehen, und erlebe
zur Belohnung sehr
schöne Farben am Himmel und bunte Spieglungen im See. So
richtig genießen
kann ich das schöne Schauspiel nicht- mir ist kalt, ich brauche
Bewegung.
Also den
Schlafsack ein wenig ausschlagen, aus der Neo Air (Luftmatratze) die Luft
auspressen und den ganzen Kram wieder zusammenpacken. Das
Zelt ist trocken, obwohl ich direkt am See übernachtet habe, der Wind blies
den Kondens fort.
Wieder um 8:30 ist alles gepackt- ich mache mich auf den Weg.
Die Gruppe oben in der Refugi de Baborte ist auch schon
Unterwegs- sie gehen nicht in meine Richtung. Ein gut sichtbarer Pfad (Porta
del Cel) führt an der
Ostseite des Estany de Baborte (2330 m) entlang. Noch mal ein
Blick in das Baborte
Tal, dann ein kl. Anstieg- anschließend geht es für einige Zeit nur
nach bergab. Wegspuren und ab und zu Steinmänner zeigen die
Richtung, zwischendurch laufe ich auf schmalem Pfad durch fast hüfthohe Büsche.
Auf 1960 m Höhe
ein kl. Plateau, und die einfache
Cabane de Basello.
Drei Zelte stehen hier,
vieleicht meine drei Holländer? Es sieht irgendwie verlassen
aus... vielleicht sind sie nach Areu- (ca. 7 km entfernt)?
Einen
Camping
gibt es dort, vieleicht auch einen Laden.
Der Pfad wendet sich nun nach Osten und folgt dem
Tal, wobei ich immer mehr an Höhe verliere. Ich kann mich an
keine Schwierigkeiten erinnern, es ist einfach schönes Wandern
durch
teils bunten Wald- es
macht einfach Spaß. Dann erreiche ich die Talsohle, der La
Nogeuera de Vallferrera fliest hier. Über eine Brücke (ca.
1780m) erreiche ich die andere Talseite, Piste beginnt,
Parkplätze- ein Auto steht einsam hier (+ Wegweiser). Im Sommer
wird es anders sein- viele Autos! (Nur wenig entfernt ist die in
der Saison bewirtschaftete
Refugi de Vallferrera)
Ich gehe weiter auf der Piste (nun auf dem GR
11), bis zum schönen
Pla de Boet, hier
wieder (1880m), ein Pfad- der stetig bergauf führt (mit
Wegweiser- Refuge de Baiau) bis zum Pla des Arcalis, eine
kleine grasbewachsene Ebene. Hier mache ich ein kurze Pause- es
wird aber wiedermal schnell kalt. Ich folge
den Spuren bis zu einer kl. Brücke- ich gehe nicht über diese,
sondern folge den Steinmännern und Spuren, die
mich zwischen zwischen Bäumen, Felsen und über Bachwasser führen. Wieder
Grasgelände (ca. 2140 m), Spuren sind nun kaum zu erkennen, auf
der nächsten Anhöhe jedoch ein Steinmann. Etwas steiler geht es
bergan.... .
Der
weitere Weg zieht sich,
meist sind die Wegspuren gut zuerkennen, ab und zu muss ich
genauer schauen, es wird aber nie
langweilig, sondern
macht viel Spaß. Das Zwischenziel - die Refugio de Baiau- glänzt
in Alu und ist schon vom weitem zu erkennen- sie steht recht
markant auf einem Fels. Um 13 :15 komme ich an der
Refugio an- eine gute Aluschachtel. Im
Hüttenbuch lese ich das in den
letzten Wochen auch ein paar deutsche Wanderer hier waren. Hier oben weht ein kräftiger, kalter Wind. Es ist
sonnig, aber wirklich wärmen kann die Sonne hier nicht.
Hinunter vom Buckel. Steinmänner führen zum Estany des Baiau, da
geht es aber nicht weiter, sondern ich muss ein paar Meter
zurück und den Felsen auf einem kl. schmalem Band wieder hoch.
Ein Stück folgt der Pfad dem See, biegt dann ab (rechts) und
führt so langsam in steiles Gelände. Der
Blick ist einfach Klasse von hier. Der Schlussanstieg
ist sehr steil, es gibt keinen Pfad- jeder sucht sich hier
seinen eigene Aufstieg- ich geh lieber über die Blöcke, als über
den kl. Schutt. Wild keuchend komme ich dann am Port de Baiau
an- 2737 m. Hier überschreite ich die Grenze nach Andorra!
Der Abstieg ist einfacher, nicht so steil und
Spuren führen hinunter- links Richtung des Collado de Forall del
Malhiverns, 2820 m (von dort weiter zum Pic de Coma Pedrosa 2940
m) und meine Richtung
rechts haltend zum
Estany Negre
- auf GR 11 und auch HRP.
Anderthalb
Stunden später komme ich ohne Schwierigkeiten an der
Refuge de Comepedrosa an. Die Hütte liegt nicht direkt am
Pfad- sondern knapp 150m südlich. Auch diese Refuge ist schon
zu, sie hat aber einen
guten Winterraum.
Der nun übliche Ablauf beginnt- Bett
bauen, Klamotten lüften, Körperpflege, Essen kochen- und einen
wunderschönen Abend Genießen - Blick in von der
Hütte Richtung Westen. Auch diesen Abend verbringe ich
alleine und ungestört.
Bis zum Aufstieg zum Port de
Baiau eine schöne und eigentlich unschwere Wanderung. Ab
und zu muss man den Weg suchen, mit gutem Auge (und auch
Hilfe durch das GPS) ist das aber nicht so doll. Der
Schlussanstieg zum Port de Baiau ist schwierig- sehr
steil! In TopoPirineos eingezeichnet - in der Pica d' Estats - Aneto - Nr. 22
bis zum Port de Baiau- in der Nr. 21 ab
Refugi de Vallferrera
Homepage des Parc Natural ... Coma Pedrosa
|
Tourdauer:
09:00 Std.
höchste Höhe:
2737 m
Bergauf: 1270 m
Bergab:
1287 m
Länge: 15,9 km
5. Etappe, 27.10.2014 - Refugi Coma Pedrosa - bis El Seratt (Hotel Brinque).-
HRP / GR 11
Kartenausschnitt
Oben
Für meine Verhältnisse recht früh stehe ich vor der
Refuge Coma
Pedrosa- 7:30. Das Morgenlicht ist wunderbar- gelbgold
strahlt die Sonne. Es ist noch recht kalt, teils liegt Raureif auf
dem Gras.
Rot /Weiß markiert (GR 11) und auf gut
sichtbaren Pfaden geht es hinunter ins Tal. Der Rio de
Coma bleibt an meiner linken Seite. Wald beginnt. Auf ca. 1780 m
überquere ich den Rio de Coma (Brücke) , hundert Meter weiter
geht es über den nächsten Bach- auch über eine kl. Brücke. Auf
1750 m beginnt dann Piste- hier aber nicht bergab Richtung
Arinsal folgen- sondern wieder bergauf gehen. Nach zweihundert Metern
wendet sich die Piste sich nach Nordwest (S Kurve...) und führt
dann stetig aufwärts, zwischendurch sogar recht steil.
(ab und zu kann die Piste verlassen
werden- siehe Karten /Google earth)
Ich schwitze, die
Sonne hat richtig Kraft- ich hab nur das T- Shirt an.
Auf 2020m Höhe beginnt dann "Pla de L' Estany", ein paar Pferde
grasen hier noch, der Abtrieb hat noch nicht stattgefunden. In
Andorra ist die Hüttendichte sehr hoch- am Ende des Plateaus
steht die
Refugi del Pla de l' Estany. Pfadspuren wenden sich hier
nach rechts (Schild-
Collet de Font Pordriga) - denen folge ich nicht- gehe noch etwas weiter
in den Kessel, bevor ich dann doch nach rechts abbiege um zum
Collet de Font Pordriga zu gehen. Ein Stück führt weglos
durch Gras, dann treffe einen auf klaren Pfad (am Collet de Font
Pordriga).
Recht bequem, ohne viel Höhenmeter und auf gutem
Weg, gehe
ich weiter. Erreiche Wald. Auf 2060 Höhe ein Abzweig, zur
Refugi de les Fonts- dort muss ich jedoch nicht hin. Immer
wieder gibt es Aussicht in das
Arinsal Tal, Häuser sind zu erkennen, Skipisten- irgendwo
hab ich mal gelesen "in Andorra beginnt wieder die
Zivilisation". Am Ribal Bach mache ich Pause, esse Brot , Käse
und Wurst.
Wieder aufgerafft- der Hof
Bordes de Prat Nou ist schnell erreicht, ein Schild zeigt
die Richtung und mein nächstes Ziel an- Clot del Cavall. Durch
Wald geht es recht anstrengend aufwärts, die Bäume sind hier
voll von Flechten. Wiesen beginnen, ich folge meist einem klarem
Pfad, der sich nun langsam nach rechts wendet und dann auf ca.
2350 m Höhe scharf nach Osten abbiegt. Mit etwas Anstrengung,
aber ohne Schwierigkeiten komme ich auf einem breiten,
grasbewachsenen Rücken an (2478 m laut Karte) (Blick
vom Rücken). Ich wende mich nach links (Norden) , der Pic de
Clot de Cavall (2589 m Laut Karte) ist schnell erwandert- die
Aussicht ist toll. Den Cavall
überschreite ich, am "Ende" (Höhe ca. 2600 m)
schwenke ich nach links (Westen). Nach
steinigen
200 Metern verlasse ich den Rücken und steige über Blöcke
und Schutt steil in das Angonella Tal hinab.
Es dauert nicht lang
und der Abstieg wird einfacher, flacher, nicht mehr so steinig.
Ich folge Wegspuren.
Alles ist ruhig, nur Wasser fliest, ein paar Vögel. Alles ist
sehr entspannt. Über eine kleine Brücke quere ich den
Angonella Bach. Die
Schatten werden schon länger, ich überlege kurz in der
Refuge de L' Angonella
(Pano)
zu übernachten, beschließe dann aber doch Gas zu geben, um heute
noch bis nach EL Seratt zu laufen.
Bis nach Llorts geht es nur
bergab- ich laufe zwischendurch, freue mich auf eine Dusche und
ein entspanntes Bier. Mit dampfenden Füssen komme ich gut gelaunt in Llorts
an (1440 m) träum etwas vor mich hin- "toll wenn jetzt ein Bus kommt",
gehe über die Straße und hinter mir rauscht der Bus grade
Richtung El Serrat! Das kann nur bedeuten, ich soll das letzte
Wegstück nicht laufen
(das sicherlich auch keinen
besonderen Reiz hat).
Zurück zur Straße, um es
dort per Anhalter
zu versuchen, gehe zwei Fußballfelder weit, ein Auto mit Rally
Streifen - Daumen raus- und kurz danach sitze
ich da drin. Der Fahrer ist auf dem Weg zur Arbeit- wie der
Zufall es will Arbeitet er im
Hotel Brinque.
Ich checke dort ein, und leg mich erst mal lange in die Wanne!
Gehe dann noch kurz Spazieren, und bekomme nun
endlich mein Bier und ein wirklich gutes Abendessen.
(Komplett mit Halbpension und einigen
Getränken - 80 €.)
In El Serrat gibt es
nur ein paar Hotels- die nächste Hütte ist ca. 1,5 Std. entfernt
- die
Refugi de Sorteny.
Der Tag hat keine großen
Schwierigkeiten- etwas langweilig das Wegstück auf der
Piste! Alternativen
- unter Umgehung der Refugi de Coma Pedrosa - laut Karte
/Google Earth: 1. Mit Vermeidung des
Port de Baiau- von der Refuge de Baiau zum
Collada dels Estany Forcats- weiter siehe Karte. 2.
Mit dem steilen Port de Baiau- nach dem Port nicht
Richtung Estany Negre- sondern zum Collada del Foral
Malhiverns- sieht auf den Karten sehr steil aus.
Tracks findet man bei Wiciloc- da ich Pistenlaufen
langweilig finde würde ich eine der Varianten nehmen. In TopoPirineos ist das Wegstück von den Bordes de Prat Nou bis zum
Rücken vor dem Pic de Clot de Cavall nicht eingezeichnet
- Wegspuren sind aber vorhanden. In der Nr. 21- Andorra
- Cadi komplett eingezeichnet
|
Tourdauer:
08:43 Std.
höchste Höhe:
2590 m
Bergauf:
1197 m
Bergab:
1861 m
Länge: 18,9 km
(- einschließlich ca. 3 km per Anhalter mit dem Auto- Llorts bis
El Serrat)
6. Etappe, 28.10.2014- El
Serrat- Refugi de Cabana Sorda.-
HRP / GRP
Kartenausschnitt
oben
Das T- Shirt und die Unterwäsche ist frischgewaschen, ich fühle
mich wohl und hab wunderbar gute Laune. Ein riesen Frühstücksbuffet ist
aufgebaut. Nur leider krieg ich morgens nicht so soviel runter.
Trinke dafür mehr Kaffee. Ich nehme mir etwas Zeit, beobachte
ein wenig die anderen Gäste, es sind gar nicht so wenig -ich
aber bin der einzige Wanderer.
Ich reiße mich vom
Kaffee los, nehme noch ein paar süße Küchlein vom Buffet mit und schwinge den Rucksack auf die Schulter. Die ersten
Meter (ca. 600m ) bleibe ich auf der Straße, an einer 180° Kurve
geht es in die Büsche- ein Schild zeigt die Richtung- "Sorteny,
Collada de Meners". Wald beginnt, es geht über einen Bach.
Der
Pfad schwenkt nach rechts (Tal des Rio de Sorteny) und ich darf
nach einigen Metern auf einer Piste
gehen. Das Wetter ist wiedermal gut, sonnig mit angenehmen
Temperaturen- jedenfalls solange ich gehe. Viele
Blätter sind bunt, einiges
blüht, und sogar
Schmetterlinge treiben sich hier noch rum- und ein paar
andere Wanderer nutzen auch das schöne Wetter. Ein Mann sperrt
die Piste mit einem mobilem Gatter ab, seine Hunde laufen hin
und her-
einem davon fehlt ein Bein.
Heute wird wohl
der Viehabtrieb stattfinden.
An der
Refugi de Sorteny endet die Piste. Auf gutem Pfad steige ich
auf. Kühe und Pferde weiden,
Herbstzeitlose wachsen. Auf 2160m schwenkt der Pfad nach Süden,
steigt etwas steiler an (Richtung Rio de Serrera)., Kl. Pfützen
sind hier gefroren, Blätter im Schatten voll Reif. Die
Cabane Pleta Serrera findet sich etwas abseits vom Weg.
Ein
großer Talschluss öffnet sich- der Collada del Meners kommt
ins Sicht. Der Aufstieg zum Collada hat keine Probleme- ist halt
etwas steiler und somit anstrengender. Genau auf dem Pass
begegnen mir zwei Wanderer- sie sehen leicht gequält aus und
murmeln etwas von "difficile". Der Blick in das
Ransol Tal ist schön.
Recht steil geht es nun durch Schutt bergab, aber "difficile" ist es nicht (für mich, der Aufstieg
aber sicher Anstrengend).
Vorbei an der
Cabane de la Collada de Meners (Foto)
Der Pfad schwenkt nach Süden, wird etwas flacher, führt nun durch
Gras.
Auf ca. 2460 m teilt sich der Weg-
rechts ins Tal und weiter in den Ort Ransol- ich "muss" grad aus.
Auf einem Stein
steht in gelb "R D Jan"+ GRP 1- meine Richtung. "R D Jan" -
damit ist die Cabana Coms de Jan gemeint.
"GRP 1" - das ist die 7 Tagestour, die Rund um Andorra führt.
Es ist nun meist einfaches
gehen, der Pfad meist gut zu erkennen. Ein kl. Wald
beginnt, ich kann hier weit in das
Tal sehen. Kurz vor vier, komme ich an der
Cabana Coms de Jan
(2220 m) an. Ein
Schweizer und ein Portugiese unterhalten sich gut gelaunt.
Soll ich hier bleiben? "Wie weit ist es denn bis zur Cabana
Sorda" frage ich. "So 2 Stunden" sagt der Schweizer. Ich hab
einfach noch Lust zu gehen-kurze Pause- dann verabschiede ich
mich.
Ich gehe nun Richtung Osten- hier aber nicht den Pfaden
folgen die hinunter in das Tal führen. Ab und zu
sind die Pfadspuren nur schwach erkennen, Steinmänner
und Farbkleckse helfen dann - die mehr oder weniger regelmäßig
vorhanden sind. Ich schaue immer wieder mal auf das GPS.
Das Licht wird nun
immer schöner, sehr schöne, warme Farben.
Oben auf dem Pass-
"Serra de Cabana Sorda" (2640m) eine
wunderbare Aussicht. Ich stehe über den Wolken, die Sonne
verschwindet langsam hinter dem Pic de la Torradella und
taucht das Ransol Tal in ein warmes, rotes Licht.
Der
Sonnenuntergang hat nur einen Nachteil, die Sicht wird schnell
immer schlechter. Weglos steige ich nun recht steil durch Gras
Richtung des Incles Tal
hinab (Süden). Ab und zu finden
sich Markierungen- rot/ gelb- die sich dann nach Osten wenden.
Ich komme an einem felsigem Kamm an, hier aufpassen das man den
Spuren nicht weiter bergab folgt- sondern die Felsen überquert
(ca. 2425m ) und
dann dem Pfad weiter durch Gras folgt
(- Nordosten). Zum Glück ist das ein gut sichtbarer Pfad- denn mittlerweile ist
es dunkel. Ich hab die Stirnlampe auf dem Kopf- nur ist meine
Lampe nicht so stark. Sie reicht grade mal aus, um die nächsten
Meter auszuleuchten - nicht genug um sich im weglosem Gelände
zurecht zu finden.
Rio de Cabana Sorda- Nebelschwaden,
stockduster. Mit dem GPS finde ich dann die
Refugi de Cabana Sorda (2295m ).
Wiedermal habe ich die
Hütte für mich alleine. Die Cabana de Sorda ist eine solide
Hütte-
Tisch, Stühle, Kamin und
Betten aus Metall. Gut gelaunt Koche ich das Nudelgericht-
Bolognese ist heute dran. Dazu einen wärmenden Kaffee.
In Ruhe wird mir schnell ungemütlich kalt, ich verkrieche
ich mich dann in den Schlafsack- es ist grade 21 Uhr.
Der Tag hat keine echten
Probleme, der "Pfad" ist meist halbwegs gut
Markiert. In TopoPirineos
und in der Nr. 21- Andorra/ Cadi
ist das Wegstück ab der Cabana Coms de Jon bis zur
Cabana de Sorda nicht eingezeichnet. In beiden Karten
ist eine Variante die in das Incles Tal führt
eingezeichnet- diese lohnt als Ziel jedoch nicht - da der Camping
de Incles geschlossen ist.
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Tourdauer:
10:15 Std.
höchste Höhe:
2710 m
Bergauf:
1742 m
Bergab:
1005 m
Länge:
16,4 km
7. Etappe, 29.10.2014 - Refugi de Cabana Sorda - Bivac nahe des
Etang du Pedourres- HRP/ + eigene Variante
Kartenausschnitt
oben
Erst um 9 Uhr bin ich wieder auf dem
Weg, verlasse die
Cabana Sorda. Pfadspuren und
Steinmännchen leiten mich bergab- Richtung Süden. Das Gehen fällt mir leicht, das
Gelände hat keine Schwierigkeiten. Ich folge einer guten
Spur und gelben Zeichen- die nun nach Osten schwenken(ca. 250 m von
der Hütte entfernt). Der Pfad bleibt ungefähr
immer auf
einer Höhe - so 2290m. Weiter unten sehe ich ab und zu mal eine
dickere Spur, nach dem Blick auf die Karte fällt nun auf - ich
bin hier zu hoch- der HRP führt dort unten her- eine Etage
tiefer! In den Karten ist hier oben kein Weg eingezeichnet. Da es
aber Wegspuren gibt und auch Markierungen - ich bleib hier oben
und versuche bis zum Estany d' Androdat
und von dort dann runter zum Rio
de Menegor zu gehen. Dort bin dann wieder auf der eigentlichen Route.
Das
klappt dann auch soweit gut, nur am
Estany d' Androdat (2280m) gehe ich etwas suchend und
weglos- treffe erst
unterhalb des Estany wieder auf einem klaren Pfad der
mich hinunter zum
Rio de Menegor bringt
(ca.
2010 m).
Ein
Wegweiser steht hier.
Ton Joosten geht nun aufwärts zum
Port de Incles und hat als Etappenziel die
Refuge
du Rulhe und dann weiter (eher zurück) zum Coll de L'Albe.... Ich spare
mir das. Die Refuge wird jetzt sowieso nicht bewirtschaftet
sein, ich gehe daher etwas direkter zum Coll d' Albe- folge wieder dem GRP 1. Der Einstieg ist
gut markiert! Ein schmaler Pfad führt stetig - fast in einer
Linie- aufwärts. Kl. Pfützen sind noch gefroren. Auf fast 2200 m
Richtungswechsel (Osten), hier ist kein Weg mehr zu entdecken-
aber es sind reichlich
rot/ weiße Markierungen gepinselt. Auf der Pleta de Forquillo
steht hohes
gelbes Gras, durch die Scharte (ca. 2340 m- links auf dem Foto), dann geht es wieder
bergab, auch
mal über Blöcke.
Ich höre Maschinenlärm. Am
Riu de Juclar sind drei Arbeiter beschäftigt. Schnell gehe ich
weiter- zur
Refugio de Juclar. In der Saison ist die Hütte (2310 m)
bewirtschaftet- jetzt ist sie geschlossen (der ist Winterraum
jedoch offen). Trotzdem haben recht viele Tagewanderer die
Hütte als Ziel- alle nutzen das gute Wetter- so 15
Menschen sind sicherlich hier. Die Sonne hat zwar noch kraft,
der kühle Wind lässt aber alle die Jacken anziehen.
Am See
entlang (Estany Primer de Juclar) geht es weiter, der See
selbst ist zur Zeit nicht grad schön- inur halbvoll. Der Estany
Segon de Juclar ist jedoch gut gefüllt und liegt hübsch in
den Bergen. Zwischen beiden überquere ich die Landbrücke. Dann
der unkomplizierte Aufstieg zur Collada de Juclar (2442 m), Steinmänner, Farbklekse und Wegspuren zeigen mir die Richtung.
Vom Collado muss ich wieder ein kurzes Stück zurück und einen
Felsen hinauf (gelb markiert), nicht ganz 20 Minuten später ist
der
Port de L'Albe (ca. 2535 m) erreicht. Unten der
Etang de L'Albe (2350m), den erwandere ich etwas
mühevoller. Die ersten Meter geht es recht steil bergab, dann
über
ordentlich Blöcke. Vorbei an mehreren kl. Seen- mal weglos
und anstrengend über Blöcke, mal auch über Pfadstücke. Bei gutem
Wetter helfen Steinmänner und ein paar rot/ weiße
Markierungen bei der Orientierung- bei schlechter
Sicht wird es nicht einfach sein die Richtung zu finden. Um
16:30 komme ich am recht großen
Etang de Couart an (2230 m), hier sind die ersten
Zeltmöglichkeiten seit dem Port d' Albe, im Gelände vorher gab
es keine Plätze für ein Zelt. So langsam ist das Laufen wieder
einfacher. Ich folge weiter dem Pfad am Ufer des Sees.
Ein Stück hinter dem See dann nach rechts wenden (Süd/ Ost)
(und hier nicht dem Pfad folgen der ins Tal führt). Wieder geht
es über und zwischen Felsen, dann wird der Pfad
bequemer und erreicht einen breiten,
grasigen Pass (laut Karte 2251 m)- der Übergang in das Val
D' Arques. Ohne Probleme passiere ich den Etang de
Pedourres (ca. 2180m) und suche etwas unterhalb des Sees eine
Bivacstelle- fast am Bach- dem Ruisseau d' Arques find ich eine
grade Fläche
(17:40) auf ca. 2160 m.
Der Ablauf abends ist immer
gleich, ich baue das Zelt auf, blase die Neoair auf, lüfte den
Schlafsack und räume meine Sachen in das Zelt. Dann zum
Bach- waschen- wenn auch eher eine Katzenwäsche, es ist schon
kühl. T- Shirt Wechsel, das Fleece wieder an- und dann die dicke,
warme Jacke drüber (Haglöfs Barrier II).
Ich suche einen
schönen Stein zum gemütlichen sitzen- der gleichzeitig dem
Kocher etwas Windschutz bietet. Baue meine Kochutensilien auf,
fülle Wasser in den Topf. Das kocht dann schnell, erst mal einen Tee trinken, auf Tour
immer mit viel Zucker. Dann nochmal Wasser in den Topf, das
Nudelgericht braucht auch ein wenig Wärme. Während das Essen
köchelt- schieße ich ein
paar Fotos.
Die Mahlzeit ist dann zügig im Bauch-
ohne Bewegung ist es einfach kalt und ungemütlich. Spülen und
schnell in den Schlafsack. Jeden Abend höre ich dann noch
Interviews oder auch Krimis (MonTalk, Radio Tatort... ) und schlafe
immer früh ein- bin einfach Müde und dabei sehr zufrieden.
In TopoPirineos und in der
Nr. 21- Andorra/ Cadi ist die Route nicht
durchgehend eingezeichnet. Ich hab mit passende Tracks
bei Wiciloc geladen
(braucht keiner zu suchen- oben ist ja mein Track
verlinkt)
Zu
Ton Joosten hab ich die Route etwas verändert!
Zu Beginn ist es eine
recht gemütliche Wanderung, im 2 drittel etwas
anstrengender, und im letztem drittel ab dem Port de
L'Albe etwas fordernd - unangenehmes Gelände.
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Tourdauer:
08:50 Std.
höchste Höhe:
2545 m
Bergauf:
924 m
Bergab:
1065 m
Länge:
12,7 km
8. Etappe, 30.10.2014 - Bivac am Etang du Pedourres- Refuge de
Besines - HRP/ + GR 107C (var)
Kartenausschnitt
Oben
Der Morgen ist wie immer-
sonnig und mit blauem Himmel. Es will einfach nicht regnen!
Trotzdem fällt mir das Aufstehen schwer- draußen ist es
nur knapp über dem Gefrierpunkt, im Schlafsack ist es halt gemütlich.
Einmal in
Gang wird mir dann schnell warm. Um 8:10 ist wieder alles im
Rucksack verstaut,
ich geh denn Hang hinauf und finde schnell die Wegspur.
Gelb/ Grün liegt
Val d' Arques vor mir. Die Schatten sind lang, die
Sonne quält sich noch über die Gipfel. Das Gehen fällt wieder
leicht, ein guter Bergpfad ohne großes Gefälle. Selten muss ich
mal die Richtung suchen. Vorbei an einem kl. Stausee- nun in der
angenehm warmen Sonne. Ein paar Kühe mit ihren Kälbern
liegen auf dem Weg, ich gehe in einem Bogen vorbei. Der Pfad
führt nun etwas kräftiger bergab, ganz unten im Tal kann ich das
nicht grad hübsche
l' Hospitalet - pres - l' Andorre sehen- aber dort gibt es
einen Laden und eine Gite! Ich folge weiter den Pfaden, erreiche
dann
um 10:25 die N 20. Über die Straße- es ist wenig Verkehr
, ein paar Meter rechts - dann in den Weg einbiegen-
dieser führt dann
in den Ort- Höhe 1435 m.
Am anderen Ende von Hospitalet
noch mal über die Gleise,
in dem freistehenden Haus ist der Einkaufsladen( mit
Café/ Bar in einem).
Seltsamerweise kaufe ich erst mal ein, das ist mir das
wichtigste, das Essen für die nächsten Tage zu besorgen. Erst dann bestellte ich mir einen
Café
au lait und
ein Croissant- Frühstückspause!
Eigentlich wollte ich hier
eine Pause einlegen- Duschen,
Essen gehen, in einem halbwegs gemütlichen Bett
schlafen... ein Bier oder zwei Trinken. So richtig gefällt es
mir hier nicht.
l' Hospitalet - pres - l' Andorre ist ein nicht grad
schön gelegener Ort. Als Etappenziel am Abend ist das noch
halbwegs OK- aber ein Tag Pause ist hier nicht lohnenswert. Ich
bestelle noch einen
Café
au lait und ein Croissant, verpacke die Einkäufe in den
Rucksack- das Mehrgewicht ist zu spüren.
Ein
Schild im Ort zeigt meine Richtung an - die Refuge de
Besines (GR 107) ist mein nächstes Ziel. Schnell beginnt Wald,
der Pfad steigt stetig an, die N 22 überquere ich, und erreiche
eine Piste- der ich nach links folge. Der Pfad wird dann
schmaler, insgesamt ein gemütlicher
Waldspaziergang- der dabei überraschend schön und kein
bisschen langweilig ist. Der Pfad biegt nun in das Besines Tal
ein (ca. 1780 m), das
Gelände wird kurz offen. Vorbei am Etang de Besines (1973 m)
mit der sehr einfachen und etwas
schmuddeligen Refuge du Barrage des Besines (teils gehe ich
hier sogar über
Asphalt Wege). Nach dem See ein kl.
schönes Plateau. Wieder durch Wald geht es nun nochmals
aufwärts, dann habe ich die
Refuge des Besines erreicht (2104 m). Ich schau auf die Uhr- grade mal 15 Uhr, ich bleibe
aber hier. Einfach ein wenig ausruhen. Ich bin hier nicht alleine- ein
paar Franzosen sind hier, und ein Holländer mit Hund- dem man
ansieht, das er schon sehr lange auf einem besonderem Weg ist.
Die Hütte ist nicht jetzt mehr bewirtschaftet, der Winterraum ist
groß und modern, mit richtigen Betten. Ich ziehe jedoch eine Etage höher,
auf die Terrasse und baue dort mein Lager auf. Unten herrscht
doch etwas Unruhe. Hier oben schläft auch der Holländer mit seinem
Hund.
Sein Hund ist schon 14, und wirklich nicht mehr der
stärkste. Die Kleidung des Mannes ist ziemlich verschließen, er trägt
Sandalen, die Socken haben Löcher, der große, schwere Mantel mit Löchern und Rissen. Der Schlafsack ist eher für den Sommer
geeignet. Die beiden sind schon zwei Jahre Unterwegs,
irgend etwas ist im Leben des Mannes passiert. Jetzt wandern sie
durch die Pyrenäen. Wir sprechen über die morgige Route. Für den
Hund wird es schwer werden, und wenn das Wetter schlecht wird,
auch für ihn selbst.
Die anderen suchen in der Zwischenzeit
Holz und alle sitzen dann um
das Feuer.
Als es dann
dunkel wird krieche ich in den Schlafsack. Der Holländer
krabbelt in seinen, ruft dann den Hund- der dann unter die Decke
kriecht- so wird es beiden schon warm werden.
In TopoPirineos
und in der Nr. 21- Andorra/ Cadi durchgehend
eingezeichnet. Heute ein recht gemütlicher
Spaziergang. l' Hospitalet - pres - l' Andorre
eignet sich gut als Start oder Abschluss einer
Wanderung- da gut mit der Bahn erreichbar. Es gibt ein
Hotel, eine
Gite, einen
Camping- und einen kl. Laden.
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Tourdauer: 7:00 Std.
höchste Höhe: 2148 m
Bergauf: 826 m
Bergab: 818 m
Länge:
13,6 km
9. Etappe, 31.10.2015 - Refuge de Besines - Bivac am
Estany de Pradella - HRP/ GR 10 / Tour du Carlit
Kartenausschnitt
Oben
Um 9 Uhr geht es
wieder los. Die Franzosen steigen wieder ins Tal hinab, der
Holländer ist noch am Überlegen, und ich gehe weiter auf dem
HRP. Ein Pfad führt im Hang Richtung Osten, nach so 20 Minuten
erreiche ich den Ruisseau de Couma D' Agnel. Ich bin auf
dem GR 10 Unterwegs- recht gut rot /weiß markiert, ein
schöner Pfad mit buntem Gras, glucksendem Bach und ohne großes
Keuchen. Auf 2200 m überquere ich den Bach und wende mich nach
rechts (Osten). Ich muss nun etwas mehr Arbeiten, der Weg
ist steiler. Auf 2340 m ein kl. See, der Pfad wird
nun steinig und ist auch oft schlecht zu erkennen- die rot/
weißen Farbklekse und Steinmänner sind dafür meist gut sehen,
ich muss nicht viel suchen. Es ist ein jetzt recht spannender
Weg- mal steil bergan, die Wegsuche, zwischen und über
Felsblöcke her. Um 11:30 steh ich am Col de Coume d ' Angnel,
2475 m- das ist ein breiter Pass
mit Blick auf den Etang de Lanoux
und das
Carlit Massiv. Gute Zeit für das "Frühstück". Hoffentlich
kann ich noch weiter schreiben- "wieder Glück mit dem Wetter-
blauer Himmel und angenehme Temperaturen"- heute ist nochmals
schön. Wobei angenehme Temperaturen schon bedeutet das ich die
Jacke zur Pause anziehen muss.
Der Marsch bergrunter hat
keine Probleme, meist sind die Pfadspuren gut zu sehen. Vorbei
am kleineren Estany de Lanoset und an dem recht großen
Etang de Lanoux. An der
Cabane de Rouzet 2260 , muss der HRP Wanderer sich
entscheiden- die schwierigere Variante über den Pic Carlit, oder
etwas einfacher weiter auf dem GR 10. Da ich den Weg über den
Pic Carlit schon schon kenne
(- 2007 ), gehe ich die GR 10 Variante. Die ersten
Meter laufe
ich falsch (hab nicht aufgepasst),
ich biege nach Osten und gehe Weglos. Einfach durch
die großen Wiesen- und bin hier völlig begeistert. Es erinnert mich
an Prärie und Westernfilme. Ich sehe vor meinem Auge
Spielfilmszenen mit galoppierenden Pferden.... . Die
Farben sind jetzt wunderbar. Und dann läuft mir roch ein
Mufflon über den Weg. Das Tier ist sehr scheu und flüchtet
schon, obwohl die Distanz zwischen uns reichlich ist.
Ich treffe dann auf Wegspuren die zur
Portella de Grave (2425 m) hinaufziehen. Der See
auf der anderen Seite der Portella
heißt
L' Estanyol - die Wiesen im schönen
Herbstlook- grün, gelb, braun. Die ersten Meter hinunter sind etwas
steil, dann einfach bis zum
L' Estanyol (2297m). Den Bach überquere ich mit Hilfe eine
kl. Brücke. Das Grava Tal (Rec de la Grava) kommt
nun in Sicht. Noch den einfachen Abhang hinunter, ich
erreiche ich die Talsohle, ca. 2160 m Höhe. Die meiste Zeit geht
es nun über gut sichtbare Pfade und ohne große Anstrengung
weiter, selten ist der Pfad mal nicht
deutlich zu erkennen. Nach ca. 3 km bildet das Tal ein
großes Plateau, (das von reichlich Bächen durchzogen ist).
Der HRP bleibt hier auf der rechten Talseite (aus meiner
Laufrichtung) und biegt dann nach Süden (rechts) "scharf" ab.
Überraschend ist hier sogar das
Bivacieren erlaubt! Der Lac de
Bouillouses (2015 m) ist nun in Sichtweite. Weiter geht es
durch Wald, auf einfachen Spazierwegen, auf und ab, mal nah
am See , mal ein paar Meter entfernt, bis zur Staumauer.
Direkt
rechts von dieser ist das Hotel
Bones Hones
.(Hotel und auch
etwas preiswerter die Gite d'Etappe)
Leider jetzt geschlossen wg. Renovierung. Das Hotel wollte ich
mir heute gönnen- ich hab ja Geburtstag.... , also doch in die
Refuge!
Noch über den
Staudamm, dort sind noch zwei Übernachtungsmöglichkeiten. An der
Auberge du Carlit (etwas unterhalb der Staumauer) bekomme ich zwar einen
Café
au lait und ein Bier- doch eine Übernachtung wird nicht mehr angeboten.
Ich folge nun der asphaltierten Straße, dann nach Links auf
die D 60- hier ist das
Chalet Refuge de Bouillouses- hat leider auch schon zu! Na
ja, muss ich doch wieder in den Schlafsack. Macht aber nichts,
ich habe wunderbar gute Laune, das Abendlicht ist herrlich und
ich freue mich nun auf eine schöne Nacht am Estany de la
Pradella.
Knapp 400 m weiter auf der D 60, eine
Brücke, ich gehe ich über
den Tet, laufe nun wieder auf angenehmen Pfad (GR 10). Um 18.15
bin ich See (1955m), überlege kurz in der einfachen
Hütte (Abri
de l' Estany de La Pradella) zu schlafen. Ist
alles ein wenig schmandig dort, das Wetter ist herrlich- also
schlafe ich doch draußen- direkt vor der Hütte. Das Zelt baue ich erst gar nicht auf,
nach Regen sieht es nicht aus - und wenn doch- flüchte ich in
die Hütte.
Als Geburtstagsessen leiste ich mir heute Nudeln
in Spinatsauce-wie immer aus der Tüte. Es wird nun schnell
dunkel, der Himmel ist klar, die Sterne werden immer
zahlreicher. Ich liege auf dem Rücken im Schlafsack und freue
mich wahnsinnig an
diesem Anblick. Ein schöneres Geburtstaggeschenk kann es
kaum geben!
In TopoPirineos (jedoch ab
der Besines nicht als HRP)
und in der Nr. 8 - Cerdagne - Capcir durchgehend
eingezeichnet. Die Etappe
hat keine wirklichen Schwierigkeiten.
Dies ist die einfachere
Alternativstrecke zur eigentlichen HRP Etappe- die führt
über den Pic de Carlit- vor allem bei schlechtem Wetter
sollte einfachere Variante gewählt werden.
2006 marschierte ich über den Pic de Carlit - eine
steile, anstrengende Wanderung mit leichten Kraxeleien.
|
Tourdauer: 9:15 Std.
höchste Höhe: 2477 m
Bergauf: 847 m
Bergab: 921 m
Länge:
19,7 km
10. Etappe, 01.11.2014 - Estany de la Pradella - Bivac
im d' Eyne Tal - GR 10 /HRP
Kartenausschnitt
Oben
Erste Sonnenstrahlen, ich werde wach. Eine dünne
Schicht Eis liegt auf dem Schlafsack. Ich hab nicht viel von
der Kälte
mitbekommen, nur ein wenig im Gesicht. Ich schaue mich um,
Pferde stehen bis zu den Knien im Wasser und zupfen
ihr Frühstück. Es ist ruhig, die Tiere sind zu hören, ein wenig
Wind, das rascheln der Blätter, die kl. Wellen.
Ich hab noch
etwas Zeit, erst mal muss der Schlafsack trocken.
Um 9:30
gehe ich los. Am
See
entlang nach Südosten. Wald beginnt. Der Weg ist ein breiter
Forstweg, doch recht steinig. Jogger begegnen mir. Auf 1920m ein
Abzweig, ich bleibe auf dem GR 10, halte mich links. Auf 1780 m
schwenkt die Piste nach rechts, folgt dem Tal des Tet Flusses-
ohne jedoch den Talboden zu erreichen. Eine hässliche breite Schneise
für den Skilift/ Piste ist in den Wald
geschlagen, na ja die Skifahrer freuen sich.
An den Bäumen ab und zu gelbe
Zeichen. Auf 1750 m eine Kreuzung, der GR 10 führt hier nach
rechts, mein Weg (der HRP) geht weiter grad aus. Ab 1690 m,
Pisten treffen auf meinen Weg. Ich schau ab und zu Sicherheit
auf das GPS, nicht das ich falsch abzweige.
12 Uhr, 1725 m höhe. Die D 618. Großer Parkplatz. Ein
paar Autos stehen hier. Wenig Verkehr.
Ich
muss mich hier links halten, direkt entlang der Straße gehen.
Zum Glück nur 120 m (Schild),
dann kann ich wieder in den Wald- diesmal auf einem schönem
schmalen Pfad. Wieder eine Straße, ca. 300m auf dem Asphalt dann
nach rechts in den Wald. Straße - diese direkt überqueren,
nochmals ein kurzer Pfad, dann stehe ich auf der D10 c. Bolquere
ist nun nicht mehr weit. Die Straße führt mich direkt zum Laden
dort, ich hab Glück, er ist noch offen. Ich kaufe ein paar
Leckereien , dazu ein Baguette und Käse.
Weiter nach Süden, entlang der D
10 (GR
10 Werbung in Bolquere-
für mich werden es dann auch noch so 155 km auf dem HRP sein). Zum Glück sind dies keine
vielbefahrenen Straßen. Links und rechts nun Wiesen und Felder, dann Häuser, La Perxa.
Die D 10 mündet in die die Nationalstraße 116 -am Col de la Perche
1579 m. Ein wenig rechts gegenüber
ist die D 33 - dort muss ich hinein- Richtung Eyne. Weiter gehe
ich über den Asphalt, habe die Straße für mich alleine und meine
Ruhe. Und dabei eine wunderbare
Aussicht über diese Ebene - die
Cerdagne ist schön!
Wer keine Lust hat der Straße
(der D 33)
zu folgen, kann auch Waldwege nutzen die bis nach Eyne führen-
siehe TopoPirineos/ Nr. 8
- Cerdagne - Capcir
|
Die D 33 führt nun weiter bis nach Eyne. Die
Gite "Cal Pai" dort verpasse ich, laufe wohl an einem
Hinweisschild vorbei. Ich suche noch ein wenig herum, finde aber
keine Gite. Nette Menschen rufen dann für mich in der Cal Pai
an, aber alle Betten sind belegt oder sie hat zu, so verstehe
ich unserer Kauderwelsch.
Schon wieder keine Dusche! Macht
nichts- dieses Jahr belastet mich gar nichts, nichts sorgt für
schlechte Laune. Auch wenn ich mich den ganzen Morgen mich
auf eine Dusche freute. Jetzt freu ich mich auf den
weiteren Weg und eine gute Nacht in den Bergen.
Ich verlasse
Eyne Richtung Süden auf der D 33. In nächsten 90° Kurve
verlasse ich die Straße (kurz nach der Brücke/ Bach +
Schild).
Links und rechts nun Büsche, Wiesen und Kühe.
Wald beginnt, der Pfad wird schmaler und etwas steiler. An
einer Wegkreuzung / Gatter scheinen Pferde zu warten (1715 m).
Neugierig beschnuppern sie mich. Meine Richtung ist weiter der
Süden, ich gehe durch das Gatter und verschließe die Tür wieder
sorgfältig. Ab ca. 1900m Höhe fließt der Eyne Bach neben mir.
Die Cabane de Orri de Baix ist auf der anderen Seite des Baches-
ein gutes Stück entfernt. Ich hab sie mir nicht angeschaut (Foto
+
Info).
Ich fühle mich nun etwas schlapp und
müde. Das Tal liegt im Schatten, ohne die Sonne ist es schnell
frostig.
Auf 2113 m ist neben dem Bach eine Wiese, ein
guter Platz für das Zelt!
Das Lager ist grad Fertig gebaut,
da rauscht mit kurzem Gruß ein Mountainbike den Pfad hinunter.
Wenig später geht ein Franzose ins Tal und wünscht mir eine
hoffentlich warme Nacht. Es ist Samstag und Franzosen wie
Spanier nutzen das Gute Wetter nochmal zum Wandern.
In
der TopoPirineos
und in der Nr. 8 - Cerdagne - Capcir durchgehend
eingezeichnet. Die Etappe
hat keine Schwierigkeiten. Die Strecke führt zu Beginn
über breite Waldwege, zwischendurch über Straßen- das
gibt es zum Glück nur selten auf dem HRP. Erst nach Eyne
(Valle de Eyne) werden die Pfade wieder schmaler, haben
aber auch keine Schwierigkeiten Auf dem Weg-
in Bolquere ist ein kl. Einkaufsladen! Und auch ein
Hotel. Bolquere ist mit dem
train jaun erreichbar. Eyne mit der
Gite "Cal Pai" ist das eigentliche
Etappenziel, ich gehe jedoch weiter in das Tal und Zelte
dort.
|
Tourdauer: 6:45 Std.
höchste Höhe: 2117 m
Bergauf: 770 m
Bergab: 566 m
Länge: 21,4 km
11. Etappe, 02.11.2014 - Bivac im Eyne Tal - Winterraum der
Refugi d ' Ull de Ter - HRP/
GR 11
Kartenausschnitt
Oben
8:30, ich hab schon gepackt. Meine
Laune ist nicht so toll heute Morgen. Weiß nicht warum-
vielleicht fehlt mir die Sonne- die wird noch etwas Zeit
brauchen. Ich zieh jedenfalls los und bin gespannt wie der
Tag wird. Das Wetter muss heute gut sein, mehrere Kilometer
führt die Strecke immer über 2700 m Höhe und ungeschützt auf dem
Grenzkamm.
Jetzt ist es einfacher Pfad der neben dem Bach
aufwärts führt. Das Tal wird schmaler, der Weg steiniger und für
ein kurzes Stück steiler. Dann öffnet sich das Tal, die Sonne
blitzt. Rundherum umgeben von bunten Gras -
wunderbar. Meine Laune ist nun wieder bestens, genauso wie
das Wetter.
Der Pfad ist nicht so gut zu erkennen, den
Bach der von rechts kommt überquere ich und steige auf den kl.
Rücken, der Eyne Bach bleib auf meiner Linken. Dann beginnt
wieder eine klare Spur. Auf knapp 2300m Höhe zeigt sich der PLa
de la Beguda von seiner
schönsten Seite!
Es knallt mehrfach laut - Schüsse,
nach einigen suchen kann ich in den Hängen zwei Jäger erkennen
die wohl Gämsen folgen, ansonsten bin ich jetzt der einzige
Wanderer hier oben.
Der Weg steigt nun an, auf 2682 m ist
das erste Tagesziel der Col d' Eyne- ein breiter Rücken (Blick
vom Col nach Spanien). Ich
muss hier nach Osten, erkenne erst mal keine Spuren. Und dann auf
dem zweiten Blick doch- eine recht schwach sichtbare Spur. Wer
will kann dann Pic d' Eina mitnehmen- ich lass ihn links liegen.
Das Gelände
ist einfach zu gehen, steigt dabei langsam an. Der
Pfad führt dann etwas steiler und steiniger, aber ohne Probleme-
zum Pic de Noufonts, dem höchsten Punkt heute(2861 m).
(Blick
vom Pic de Noufonts- 2861 m- Richtung Pic d' Eina)
Es geht hier ein kühler, kräftiger Wind. Ich esse ein wenig
Schokolade, dann schnell runter, ich beginne zu frieren. Etwas
steil führt der Pfad bergab. Am Col de Noufonts ist richtig
Betrieb, Bergläufer, ein paar Wanderer und die Jäger vom
Aufstieg treffen hier aufeinander.
Auch ein deutscher
Wanderer auf Tagestour mit seiner spanischen Freundin ist hier.
Kurz kommen wir ins Gespräch. Er erzählt das ein außergewöhnlich
gutes Wetter herrscht- selten um dies Jahreszeit. Ganz Europa
freut sich über dieses späte Sommerwetter!
Ab hier gibt es
rot/weiße Zeichen - ich bin auf dem GR 11. Weiter folge ich den
Spuren, Zeichen und dem Kamm. Die Sonne strahlt, ein wenig
Wind, es ist trocken- und
tolle Aussichten.
Col de Tirapitz (2782 m), hier verlässt
der HRP den Rücken. Auf guten Pfaden geht es nun abwärts.
Vorbei an der runden und dickwandigen Cabana de Tirapitz. Am Bach
(El Freser)- 2420 m zapfe ich Wasser, anschließend wieder hochsteigen zum Coll de Marrana
(2535 m). Die Refugi d' Ull de Ter ist nicht mehr weit, doch
komm ich vom Pfad ab- und geh Richtung dem Skigebiet. Hier sind auch
wieder einige Tageswanderer die den schönen Tag genießen. Sie sitzen
in den Wiesen und picknicken!
Um 16 Uhr steh ich vor der
Refugi- geschlossen. Der Winterraum ist an Talseite- ein richtig
gemütlicher Raum finde ich - den ich wieder für mich alleine
habe. Ich mache es mir gemütlich, gehe anschließend noch etwas spazieren.
Hole dabei Wasser am Bach.
Beobachte eine Maus die im Holzstapel neben der Tür ihr Nest
hat. Genieße einen
wunderbaren Sonnenuntergang
Doch habe ich etwas sorgen,
das Wetter ändert sich. Dicke Wolken ziehen auf- mal schauen wie
es Morgen ist
In
der TopoPirineos
und in der Nr. 8 - Cerdagne - Capcir durchgehend
eingezeichnet. Die Etappe
hat keine wirklichen Schwierigkeiten. Bei gutem Wetter
und Bedingungen ist sie eigentlich recht Einfach- doch
Vorsicht bei schlechtem Bedingungen- mehrere Kilometer
führt die Strecke immer über 2700 m Höhe und ungeschützt
auf dem Grenzkamm.
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Tourdauer: 7:30 Std.
höchste Höhe: 2861 m
Bergauf: 1197 m
Bergab: 1042 m
Länge:
15,5 km
12. Etappe, 03.11.2014 - Refugi d' Ull de Ter -
Maison forestiere ONF de Mariailles-
HRP
Kartenausschnitt
Oben
Das Licht scheint durch das kl. Fenster der Refuge
auf mein Bett, so langsam werde ich wach. Die Maus ist schon
emsig Unterwegs und kratzt von Außen an der Fensterscheibe.
Draußen ist es ungemütlich, dicke Wolken, es regnet stark,
kräftiger Wind, nicht die besten Bedingungen für eine Wanderung. Auch
heute ist die Etappe recht hoch - lange über 2200 m und immer
nahe der höchsten Felsen. Ich überlege ob ich dem GR 11 folge-
oder rüber nach Frankreich gehe und den GR 10 nehme (der auch
bis zur Refuge de Mariailles führt)
Aber erst mal in Ruhe
losgehen- spüren wie das Wetter sich anfühlt und wie
beschwerlich das Gehen wird.
Um 8:10 laufe ich los, verpackt
in Regenjacke und Hose. Die ersten Meter (ca. 20 min.) den Berg
runter bis zur gut ausgebauten Straße, der ich dann aufwärts
folge - zum Skigebiet Vallter. Großer Parkplatz. Ein Auto steht
dort - wahrscheinlich ein Handwerker. Am Ende des Parkplatzes,
am größtem Gebäude rechts vorbei- dort beginnt ein Bergpfad. Ich
steige aufwärts, ein Bach ist so 50 m links von mir. Die Böen
sind kräftig und versuchen mich umzuwerfen. Ich setze die
Schritte sicher, der Weg ist nicht ausgesetzt - ich werde also dem
HRP folgen, entscheide ich jetzt.
Auf ca. 2285m Höhe muss ich
scharf nach rechts (grad aus geht es weiter zur Porteille de
Manet). Ich quere den folgendem Hang auf etwas schmalerem Pfad. Ein großes
Plateau beginnt, das
Pla de Coma Ermada (2370 m). Die Orientierung ist kein
Problem, der Pfad ist gut zu sehen, Steine sind immer wieder
aufgestellt, und ab und zu gibt es rot /gelbe Zeichen. Das
überqueren der
Porteille de Mourens fällt mir nicht groß auf- jedoch darf
ich hier nicht die falsche Richtung/ Pfad erwischen- ich muss
mich nach der Portella rechts halten. Der Weg führt unterhalb
des Pic de Coma Ermada entlang
(Wer will kann auch oben dem Rücken
entlang gehen).
Es regnet
jetzt nicht mehr, der Wind bläst dicke und dunkle
Wolken von Spanien herüber. Richtung Frankreich ist es
heller! Die Porteille de Caillau (2387 m) fällt mir nicht auf-
aber ich gehe daher. Hier nicht nach links gehen , auch nicht
Richtung Kamm zum Pic Colom (Ich
folge hier dem falschem Pfad, muss dann in einem Bogen wieder
hoch). Das nächste große
Plateau beginnt -
Pla de Champmagre. Vor mir der
Mort de L' Escoula (2463m) Es gibt einen
Wegweiser, aber keine Spur. Der HRP laut Karte (und Ton
Joosten) führt an der Nordseite des Mort de L' Escoula entlang.
Gut ist, das die Sicht jetzt wieder OK ist, ein wenig blauen
Himmel gibt es auch. Weglos halte ich mich ungefähr an den HRP
aus der Karte, ein Gatter taucht im Blickfeld auf, Steinmänner
ignoriere ich die weiter nach Norden führen. Nach dem
Gatter rechts halten, hier beginnen dann wieder Wegspuren. Das
Rotja Tal ist erreicht. Der Wind bläst weiter kräftig, ich
hab wirklich sorge da er mich in das Tal schubst- demensprechend
vorsichtig gehe ich. Ein paar Meter weiter die Porteille de
Rotja (2360 m). Aus der Entfernung erscheinen die weißen Felsen
hier wie Schnee. Es folgt nun guter Pfad der schnell zum
Bergrücken wieder aufsteigt (2300m). Der Weg ist zuerst einfach,
meist
Grasboden, Spuren sind mal gut , mal weniger gut erkennbar,
ab und zu Wegmarkierungen- Steinmänner und auch mal etwas
farbiges. Nach ca. 2,5 km verlasse ich den Bergrücken, ein kl.
Wald beginnt, Phasenweise ist der Weg
felsig,
ab und zu muss ich die Richtung suchen.... da hilft dann auch
das GPS.
Um 13:20 taucht im
Nebel der
Collade des Roques Blankes (2252 m),
Richtungsschilder stehen hier- sogar der HRP ist hier
gekennzeichnet- das gibt es ganz selten (und bleib auch
hoffentlich so selten)
Links und rechts kann auf einer Piste
abgestiegen werden- der HRP überquert die Piste und folgt einem
etwas schmaleren
Fahrweg der unterhalb des Piug de la Collada Verda herführt.
Die
Landschaft ändert sich, die hohen Berge sind vorbei - ich
nähere mich so langsam dem Mittelmeer.
Nach ca. 3 km- Pla Guilhem, ein grasiges Plateau (2300m).
Nicht immer sind hier die Spuren klar zu erkennen. Ich folge
dem in der Topo Pirineos vermerktem Weg- besser ist es
(kürzer und wohl auch schöner, ein
Schild zeigt die Weg)
Richtung der
Refuge de La Pla
Guilhem (unbewirtschaftet) zu gehen. Beide
Möglichkeiten treffen sich wieder am Collado de Roquette (2085
m)- von hier führt die Piste (Abkürzungen- rot /weiß/
Steinmänner/ Wegspuren- sind möglich) bis zur
Refuge de Mariailles (15:50 Uhr). Die Refuge hat das
ganze Jahr auf (teils aber nur auf Anmeldung), auch jetzt sind
die Fensterläden nicht verschlossen- aber kein Mensch ist hier.
Ich will nicht warten bis irgendwann vielleicht jemand
kommt. Nur so 200m entfernt (den Hang wieder hoch) ist die
Maison forestiere ONF de Mariailles
(ca.1691 m) eine große
frei zugängliche Hütte. Unten ein Kamin , großer Tisch, paar
Stühle. Oben ein Bettenlager mit ordentlichen, sauberen
Matratzen (in blauer Folie eingeschweißt)- ich hab die Matratzen
nicht gezählt- mindesten 10 werden es sein. Wasser- eine Quelle
ist ein paar Meter am Weg Richtung Canigou.
Es dauert nicht lang
und dunkele Wolken beherrschen den Himmel, es ist windig, es
regnet. Ich verkrieche mich in die Hütte, koche meine
Tüttenfutter. Bin dann wie immer zügig im Schlafsack. Die Nacht ist
recht laut, der Wind ist kräftig, pfeift um die Ecken,
irgendetwas klappert. Die Hütte
habe ich mal wieder für mich allein.
Für die
die nächste Etappe ist dies kein gutes Zeichen- ich muss über den
Canigou (2784m)- oder halt drumherum, wenn das Wetter zu mies ist.
In
der TopoPirineos
und in der Nr. 10 - Canigou durchgehend
eingezeichnet. Für diese Etappe
gilt gleiches wie gestern - sie
hat keine wirklichen Schwierigkeiten, ist noch etwas
einfacher als die gestrige. Pfade sind meist sichtbar
und irgendwie markiert- nur muss man sich oft nur für den richtigen
Pfad entscheiden.
Doch Vorsicht bei schlechtem
Bedingungen- mehrere Kilometer führt die Strecke immer
über 2200 m Höhe, in freiem Gelände auf großem Plateaus,
und mehrere km nahe dem Bergrücken.
|
Tourdauer: 7:40 Std.
höchste Höhe: 2443 m
Bergauf: 818 m
Bergab: 1324 m
Länge:
23,1 km
13. Etappe, 04.11.2014-
Maison forestiere ONF de Mariailles-
Abri du Pinatell
GR 10/ HRP /Tour du Canigou
Kartenausschnitt
oben
Am
nächsten Morgen ist es windig, nass und
ungemütlich. Trotzdem hab ich wunderbar gute Laune, aber die
brauche ich auch, um bei dem Mistwetter den ganzen Tag draußen
herumzulaufen.
Ich bin mir noch nicht sicher ob ich den
HRP gehe, also über den Pic de Canigou (2784
m), oder diesen Berg auf dem GR 10 Umrunde. Zum Canigou geht es
jedenfalls
steil hinauf, die Hände sind wohl nötig. Am Ende treffen
sich beide Wege wieder an der Refuge du Cortalets.
Ein wenig Zeit zum überlegen hab ich noch, in knapp fünf Kilometern trennen
sich erst die Pfade.
Jetzt geht es recht gemütlich durch Wald auf
gutem Pfad der unterhalb der Piste entlang
führt. Am Llipodere Bach (kl. Brücke, 1686 m)
ändert sich die Richtung des Weges- er führt nun in das Cady Tal
hinein. Die Bäume werden weniger und ich Blicke in ein schönes
herbstbuntes Tal- nur der Himmel ist grau. Die Bergspitzen
sind irgendwie weiß, so richtig nach Schnee sieht es aber nicht
aus. Am Cady Bach Richtungswechsel "Links", und gleich muss der
Abzweig zum Pic de Canigou kommen- Ich schau in die andere
Richtung, und sehe weiß gepuderte Gipfel, in der Nacht hat es
also dort oben
geschneit! Es ist weiter ungemütlich, windig, immer wieder
nebelig, feucht, ab und zu regnet es und oben liegt nun Schnee.
Das macht die
Entscheidung einfacher: ich gehe nicht über den Pic de Canigou.
(- trotzdem- Pano vom Gipfel) Ich nehme die einfachere und sichere Variante die den Berg außen
umgeht. Schade- dies wäre ein Höhepunkt der Tour! Ich ringe
schon mit mir, auf dem Canigou wäre ich heute sicherlich ganz alleine
und das
passiert nicht so oft, hier gehen sonst Karawanen hoch. Ich bin
aber ein Wanderer der es eher sicher mag, und grade an diesem
Schlechtwettertag hier alleine hochlaufen - nö!
Zwar
verpasse ich einiges, schön ist es hier aber auch. Das gehen
nicht so beschwerlich- selbst die steinigen Passagen sind
einfach zu bewältigen und meist ist dies ein einfacher Waldpfad
der mal rauf, mal runter führt. So richtig in die Weite schauen
geht
selten, meist versperren die Bäume oder der
Nebel eine
freie Sicht.
Ein gutes Stück nach dem Abzweig zum Canigou
(so nach 3 Stunden) erreiche ich eine Piste, irgendwo ist hier
die
Cabane de Bonne Aigue (Fotos),
dann geht es scharf rechts hoch in
den Wald (Wegweiser), wieder
auf einem Pfad (1750m). Der ist teils steil und ziemlich anstrengend. Die
Bäume werden weniger, der Weg flacher, der Nebel dichter- leider
gibt es so nichts zu sehen. Spannend ist es trotzdem- ich finde
durch Nebel Wandern meist aufregend. Auf ca.2270 m treffe ich
auf den Weg der vom Canigou herunterführt und wenig später steht
das Chalet de Cortalets
vor mir.
Nichts los hier, kein Mensch in Sicht. Die
bewirtschaftete Refuge ist geschlossen. Im offenen Nebengebäude
ist Platz für ca. 19 Wanderer, sieht recht gemütlich aus. Ich
will aber noch weiter - es ist grad mal 15 Uhr.
Nur wenige
Meter von der Hütte entfernt führt ein Pfad in den Wald
(Südost- GR 1o Variante), ein schöner Weg durch Wald ohne große
Anstrengung und Probleme. Nur der Regen stört doch etwas. Auf
2150 m liegen am Wegrand Reste eines
Flugzeuges (vieleicht dieser
Absturz?) Und mittlerweile auch liegt auch ein wenig Schnee.
Nur wenig später ist das Gelände frei, es schneit, kräftiger
Wind weht, sehr ungemütlich- ich zieh die Kapuze tief in das
Gesicht. In Regenhose und Jacke ist es noch halbwegs warm. Nur
den Händen wird es frisch, die Handschuhe sind einfach zu dünn.
Eine geschlossen Schneedecke liegt hier, den Pfad kann
ich kaum noch erkennen, die Sicht ist durch Wind und Schnee ziemlich
eigeschränkt. Mit dem GPS bleib ich auf dem Weg und irgendwie
erahne ich die Spur, nach ein paar Minuten schult sich der
Blick. Bergauf ist eine Familie Unterwegs- Mann /Frau und
zwei Kinder. Die Kinder nur im Fleece. Schlafsäcke hängen außen
am Rucksack- nicht wasserdicht verpackt- blöd beim dem Wetter.
Wir sprechen deutsch: "Wie lange ist es denn noch bis zur
Refuge?". "So eine Stunde- sie ist aber nicht mehr
bewirtschaftet" antworte ich. Darauf folgt ein recht
genervtes und unfreundliches: "Das weiß ich". Na ja, vieleicht
war sie nur wein wenig gestresst?
Höhe 2055 m, scharfe
Richtungsänderung fast 180 ° nach links. Ein Zaun, ich muss
durch das Gatter. Der Wind ist hier richtig kräftig. Gut ist, das
bald wieder Bäume auftauchen, immer wieder sind Markierungen an
den Stämmen.
1735 m- Prat Cabrera. Ein Wegweiser und eine Piste
die bergauf zur Refuge de Cortalets führt. Ich muss scharf nach rechts-
dort auf den Pfad. Der Schnee ist hier feucht und teils schon
matschig. Es lässt sich gut gehen, nur links geht es
teils steil hinunter- ausrutschen darf ich nicht. Eine paar
Kühe gehen hier bergauf., die Viecher machen nur keine Anstalten
mich hindurchzulassen. Rechts ist es zu steil, links Büsche die im
steilen Hang stehen. Ich geh vorwärts und will hoffen das
die Kühe den Pfad freimachen- doch eine recht junge Kuh senkt
den Kopf und bleibt stur stehen. Also muss ich runter vom
Pfad- wühle mich durch das nasse Gestrüpp- irgendwie zwänge ich
mich durch das Grünzeug und armdicke Äste bis ich die Tiere umrundet habe.
Auf klarem
Pfad geht
es über ein paar Bäche dann wieder in einen Wald. Um 18 Uhr
hab ich meine Tagesziel erreicht - die
Abri de Pinatell (1640 m), grad rechtzeitig um nicht im dunkeln zu
laufen. Die Hütte ist recht neu aufgebaut- alles
ist
sauber, es gibt Werkzeuge an den Wänden zum Holzmachen, ein
Ofen steht im Raum. Frisches Wasser und ein "Picknicktisch" vor
der Hütte. Klasse!
Das Mittelmeer ist von der Hütte zu sehen
und schon zum Greifen nah. Es regnet/
schneit nun nicht mehr, der Wind ist ruhig- Morgen wird das
Wetter hoffentlich besser.
In
der TopoPirineos
und in der Nr. 10 - Canigou durchgehend
eingezeichnet. Ich geh die Schlechtwettervariante
des GR 10, diese hat keine Probleme, ist dazu recht gut
Markiert.
|
Tourdauer: 10:00 Std.
höchste Höhe: 2270 m
Bergauf: 1165 m
Bergab: 1338 m
Länge:
24,7 km
14. Etappe, 05.11.2014 - Abri du Pinatell -
Amélie-les-Baines
- HRP/
GR 10
Kartenausschnitt
oben
Ich fühle mich richtig gut in der
kleinen Hütte, schlafe daher herrlich- auch weil ich schön weich
liege. Eine einfache Schaumstoffmatte die hier bereitliegt macht die
Nacht bequemer.
Am Morgen ist es kalt, Pfützen sind
gefroren, der wenige Schnee knirscht unter den Füßen. Ich pack
meine Sachen, räume in die Hütte auf- und gehe um 8:30 wieder los.
Das ist nun ein angenehmer Waldspaziergang, ohne große
Anstrengung, es geht erstmal meist bergab. Nach einer halben
Stunde taucht die gute
Cabane de Pastorale de l' Estanyol auf.
Ich muss mich
hier rechts halten und nicht ins Tal absteigen. Jetzt geht
wieder Bergauf- durch schönen
Wald, Laub auf dem Boden und ein paar Schneereste. Auf 1700m
liegt dann wieder eine geschlossene
Schneedecke, Bäche die meinen Weg kreuzen sind gefroren- ich
pass auf, das ich nicht auf dem Rücken lande. Um 10:30 komme ich
am
Col de Cirere an (1730 m). Der Schnee ist ohne Spuren, ich
bin mal wieder alleine Unterwegs. Vor mir im Dunst liegen
bewaldete
Hügelketten ("Vallespir"), der
Fluss Tech unten im Tal. Ich erinnere mich gut an mehrere
Urlaube hier im Tal- ein paar Orte hab ich besucht. Die Sonne scheint,
die Temperaturen sind angenehm. Alles ist gut- meine Laune ist
bestens.
Erst mal gehe ich aber falsch- gehe vom Col bergab-
jedoch zu weit nach "links".- trotz Schild! Dann auf dem
richtigem Pfad steinig bergab. Der Schnee ist schnell
verschwunden. Der Pfad schwingt weiter nach Links, Wiesen und
einfaches Gelände. An ein paar alten Gebäuden (Resten) vorbei.
Ich erreiche eine Piste (zweigt scharf nach rechts), dann Wald.
Aus Piste wird Asphalt, der führt mich zur
Refuge de Batere (1470m-
Foto)- die jetzt auch geschlossen ist. Der Wald endet , eine
Kreuzung- hier gibt es zwei Varianten- die in der TopoPirineos
als HRP eingezeichnete führt am Tour de Batere vorbei nach Amelie les Baines- Ton
Joostens Vorschlag folgt dem GR 1o nach Arles sur Tech und
weiter Gite
Moulin de
la Palette. Ich geh am Tour de Batere (ein alter Signalturm-
1420 m) vorbei. Also an der Kreuzung nicht hinunter ins Tal-
sondern der Piste links folgen- der Turm ist schon von weitem zu
sehen. Vorbei an dem Turm, ich bleib auf der Piste.
Blick zurück- (Pano),
bunter Wald, Tour de Batere, und leicht schneebedeckte Berge-
schön! Gemütlich und ohne Anstrengung gehe ich weiter. Ab und zu
grübele ich über die Richtung, dann hilft die Karte und das GPS.
Die Landschaft ist nicht mehr wild wie in den hohen Bergen,
eher Hügelketten und immer wieder Blicke in die Ebene- und das
Meer ist ab und zu im Blick. Die bunten Herbstbäume sind wunderbar
und zwischen den Bäumen sind Flecken- kl. Ortschaften.
Es ist nicht mehr weit bis nach Banyuls sur mer, doch bis dahin sind es noch reichlich Höhenmeter. Das Ziel
in "Sicht" sorgt für richtig gute Laune.
70 min. später gehe ich
nicht die Piste weiter - sondern an den Ruinen "Formentera"
entlang (1123 m). Am Ende der Ruinen führt ein schmaler Pfad
bergab - eine gute Abwechslung zum Pistenlaufen. Auf 980 m
treffe ich wieder auf den HRP, der für ein paar Meter auch
Pfaden folgt und dann wieder auf eine Waldpiste trifft. Am Col
de la Reducta (860m) weiter auf der Piste- ich gehe nicht
Richtung Montbolo. Asphalt, ein paar Häuser (El Mira), eine
langgezogene Linkskurve- rechts
ein Tor
mit Wegzeichen (Höhe 707 m)- das darf man nicht verpassen!!
Nun wieder ein Pfad, der Boden ist trocken und staubig- ein ganz
anderes Klima herrscht hier.
Nach kurzem Weg nochmal eine
Piste -50 m nach links und dann rechts in den Wald.
Pfadspuren, Steinmänner, und Zeichen leiten mich (und ab und zu
guck ich auf das GPS). Höhe 260 Meter- die ersten Häuser von
Amelie - les - Baines. Ich geh links vorbei (trotz Verbotsschild.... ), besser und
wäre es nach rechts zu gehen- aber das peile ich nicht.
Ich muss nun auf die andere Flussseite (des
Le Tech), dort ist das Zentrum, mit Cafés, Hotels
und Menschen die dort herumgehen, sich Unterhalten oder einfach
in einem Café sitzen.
Ich mache es denen gleich- suche einen
sonnigen Platz und
bestelle einen Café, eine Cola und ein Bier! Dann suche ich
eine Bleibe- es gibt viele- und gehe in das einfache Hotel la
Chaumiere (50 € mit Frühstück / Abendessen).
Lange stehe ich
unter der Dusche - warmes Wasser, herrlich, tut richtig gut.
Lockert die Muskeln und auch die Gelenke. Eine Wäsche wirklich
nötig haben das T- Shirt, Unterhose und die Socken. Halbwegs
wohlriechend marschiere ich anschließend zum shoppen- Brot, Käse , Wurst. Dann ein wenig
Spazieren und auf zwei Bier in eine Bar. Ich grüble so vor mich
hin, wie viel Tage sind es denn noch, nippe dabei am Bier. Bis
nach Banyuls sind es noch 3 1/2 Etappen laut Ton Joosten.
So 65 km, ca. 25
Std. Gehzeit laut. Als ich die zwei Bier intus habe
- nehme ich mir vor das ganze in zwei Tagen zu laufen- bin
mir nicht sicher das zu schaffen- aber vornehmen kann ich mir
das mal.
In
der TopoPirineos
und in der Nr. 10 - Canigou durchgehend
eingezeichnet (mit kl. Unterschieden). Ich folge der HRP Variante die in den
Karten eingezeichnet ist - Ton Joosten geht ab dem Col
de Cirere den GR 10 über Arles sur Tech zur Gite
"Moulin de La Palette". Beide Varianten führen heute
immer wieder über Pisten, die hohen Berge sind nun
hinter mir! Technisch hat die Etappe keine
Schwierigkeiten, Orientierung - immer wieder Abzweige,
oft mit Wegweisern, aber eben nicht immer. Das
GPS hilft um den richtigen Pfad zu finden.
|
Tourdauer: 06:53 Std.
höchste Höhe: 1741 m
Bergauf: 377 m
Bergab: 1807 m
Länge:
22,8 km
15. Etappe, 06.11.2014 - Amelie - les - Baines - Bivac auf dem
"Pumpenhaus"
HRP / GR 10
Kartenausschnitt
oben
Trotzdem lasse ich den Morgen recht ruhig angehen, Schlafe bis
sieben, packe gemächlich und gehe in Ruhe frühstücken.
So üppig wie im
Hotel Brinque
in El Serrat ist das natürlich Frühstück nicht, aber satt werde
ich und Kaffee gibt es auch.
Um 8 stehe draußen (Höhe ca. 220 m), der Ort noch mit langen Schatten, es ist kühl. Ich
Überquere die Brücke direkt am Hotel und laufe dann auf dem Gehweg links, rechte
Hand ist ein langes Parkhaus.
Nach dem
Parkhaus, nach ca. 230, in die Straße nach rechts abbiegen. Den
blauen
Zeichen folgen- nach ein paar Metern, dann
der
Abzweig in den Wald.
Schnell ist der Ort vergessen. Es geht
stetig bergan auf einem eigentlich
"wildem" Weg, links und rechts Bäume und Gestrüpp. Bei
Höhe 430 m ist der Blick frei auf
Amelie - les - Baines und das Tech Tal. Ein Stück weiter
eine Weggabelung, meine Richtung Roc de Franc/ Frausa ist
ausgeschildert, ich brauch nicht lange zu grübeln.
"Can
Felix" ein kl. Hofschaft- sie
wirkt
beim ersten Anblick wie eine Festung.
Umgeben von einer hohen Mauer, ein Turm, die andere Seite ist
jedoch offen. Ich hab hier ein wenig Mühe mit der Wegsuche, muss
mal durch Gestrüpp, finde dann aber doch ein Wegzeichen
und wieder einen klaren Pfad. Auf 890 m ein halb
verfallendes Haus
"La
Garrigue". Die ganze Zeit gehe ich durch Wald,
Aussichten gibt es selten. Dafür aber schöne
Herbstblätter, und ab und zu noch
gefrorenes. Auf 960 m der Col de Ric.
Etwas später kann ich
mal die
Aussicht genießen (- da drüben führt der GR 10 her).
1324 m-
wo geht es denn zum Roc de France entlang. Ein dickes Schild
zeigt zwar die Richtung, ich finde aber keine Spuren dorthin,
oder bin ich nur Blind, suche ein wenig rum .... und gehe dann
querfeldein durch reichlich Laub und mal zwischen Gestrüpp ....
. Treffe dann auf einen guten Pfad. Der wird dann steinig,
eine dünne Eisschicht auf den Blöcken- ich muss aufpassen (Ab
und zu Markierungen). Dann etwas steil aufwärzt durch eine Scharte - ich
erreiche meinen höchsten Punkt- 1430m (Auf den Felsen geh ich
nicht... ).
Von hier nochmal ein schöner Blick
zum Canigou und
Meerblick! Der Pfad folgt dem Kamm, verlässt diesen noch vor
dem El Moixer (Gebäude+ Antennen) nach links. Ich "berühre" kurz
die schmale Straße und gehe weiter auf dem Pfad stetig bergab.
Auf 1239 m wieder kurz Asphalt- der Col du Puits de la
Neige. Der HRP führt hier leicht rechtshaltend bergab in
den Wald (also nicht der Straße folgen, und das Schild beachten
- Las Salinas). Auf 1125 m- wieder eine Piste. - links geht es
nach
Santuari de les Salines
(Info) +
Foto.
Ich folge der Piste nach rechts, vorbei an einer
Wasserstelle. Die Piste trifft auf eine andere Piste, dieser ein
paar Meter folgen und nach links der Piste folgen. Über diese
Piste geht es nun längere Zeit- bis zum Col de Lily (713 m-
Schild und seit das erste Gebäude seit ein paar KM),
zwischendurch ist die Aussicht
.. so.
Hier also nach links abbiegen und den Pfad
Richtung Norden gehen. Der wird
breiter- Piste- die mich bis an den Rand von Las Illas
führt.
La Illas ist das eigentliche Etappenende (550 m)-
übernachtet werden kann in der
Gite oder
im Hostal (ein
Camping ist auch im Ort). Bis hier waren es 17 km, mir geht
es gut, das Wetter spielt mit- und es recht einfaches
Laufen (bis auf das kurze Blockstück am Roc de France). Ich gehe
also weiter, und bin sehr motiviert.
Auf Asphalt geht es
bald in Kurven stetig bergan. Das ist ein bisschen langweilig.
Auf 682 m ist der Col de Figuer, hier nach links abbiegen. Ab
und zu gibt es Rot /Weiße GR 10 Zeichen, ab und zu schau ich mal
auf das GPS, nicht das ich einen Abzweig verpasse. Ein Stück
geht es durch einen sehr schönen
Wald,
mit riesen Felsen, an denen Bäume verwurzelt sind. An
einer Hofschaft-
Mas Nou- kümmert sich eine Frau um ihre Schweine. Sie
fragt mich welchen Weg ich gehe und macht auch Notizen dazu. Den
HRP kennt sie seltsamerweise nicht, aber am GR 10 sein ihr
irgendetwas zu liegen. Jedenfalls ist sie sehr freundlich. Ein
Kind spielt vor der Haustür.
"Die Hofschaft ist
wahrscheinlich schon Jahrhunderte alt", erzählt sie. Ein einen
Teil hat sie schon mit der Familie renoviert, der Rest sind eher
Ruinen. Der Blick von hier ist jedenfalls klasse- und diesen
Liebt sie, wie sie sagt. Ich frag nach Wasser und darf meine
Flaschen füllen.
Knapp 6oom weiter eine Pistenkreuzung GR 10
und HRP biegen nach rechts. Etwas 5 km von Mas Nou
entfernt, der Col de Priorat (450 m- Grenzstein Nr. 565)-
500m später endlich runter von der Piste. Man muss ein wenig
aufpassen um nicht am Abzweig vorbei zu laufen. Rot /Weiß markiert ist es, sogar mit einen
kl. rotem Flatterband markiert.
Korkeichen wachsen hier, zum Teil sind die Bäume geschält.
Der Pfad ist weiß/ rot markiert. Es dauert nicht lang und der
Pfad mündet in eine Piste. Hier nach rechts abbiegen (Süd /Ost).
Es folgt eine Hofschaft, ein Hund bellt. Das
Fort de
Bellegarde kommt in Sicht. Es dämmert schon, die
Wegfindung ist einfach - ich folge immer der
Betonstrasse.
Auf Höhe 311, bei Panissars, ändert sich
die Richtung, und es geht bergan, zum Fort, das ich passiere.
Die Straße führt dann bis nach le Perthus.
Kurz
nach 18 Uhr. Es ist dunkel. Ein Laden taucht auf- ich kaufe mir
ein Cola und einen Riegel.
Dann die D900- Kulturschock- was für ein Verkehr.
Lichter, Hupen , Lärm- eine Blechlawine wälzt sich durch den
Ort! Gegenüber ein Hotel- nur mal schauen- es ist geschlossen.
ich will aber noch weiter, und irgendwo Bivacieren.
Auf dem
Gehsteig (Norden/ links)
muss ich für 120m an den lärmenden Autos vorbei dann auf die schmale D 71, die nach rechts
Abzweigt. Es geht nun einfach der D 71 lang, unter der
Autobahnbrücke (A 9) her und immer weiter auf dieser Straße. Es
ist dunkel, mit der Stirnlampe lauf ich hier hoch, selten fährt
ein Auto rauf oder runter. Ich schaue nach einem
Übernachtungsplatz,
es gibt nichts, - außer ab und zu mal eine Bank. Wasser gibt
es dafür genug, immer wieder sind Zapfstellen vorhanden.
Nach ca. 1,5 km (von der Hauptstraße in le Perthus), - ein
weißes Gebäude rechts. Es rauscht darin, Wasser tropft. Ich denke
irgendeine Art Pumpe (Höhe ca. 362 m). Auf das Dach führt ein
"Weg", das ist nicht grad der tollste
Platz für eine Übernachtung, jetzt muss es aber reichen,
ich bin einfach müde und will nicht mehr im dunkeln
weiterlaufen. Autos fahren jetzt aber keine mehr- oder besser ,
sehr selten. So schlecht ist es auf dem Dach nicht, ein grader Boden,
die Neoair lässt sich gut ausbreiten.
Recht gemütlich habe ich einen Sitzplatz
auf der Dachluke, koche mir nun einen Tee und dann die
Nudeln. Das Zelt packe ich gar
nicht aus, es wird schon nicht regnen.
Sterne blinken, und dazu die Autos auf der Bahn und die
Lichter der Häuser. Hier oben hab ich meine Ruhe, auch ist nur
ein leises Rauschen der Autobahn zu höre. Ich spüre jedenfalls meine Knochen,
nach knapp 35 km und auch reichlich Höhenmeter. Jedoch doch
ist diese Strecke nicht fordernd- niemals steil und oftmals über
einfache Pisten.
Ich bin froh mein Ziel nach Banyuls näher
gekommen zu sein. Mal schauen ob ich Morgen Abend dort ankomme-
wenn nicht - auch OK!
In
der TopoPirineos
und in der Nr. 11 - Roussillon durchgehend
eingezeichnet. Bis zum Roc de France eine normale und
recht schöne Wanderung über Waldpfade (nur am Roc de
France etwas Blöcke), anschließend lange Pistenpassagen.
Die Weitsicht ist oft eingeschränkt, es geht meist
durch Wald. Wenn es etwas zu schauen gibt-
waldreiche
Landschaften, der Canigou und ab und zu
mal das Meer .
In Le Perthus gibt es Hotels,
Geschäfte etc. Wirklich nicht das spitzen Gelände
zum Wandern- aber wer die Pyrenäen durchwandern will,
der wird seinen Spaß haben- und ich hatte diesen Spaß
wirklich!
|
Tourdauer: 10:50 Std.
höchste Höhe: 1432 m
Bergauf: 1814 m
Bergab: 1631 m
Länge:
34,2 km
16. Etappe, 07.11.2014- "Pumpenhaus" - Banyuls sur - mer
HRP / GR 10
Kartenausschnitt
oben
Ich komm einfach nicht aus dem
Schlafsack. Sobald ich die Hand rausstrecke zuckt sie wieder ins
warme- was machen wohl die Trekker die bei richtig tiefen
Temperaturen unterwegs sind. Ich käme wohl keinen Meter weit und
bliebe immer im warmen Schlafsack liegen. Na ja, ich schaffe es
dann doch. Packe alles zusammen, putz die Zähne.
Ein Auto
hält, Handwerker steigen aus, checken kurz die Pumpen im Haus.
Freundlich fragen sie "Was ich denn auf dem Dach will", ich
erkläre es "Schlafen, und dann auf dem HRP nach Banyuls". Das
ist OK für die beiden - sie wünschen eine gute Reise.
Um
8:15 bin ich dann auch so weit, marschiere weiter ich auf
der D71. So 20 Minuten später links ein Haus (ein Schuppen oder
Scheune), hier hätte ich auch zur Not das Zelt aufstellen
können, und die
Aussicht ist schön. Auf Höhe 508m links wieder ein
paar
Häuser ("mas Reste")- ca. 75m weiter bin ich endlich die D
71 los-nach rechts führt ein
Weg in
den Wald. Nach etwas über hundert Metern wendet sich der Weg
nach links (Osten) und führt dann bis zu einer "Kreuzung", hier
nicht den Straßen folgen- sondern "grad aus" (Nordost)
über
die Wiese hoch zu den Häusern dort
- Saint Martin de L'
Albere ist erreicht (625 m)-das bleibt aber rechts von mir (von
hier - Blick
zum Canigou).
Wieder Asphalt, der nach ein paar Metern D71a
heißt. Die D71a ist hier eine lange Rechtskurve, kurz nach der
Kurve verlasse ich die D71 und folge einem Pfad/ Piste nach
rechts. Nach kurzem Weg eine Kreuzung, hier nach links und
direkt anschließend rechts in den Wald. Ich verliere hier
den Weg , gehe einfach hoch - und stoße wieder auf die
D71a. Wieder in den Wald - wieder bis zur D71 a! Die Straße
überqueren und auf die Piste in den Wald dort. Ich gehe nun
Richtung Nordosten und Kreuze mehrmals Pisten bis etwas Ruhe einkehrt und
ich einer Piste weiter bergan folge (ca. 780 m Höhe).
Ab
Saint Martin de L' Albere ist die Wegfindung nicht einfach,
viele Abzweige und wenige Rot/ Weiße Zeichen- ich hab ja des
GPS!
Auf Höhe 820 m eine "S" Kurve, ich bleibe noch kurz auf
diesem Weg - auf Höhe 898 m wendet sich GR 10/ HRP nach links.
Durch einen schönen Wald mit reichlich Laub unter den Füßen gehe
ich nun bis zur Gite - dem
Chalet de
l' Albere (936 m), direkt am Col de l' Ouillat (der liegt an der D 71- ist daher mit dem Auto
zu erreichen).
Und die Gite mit hat sogar noch auf! Ich
setze mich in die warme Stube, draußen ist es zwar sonnig, aber
doch kühl. Bestelle mit einen Café
au lait
und einen Pfannkuchen. Mir gefällt
es hier
drinnen, das ist eine gemütlicher Ort. Lang ist die Pause
nicht, nach 20 Minuten bin ich wieder auf dem Weg, ich hab mir
ja etwas vorgenommen.
Ein Schild
zeigt die
Richtung an
und auch die Zeit - noch 8 Stunden bis nach Banyuls. Mal
schauen....!
Jetzt geht es durch Wald stetig bergan- bis ich
wieder die D71a kurz berühre (1090m)- und weiter bergan
zum Bergrücken gehe. Dann einfaches gehen (Nordost) über
Wiesen, die Aternnen des Puig de Neulos sind schon zu sehen.
Die Straße bleibt immer links von mir, rechts der Zaun. Vom Pic
de Neulos- 1256 m ein
wunderbarer Blick in die Ebene (Costa Brava, Golf de Roses) mit seinen Orten und dem
Meer.
Runter vom Pic- den Asphalt überqueren, ich umrunde die Antennen und Gebäude (es auch möglich direkt vom Pic
abzusteigen ... ) und gehe einen Pfad dann in südlicher
Richtung. Auf 1060 m Höhe eine Piste, der ich ein kurzes Stück
folge und dann rechts hoch steige (eigentlich braucht man gar
nicht zur Piste, sondern bleibt besser direkt etwas höher).
Vorbei
an der unbewirtschafteten
Refuge la Tegnarede (1045m) - mit Wasserstelle (auch
Refugi de la Tanyareda).
Ich folge weiter dem Pfad durch den
Wald, verpasse mal Zeichen und muss suchen. Insgesamt ein
recht angenehmes
Gehen, immer nah an der spanisch/ französischen Grenze, es
strengt mich nach 16 Tagen in den Bergen nicht mehr so groß an. Links von mir der bunte Wald, ich gehe über
Wiesen, der Pfad ist nicht immer sehr deutlich, ab und
zu Rot/ Weiße Zeichen. (Schöner
Blick zurück- rechts mit der Antenne- der Pic Neulos).
HRP
und GR 10 umgehen nun den Puig de Pradets und auch den Pic des Quatre - Termes - wer will kann hier dem in der TopoPirineos
eingezeichnetem GRM27var folgen und die "Spitzen" mitnehmen.
Das Meer kommt immer näher! Ich geh Südost, bergab, berühre
Wald (Massane). Erreiche wieder die "grüne Grenze", Richtung ist
nun Nordost (die Landschaft
bei 989m ). Um 15:15 erreiche ich den
Col de Pal-889m - noch 10 km bis nach Banyuls -steht auf dem
Schild.
Weiter Richtung Pic Sailfort (Blick
zurück), die Zeichen führen mich nicht über den "Berg". Banyuls ist von
hier zu sehen- Hochstimmung, ich freu mich riesig- aber ein
paar Meter sind es noch. Es geht nun bergab. teilweise recht
steil und felsig, erinnert an die hohen Pyrenäen. Das
beruhigt sich schnell und ich kann wieder wieder gemütlich
wandern. Das ist auch
gut so- meine Füße brennen ein wenig.
Ich erreiche eine
Piste, der ich nur ein kurzes Stück
bergauf folge (Col de Biallaury, auch Vallaria- 417m),
dort zweigt ein Pfad links ab.
Der Col du Formigou (456)
fällt mir kaum auf, der Col des
Gascons (380m) dann aber doch, eine Straße, die D 86. Die D 86
nutze ich nur so 50 m (nach rechts), dann führt ein Pfad recht
steil und holperig hinunter. Zweimal quere ich noch die Straße
(Quelle am Weg) , dann gehe für 500 m über den Asphalt. Die D 86
mach eine 180° Kurve- das ist der Col de Llasgastera
(253m). Hier folge ich nicht weiter der Straße- sondern der rechten Piste
in der Kurve.... , achte auf Rot/
Weiße Zeichen, guck auch mal auf das GPS um an Kreuzungen nicht
die falsche Richtung zu nehmen. Ein kleiner Tunnel- die
Eisenbahngleise überwinde ich so- der Ort Banyuls beginnt. Noch
ein wenig durch die Gassen, ein paar Geschäfte, ich kaufe
schnell eine Dose Bier.
18:10, es ist mittlerweile dunkel-
ich sitze nun am Strand höre den Wellen zu, der Musik, den
Stimmen und dem Lachen aus der Kneipe nicht weit entfernt und trinke dabei sehr zufrieden das Bier!
Anschließend suche ich ein Hotel- und finde ein nach einigem
hin und her das einfache Hotel Canal
(Übernachtung mit Frühstück für 50€). Dann passiert nicht
mehr viel. Duschen, Klamotten waschen- Essen gehen.
In
der TopoPirineos
und in der Nr. 11 - Roussillon durchgehend
eingezeichnet. Zu Anfang doch noch etwas Öde die D
71 lang, aber spätestens ab dem Col de l' Ouillat eine
schöne und lohnenswerte Wanderung die meist auf dem
Bergrücken bis nach Banyuls führt. Schwierigkeiten hat
der Weg keine besonderen, Orientierung ist nicht immer
Einfach, trotz GR 10, die Karte wird schon gebraucht.
Wasser gibt es Nahe
der
Refuge la Tegnarede und nicht weit von Banyuls in den
Abkürzungen zur D 81. Laut Ton Josten evtl. auch nahe
des Col Massane. Alternative ab Le
Perthus bis Rock del Tres Termes
-
bei Wikiloc "Travessa
de l'Albera El Portus -Portbou"-von
Siset wahrscheinlich
spannender und schwieriger
|
Tourdauer: 09:40 Std.
höchste Höhe: 1258 m
Bergauf: 1483 m
Bergab: 1889 m
Länge:
30,9 km
Abreise
Am Tag
sieht der Strand von Banyuls
so aus.
Nach dem Frühstück suche ich erst mal dem Bahnhof
um die Rückreise zu checken und Fahrkarten zu kaufen. Leider gibt es keinen Schalter mehr- nur Automaten! Also zurück
und ein Internet Café suchen- was ich nicht finde. Ich frage
dann im Hotel und darf dort freundlicherweise im Internet nach
Zügen forschen. Den Rest des Tages verbringe ich Kaffee trinkend
an der Strandpromenade.
Wie so oft, fahre ich am Nachmittag
nach Toulouse und nehme dort den Nachtzug nach Paris,
anschließend den Thalys nach Köln......