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Tourenbericht der Pyrenäen Wanderung/ Trekking Tour 2014
-- 16 Tage auf dem HRP - vom Noarre bis Banyuls- sur- Mer
(Der Osten- der Pyrenäen)
Anreise 1.+ 2. Etappe 3.+ 4. Etappe 5.+ 6. Etappe 7.+ 8.Etappe
Abreise 9.+ 10. Etappe 11.+ 12. Etappe 13.+ 14. .Etappe 15.+ 16. Etappe

Einleitung:
Den Atlantik und das Baskenland kenne ich nun , die hohen HRP Etappen (Haute Randonnée Pyrénéenne oder Alta Ruta Pirenaica) in der Mitte der Pyrenäen auch auch. Die Pyrenäen Richtung Mittelmeer, die muss ich endlich mal besuchen.
Doch kann ich erst nach den Herbstferien los (23.10.15). Spät ihm Jahr für eine lange Tour. Ich muss so mit ungemütlichem Herbstwetter rechnen-  Regen, Wind, kühleren Temperaturen und vielleicht auch mit erstem Schnee. Ich bin ganz gespannt, ob ich halbwegs gutes Wetter habe, bei viel "Wetterpech" wird die Tour nicht klappen. 
Für das kühlere Herbstwetter nehme ich mehr warme Sachen mit- nen  Long John, einen Fleecepullover, ne Mütze, winddichte Handschuhe..., und falls es (zu viel) schneit werde ich absteigen und die nicht so hohen Wege gehen, oder gar nach Hause fahren. Ein paar Microspikes packe ich zur Sicherheit ein - auf Steigeisen und Pickel verzichte ich jedoch.

Die meisten bewirtschafteten Hütten in den Pyrenäen schließen schon Mitte September. Ich übernachte teils im Zelt, mal nur  im Schlafsack, ab und zu in den Winterräumen der Hütten oder den einfachen Cabanes und sogar zwei mal im Hotel. Zwischendurch mal ein Essen bestellen und Einkaufen ist nicht möglich- das Lunchpaket, die Schokolade oder die Übernachtung in den Hütten mit Frühstück und Abendessen fällt aus.

Der Rucksack wird so natürlich voller und schwerer - mehr Nahrung, mehr Kleidung muss ich tragen.
Zu Beginn habe ich sieben Tüten Nudelgerichte im Rucksack, dazu  600gr. Käse, 500gr. Salami, ein  frisches gekauftes Baguette, eine Tüte "Holger" Brot, zwei Müsliriegel für jeden Tag und sieben Packungen Schokolade eingepackt. Das erste Mal Einkaufen ist nach acht geplanten Tagen möglich, in L’Hospitalet- pres- L’ Andorre.

Ich presse alles in den leichten Gossamer Gear Gorilla (ca. 660gr. -  46L). Es passt so grad. Sehr prall, mit ziemlich gespannten Nähten. Einen Tag vor der Reise, doch noch ein Umpacken, alles rein in den größeren und etwas schwereren Lightwave Wildtrek.
Mein Rucksack wiegt so knapp 3 kg mehr als letztes Jahr- 16 kg, und mit allen drum und dran sind es so 19 kg.
(-Packliste)

Die Route,
folgt ziemlich stur dem HRP Führer von Ton Joosten. Einstieg ist das Ossese Tal ca. 17 km von dem kl. Ort Seix entfernt. Von dort Richtung Spanien, die Grenze am Port de Tavascan überquert, runter nach Noarre. Und dann auf den HRP  (-die Haute Randonnée Pyrénéenne)- fast immer dem Vorschlag Ton Joosten folgend- bis an das Mittelmeer nach Banyuls- sur - Mer. Abweichungen zu Ton Joosten beschreibe ich im Tourenbericht. An die Etappeneinteilung des Führers halte ich mich nicht, mal passt es, mal übernachte ich an anderen Stellen. 

Etappen nach Ton Joosten: Meine Variante dazu:
(30)1.- Noarre - Refuge de Certascan kl. Variante ab Plea de Guerosso
(31)2. Refuge de Certascan - Refugi de Baborte  
(32) 3. Refugi de Baborte - Refugi Coma de Pedrosa  
(33) 4. Refugi Coma de Pedrosa - Cabana Coms de Jan  
(34) 5. Cabana Coms de Jan - Refuge de Ruhle Vorbei an der Refuge de Juclar/ Col de Albe,
Bivac am Etang de Pedourres
(35) 6. Refuge de Ruhle - Hospitalet - pres- Andorre  
(36) 7. Hospitalet - pres- Andorre - Refuge des Bisenes  
(37) 8. Refuge des Bisenes - Barrage de Bouillouses Pic de Carlit auf dem GR 10 umgangen! Kenne ich schon....
(38) 9. Barrage de Bouillouses -  Eyne  
(39) 10. Eyne- Refugi d' Ull de Ter  
(40) 11. Refugi d' Ull de Ter - Refuge de Marialles  
(41) 12. Refuge de Marialles - Mines de Batere Pic de Canigou leider wg. schlechtem Wetter
auf dem GR 10 umgangen!
(42) 13. Mines de Batere - Moulin de la Palette  
(43) 14. Moulin de la Palette - Las Illas Ich folgte der Variante in der TopoPirineos - über Amelies les Bains. Am Roc de Frousa treffen sich die Wege wieder
(44) 15. Las Illas - Col de l' Ouillat  
(45) 16. Col de l' Ouillat - Banyuls - sur - Mer Geschafft !!!!
Insgesamt waren es ca. 306 km und ca. 40.000 Höhenmeter:
ca. 19.000 m bergauf, 20.000 m bergab (laut GPS- Track Analyse) in 16. Etappen
Höhenprofil der Tour- klick-

Bei Flickr - hohe Auflösung
2160x 1440pix -  die Panos bis zu  4000pix breit
Als kleinere "Internet" Version-  700pix Höhe
Zu den Fotos der Tour
Die Tour als Karte bei "Alltrails":

Die Tour als Track im GPX Format
(evtl. rechtsklick- speichern unter...)
 oder bei bei GPSies
Mit dem GPS - Tracklog  
kann die Tour mit Google Earth über Gipfel und durch Täler nachgeflogen werden.
-- als kmz Datei  --
 Karten
Ich nutzte zur Planung-Vor allem- die Topo Pirineos  (freie Karte fürs Garmin und PC)
dazu-  Google Earth
und als Papierkarten (auch im Rucksack):
 Die Carte de Randonnees Rando Edition(1:50.000):
Nr. 22- Pica d' Estats- Aneto
Nr. 21 - Andorra - Cadi
Nr. 8 - Cerdagne - Capcir
Nr. 10 - Canigou
Nr. 11- Roussillon
In den Karten ist die Strecke meist- aber nicht immer-  als HRP eingezeichnet.
"mehr zu Karten"
 

Anreise- 22.10.2014- Solingen/Köln- Saint  Girons- Ossese Tal

Nun- wie immer mit dem Zug.
Mit dem Thalys am Abend von Köln nach Paris Nord

Metro zum Gare Austerlitz  
Nachtzug nach Toulouse
Am Morgen- Zug nach Saint Girons
als Frühbucher- komplett unter 100 €.
Dann mit dem Taxi in das Ossese Tal (ca. 60 km .... 60€)

Von Saint Girons fährt auch ein Bus nach Seix... ich hab aber keinen Fahrplan gefunden und wollt auch noch eine gute Strecke laufen... also das Taxi, wenn auch Teuer.

Tipp von Susan.... Danke...
Busverbindungen ab/an St. Girons gibt es übrigens bei:
http://www.haut-couserans.com/fr/ete/acces/bus.htm
2013 fuhren Minibusse mit ca. 10 Sitzplätzen nach Seix und Aulus.
Viele Grüße Susan



1. Etappe. 23.10.2014 - Ende der Straße im Ossese Tal-  Bivac unterhalb des Estany del Port

Kartenausschnitt                                                                                                                                      oben

Um 11 Uhr stehe ich im Ossese Tal am Ende der schmalen Straße. An einem Schuppen  hängt ein "A Vendre" Schild. Frisch ist es, ich hab das Fleece an, zieh mir die Regenjacke über. Die Wiesen sind feucht, ein paar kleine Pfützen auf der Straße. Der Himmel - blau.Vor mir ein kleines Wäldchen, dort führt der Pfad hinein. Ein angenehmer Pfad- der dann mal über Wiesen, mal durch Wald führt. Spuren sind recht gut zu erkennen, Steinmänner und auch Farbmarkierungen. Der Weg entfernt sich nun vom Bach, steigt etwas an und erreicht eine kleine Steilstufe. Der Boden hier ist mit buntem Laub bedeckt. Auf ca. 1470m wechsele ich die Bachseite. Hohes, gelbes Gras wächst hier- der Weg ist hier nur schwach zu erkennen. Die Felsen kommen nun näher, im zick- zack geht es zu einem schmalen Durchgang hinauf (Blick zurück). Vor mir nun steile  Felswände, der Boden noch grasig, der kleine Bach neben mir. Pfadspuren sind weiter zu sehen, wenn auch kein ausgetretener breiter Pfad. Nach rechts (Westen) muss ich mich nun halten. Recht steil geht es nun hin und her aufwärts, das erst mal etwas mehr keuchen. Recht überraschend (wenn man nicht auf die Karte schaut) geht es hier nicht immer weiter hoch, sondern auf rund 2010 m Höhe schwenken die Spuren nach Südosten. Ich treffe heute keine anderen Wanderer- aber irgendeiner war schon hier - und  hat hier einfach Mitten auf den "Weg" geschissen.... unbegreiflich!
Die Cabane de Marterat (-Info) kommt in Sicht- 2132m. Eine kleine, saubere, gute Cabane. Sogar Decken gibt es hier. Der Wind pfeift nun  recht frisch um meine Ohren. Noch keine vier Uhr.... soll ich hier bleiben? Recht gemütlich ist es hier und ich spare mir das Zeltaufbau,  Ich will aber noch etwas laufen. Der Port de Tavascan- 2220m ist schnell erreicht, er liegt  nur knapp 300m entfernt der Cabane. Von dort geht es wieder abwärts, mehr oder wenige Weglos. Steinmänner führen mich Richtung des Estany del Port (2040m). Am See nun wieder ein klarer Pfad- an der Ostseite geht es lang. Vorbei noch am kleineren Estany Xic, hier such ich mir einen Zeltplatz (17 Uhr). Die einfache kl. Cabane  dort ist mit zu dunkel.
Das Zelt steht (ca. 2032 m) hier ziemlich frei und ungeschützt im Wind, aber wenigsten ein grader Boden. Etwas abseits in einer Mulde Koche ich. Es ist ungemütlich frisch, kein Sonnenstrahl, der Wind kühlt mich und es wird schnell dunkel- es ist ja schon fast November. Spülen, bisschen Körperpflege- schnell krieche ich in den Schlafsack. Mir geht es gut- es ist jetzt schön warm. Ich hör noch ein Interview aus der Mon Talk Reihe des WDR. Ich weiß gar nicht ob ich den Schluss noch mitbekomme- früh schlafe ich ein ..... und wache irgendwann in der Nacht auf.
Der Wind hat zugenommen. Heult und bricht sich an den Felsen- der Krach scheint vor allem aus dem Nachbartal zu kommen, da lärmt es richtig. Hier ist es nicht ganz so schlimm, es weht kräftig und laut, das Zelt (das Vaude Lizard) steht dabei stabil. Ab und zu hab schlagen die Böen geradezu ein- es knallt richtig-  ich gewöhn mich daran und schlaf doch recht gut.
- noch ne Beschreibung ... auf spanisch ...
Recht einfache Pfade, keine gr. Orientierungsprobleme bei guter Sicht.
In TopoPirineos und  in der Pica d' Estats - Aneto - Nr. 22, eingezeichnet

Tourdauer:          05:35 Std.
höchste Höhe:         2220 m
Bergauf:                 1357 m
Bergab:                   255 m
Länge:                     9  km


2. Etappe, 24.10.2014 - Bivac am Estany del Port- Refugi de Certascan (Winterraum)- HRP / Porta del Cel

Kartenausschnitt                                                                                                                                      oben

Am Morgen hat der Wind nachgelassen. Ich packe meine Sachen und bin um 8:30 auf dem Weg. Beim Zelten frühstücke ich  seit Jahren  nicht mehr, ist mir am Morgen immer zu kalt. Ein bisschen trüb ist es, grau der Himmel. Der Wald vor mir zeigt viele grüne Nadelbäume und auch gold/ gelbe Blätter- herbstlich. Ein breiter Pfad führt in das Tal  hinunter. An einem kl. "Parkplatz" (ca. 1800m) kann ich entweder der Piste  folgen oder durch den Wald gehen. Ich gehe durch den Wald, das macht einfach mehr Spaß. Dies ist ein einfacher, schmaler Pfad, der ab und zu auch mal schlecht zu erkennen ist, dann helfen Steinmännchen und Farbmarkierungen. Ab und zu ist die Piste mal zu sehen, sie verläuft ein wenig unterhalb (der GPS Track ist hier ungenau-  ca. 50 m zu weit westlich). Die Piste führt dann weiter nach Süden bis zum Camping Graus und nach Tavascan- ich bleib jedoch auf dem kl. Pfad der nach Osten schwenkt und Noarre (1600 m) erreicht, das nur aus ein wenigen Häusern besteht. Jetzt grasen nur ein paar Pferde zwischen den Häusern. Der Ort ist schon für den Winter vorbereitet- an der Tränke ist der Hahn abgebaut, es schaut verlassen aus.
Ein Schild zeigt die Richtung an (wenn ich mich recht erinnere-  zur Refugi de Tavascan), zwischen den Häusern nach links- in das Tal des Riu de Noarre. Durch gelb, grüne Wiesen führt der Pfad. Steigt langsam an, Wald beginnt und rot/ weiße Zeichen. Alles recht gemächlich- bis es dann so ab 1800m steiler und anstrengender wird. Auf 1980 m erreiche ich den Riu de Flamisella- Zeit für eine Pause und das Frühstück. Und trinken- es ist jetzt schön warm- fast T-Shirt Wetter im Oktober. Hier treffe ich auf drei Holländer, die - wie sie mir erzählen- schon mehrfach in den Pyrenäen waren, jetzt aber die erste mehrtägige Tour durchführen. Leider treffe ich sie nicht mehr wieder.
Ohne Probleme  erreiche die Höhe 2035m, und schaue auf das Plea de Guerosso,  eine kleine Ebene. Ton Joosten folgt hier der Porta la Cel , die hier links (Norden) vom Plateau abzweigt (kenne ich von 2007- schönes und spannendes Wegstück). Ich gehe diesmal  "grad aus" (Osten). Nachdem das Plateau durchquert ist, steigt das Gelände weglos wieder an. Ab und zu- selten gibt es mal einen Steinmann. Auf 2277 m wird es etwas flacher, der Riu de les Canals fliest hier- aber sehr sparsam. Ich folge der Talform (ab und zu Pfadspuren), dann steigt das Gelände wieder steiler  an - hier einfach mehr oder weniger Grad aus gehen- schwenkt auf 2470m für ein Stück nach links (Osten) hier aber nicht zu weit laufen- dann nach  Oben (Norden) und der Übergang in das Guerosso Tal- 2550m-  ist erreicht. Der Coll de Certascan ist von hier gut zu erkennen, einen Pfad gibt es nicht, Steinmänner sehe ich auch keine. Ich vermeide Höhenmeter und gehe durch Schutt und Geröll auf einer Höhe in Richtung des Coll de Certascan (2605 m- laut Karte). Dort erst mal wieder eine kl. Pause. Mittagessen und ein bisschen in den ab und zu vorkommenden Sonnenstrahlen liegen.

Der Abstieg ist recht steil und steinig, hat aber keine wirklichen Probleme. Ab ca. 2350 m wird es flacher und gemütlicher. Der  Estany de Certascan ist ein recht großer Stausee und liegt auf 2240m- so 800 m gehe ich oberhalb des Ufers - dann ist die Refugi de Certascan (2240 m) erreicht- die ich ganz für mich alleine habe.
Kein Mensch ist hier. Bewirtschaftet ist die Hütte von Anfang Juni bis Ende September- außer den drei Holländern habe ich heute keine anderen Wanderer bemerkt.
Der Winterraum ist im Obergeschoss- die Treppe hoch. Ich mache es mir dort gemütlich, lass den Schlafsack lüften, koche mir einen Tee.. Drehe dann noch mal eine Runde und schau mir den See an.
Die Nacht ist ruhig.

Meist gut markierte Pfade, bis auf die Variante zu Ton Joosten, dort meist weglos und nur mit wenigen Steinmännern markiert.
Der Tag hat bei gutem Wetter keine bes. Schwierigkeiten
In TopoPirineos und  in der Pica d' Estats - Aneto - Nr. 22, eingezeichnet

Tourdauer:           08:10 Std.
höchste Höhe:         2605 m
Bergauf:                 1090 m
Bergab:                    854 m
Länge:                   12,1  km


 
Kartenausschnitt                                                                                            oben

Der zweite Morgen auf Tour. Ich schau aus dem Fenster. Bin sehr zufrieden, kein Regen, kein Wind, für die Sonne ist es noch etwas früh- könnte aber noch etwas werden, blauer Himmel, wenig Wolken. Ich hab Glück mit dem Wetter!
Wieder um 8:30 stehe ich vor der Refuge. Rot /weiße Markierungen führen mich aus dem kl. Felsenchaos um die Hütte. Nach kurzem Weg ist das Gelände offen, ein guter Pfad verliert etwas an Höhe (folgt dem Talschluss). Auf 2080 m gibt es zwei Möglichkeiten, einmal bergab - oder bergauf. Der HRP führt bergauf. Ein leicht zu gehender Weg, nur ein bisschen anstrengend. Auf ca. 2220 m knickt der Pfad scharf nach links (Norden) und erreicht nach ca. 150 m die Collada en Serra de Llurri. (Pano- links die Refugi de Certascan - rechts der Estany Romedo de Dalt) Von hier geht es teils über Schutt Richtung des wunderbaren Estany Romedo de Dalt. Hier folge ich dem Pfad der weiter bergab führt, erreiche dann einen kl. Bach. Spuren und Zeichnen verlieren sich hier oft, im richtigen Moment taucht jedoch irgendeine Markierung auf. Es ist sehr schön hier, der Herbst färbt die Sträucher bunt, das Gras ist rotbraun, Wasser fließt. Ich arbeite mich voran - suche die Richtung, gehe über Gestrüpp und Felsen- und dazu ist es jetzt richtig schön sonnig.
Dann wieder ein gut sichtbarer Pfad der mich zum Estany de Romedo de Baix führt. Hier gibt es eine einfache kl. Kletterstelle, ein morsches Seil soll helfen. Der Pfad endet dann auf einer Piste. Ich gehe die Piste bergauf und erreiche den Staudamm des Sees. Hier wird gebaut- Dixi Klo, ein  Schuppen, Schutt. Jetzt ist aber niemand hier- es ist ja Samstag!
Noch vor dem Staudamm gehe ich (Weglos/ keine Markierung) durch Gras in das Tal hinunter, brauche auch mal die Hände in  Richtung des Baches (Riu de Romedo). Ich suche eine Stelle an der ich mit trockenen Füßen den Bach überquere. Erste Steinmänner tauchen auf, dann eine recht klare Pfadspur- die dann auf der linken Bachseite Seite Talwärts führt. Der Riu de Romedo stürzt hier über mehrere Felsstufen ins Tal. Ich erreiche ein kl. Plateau, in der  kl. Cabane dort würde ich nur im Notfall übernachten. Etwas Oberhalb der Cabane (also nicht am Bach entlang) geht es weiter. Ab und zu ist nun etwas Vorsicht nötig, steil fallen manchmal die Felsen zum Bach hinab, mal gehe ich auch gemütlich über einfache Pfade. Mal muss ich den weiteren Weg suchen, mal ein klarer Pfad. Dann eine kl. kurze Kletterstelle, hier brauche ich wieder die Hände. Der Pfad führt dann zurück zum Bach, ich folge den Spuren und wechsele auf 1705 m Höhe die Bachseite (laut Karte eigentlich ein Stück früher). Dieser Abschnitt war sehr schön, spannend durch die Wegsuche, und mit wunderbar buntem Gras und Blättern und einem Riu de Romedo der in vielen kl. Wasserfällen ins Tal stürzt.
Wald beginnt, der Riu de Romedo hat nun eine Schlucht in den Fels gegraben. Bis zur Pla de Boavia ist es nicht mehr weit, grad mal 600m (Luftlinie). Im Wald sind Zeichen und Spuren Mangelware, die Bäume stehen oft dicht und ich zwänge mich so auch mal unter den Zweigen hindurch. "Wo soll ich denn nun lang", geht es mir manchmal durch den Kopf, dann taucht doch ein kl. Steinmann auf und gab mir Sicherheit- da lang. Hier ist es wichtig nicht auf die Idee zu kommen in  Richtung des Baches zu gehen und dort Klettereien anzufangen
Pla de Boavia (1475m) erreiche ich um 13 Uhr. Im Sommer ist es hier sicher nicht einsam- jetzt bin ich alleine. Ich suche mir einen Platz in der Sonne- Mittagessen. Richtig warm ist es in Ruhe aber nicht- es ist halt Herbst. Mir wird also schnell ungemütlich, ich packe das Essen ein und gehe weiter.
Zurück, über die Brücke, dort ist der weitere Weg ausgeschildert- Richtung Coll de Sellente/ Refugi de Baborte. Auf breitem Weg durch Wald stetig Aufwärts. Kl. Brücke-  den Riu de Sellente (1670m) überqueren. Dann "Rechts" halten und dem vagen Pfad in das Sellente Tal weiter folgen, hier geht es hin und her durch niedrige Bäume und Büsche, dann lande ich wieder am Bach. Dort wieder ein klarer Pfad. Auf 2050m Höhe das Planell de Santa Pau. Hier verliere ich den Weg... rechts halten  und dort findet sich wieder ein Weg der dann etwas beschwerlicher aufwärts führt. Auf 2240 m etwas flacher, ich gehe durch angenehme Wiesen. Die Spuren sind teils schwach, und Markierungen (Steinmänner) recht selten- bei schlechtem Wetter muss man hier aufpassen.
2490 m- Coll de Sellente- die orange Refugi de Baborte ist mit etwas Suchen zusehen. Durch Schutt geht es nun Bergab. Ich sehe ein paar Menschen und einen Hund an der Hütte- dort angekommen- die Hütte ist fast voll. Ich gehe dann runter zum See und baue dort das Zelt auf (2330 m)- ich möchte meine Ruhe haben, auch wenn die Leute sehr nett erscheinen.
Wie immer gibt es Nudeln aus der Tüte- diesmal mit Spinat, dazu einen große Tasse Kaffee.
Bisher klappt alles super- vor allem das Wetter macht keine Probleme. Zum Laufen fast ideal- nur morgen und abends ist es ungemütlich kühl, nachts kratzen die Temperaturen die 0 °.

Bei gutem Wetter rund um den Riu de Romedo eine spannende Wanderung, bei schlechter Sicht wird die Orientierung bestimmt nicht einfach. Der Rest ist meist gut markiert und ohne große Probleme.
In TopoPirineos eingezeichnet - in der Pica d' Estats - Aneto - Nr. 22 ist das Wegstück am Riu de Romedo nicht eingezeichnet

Tourdauer:          09:15 Std.
höchste Höhe:         2480 m
Bergauf:                 1321 m
Bergab:                  1180 m
Länge:                   15,2  km


Kartenausschnitt                                                                               oben

Mal wieder eine ruhige Nacht erlebt, kein Regen, ein bisschen Wind, nichts das mich im Schlaf weckt. Um 7 Uhr klingelt der Wecker, das erste mal klingeln ignoriere ich. Ein paar Minuten später schaffe ich es dann aufzustehen, und erlebe zur
 Belohnung sehr schöne Farben am Himmel und bunte Spieglungen im See. So richtig genießen kann ich das schöne Schauspiel nicht- mir ist kalt, ich brauche Bewegung.
Also den Schlafsack ein wenig ausschlagen, aus der Neo Air (Luftmatratze) die Luft auspressen und den ganzen Kram wieder zusammenpacken. Das Zelt ist trocken, obwohl ich direkt am See übernachtet habe, der Wind blies den Kondens fort.
Wieder um 8:30 ist alles gepackt- ich mache mich auf den Weg. Die Gruppe oben in der Refugi de Baborte ist auch schon Unterwegs- sie gehen nicht in meine Richtung. Ein gut sichtbarer Pfad (Porta del Cel) führt an der Ostseite des Estany de Baborte (2330 m) entlang. Noch mal ein Blick in das Baborte Tal, dann ein kl. Anstieg-  anschließend geht es für einige Zeit nur nach bergab. Wegspuren und ab und zu Steinmänner zeigen die Richtung, zwischendurch laufe ich auf schmalem Pfad durch fast hüfthohe Büsche.
Auf 1960 m Höhe ein kl. Plateau, und die einfache Cabane de Basello. Drei Zelte stehen hier, vieleicht meine drei Holländer? Es sieht irgendwie verlassen aus... vielleicht sind sie nach Areu- (ca. 7 km entfernt)? Einen Camping gibt es dort, vieleicht auch einen Laden.
Der Pfad wendet sich nun nach Osten und folgt dem Tal, wobei ich immer mehr an Höhe verliere. Ich kann mich an keine Schwierigkeiten erinnern, es ist einfach schönes Wandern durch teils bunten Wald- es macht einfach Spaß. Dann erreiche ich die Talsohle, der La Nogeuera de Vallferrera fliest hier. Über eine Brücke (ca. 1780m) erreiche ich die andere Talseite, Piste beginnt, Parkplätze- ein Auto steht einsam hier (+ Wegweiser). Im Sommer wird es anders sein- viele Autos! (Nur wenig entfernt ist die in der Saison bewirtschaftete Refugi de Vallferrera)
Ich gehe weiter auf der Piste (nun auf dem GR 11), bis zum schönen Pla de Boet, hier wieder (1880m), ein Pfad- der stetig bergauf führt (mit Wegweiser-  Refuge de Baiau) bis zum Pla des Arcalis, eine kleine grasbewachsene Ebene. Hier mache ich ein kurze Pause- es wird aber wiedermal schnell kalt.
Ich folge den Spuren bis zu einer kl. Brücke- ich gehe nicht über diese, sondern folge den Steinmännern und Spuren, die mich zwischen zwischen Bäumen, Felsen und über Bachwasser führen. Wieder Grasgelände (ca. 2140 m), Spuren sind nun kaum zu erkennen, auf der nächsten Anhöhe jedoch ein Steinmann. Etwas steiler geht es bergan.... .
Der
weitere Weg zieht sich, meist sind die Wegspuren gut zuerkennen, ab und zu muss ich genauer schauen, es wird aber nie langweilig, sondern macht viel Spaß. Das Zwischenziel - die Refugio de Baiau- glänzt in Alu und ist schon vom weitem zu erkennen- sie steht recht markant auf einem Fels. Um 13 :15 komme ich an der Refugio an- eine gute Aluschachtel. Im Hüttenbuch lese ich das in den letzten Wochen auch ein paar deutsche Wanderer hier waren. Hier oben weht ein kräftiger, kalter Wind. Es ist sonnig, aber wirklich wärmen kann die Sonne hier nicht.
Hinunter vom Buckel. Steinmänner führen zum Estany des Baiau, da geht es aber nicht weiter, sondern ich muss ein paar Meter zurück und den Felsen auf einem kl. schmalem Band wieder hoch. Ein Stück folgt der Pfad dem See, biegt dann ab (rechts) und führt so langsam in steiles Gelände. Der Blick ist einfach Klasse von hier.  Der Schlussanstieg ist sehr steil, es gibt keinen Pfad- jeder sucht sich hier seinen eigene Aufstieg- ich geh lieber über die Blöcke, als über den kl. Schutt. Wild keuchend komme ich dann am Port de Baiau an- 2737 m. Hier überschreite ich die Grenze nach Andorra!

Der Abstieg ist einfacher, nicht so steil und Spuren führen hinunter- links Richtung des Collado de Forall del Malhiverns, 2820 m (von dort weiter zum Pic de Coma Pedrosa 2940 m) und meine Richtung rechts haltend zum  Estany Negre - auf GR 11 und auch HRP.
Anderthalb Stunden später komme ich ohne Schwierigkeiten an der Refuge de Comepedrosa an. Die Hütte liegt nicht direkt am Pfad- sondern knapp 150m südlich. Auch diese Refuge ist schon zu, sie hat aber einen guten Winterraum.
Der nun übliche Ablauf beginnt- Bett bauen, Klamotten lüften, Körperpflege, Essen kochen- und einen wunderschönen Abend Genießen - Blick in von der Hütte Richtung Westen. Auch diesen Abend verbringe ich alleine und ungestört.

Bis zum Aufstieg zum Port de Baiau eine schöne und eigentlich unschwere Wanderung. Ab und zu muss man den Weg suchen, mit gutem Auge (und auch Hilfe durch das GPS) ist das aber nicht so doll. Der Schlussanstieg zum Port de Baiau ist schwierig- sehr steil!
 In TopoPirineos eingezeichnet - in der Pica d' Estats - Aneto - Nr. 22 bis zum Port de Baiau- in der Nr. 21 ab Refugi de Vallferrera
Homepage des Parc Natural ... Coma Pedrosa

Tourdauer:            09:00 Std.
höchste Höhe:         2737 m
Bergauf:                 1270 m
Bergab:                  1287 m
Länge:                   15,9  km


 5. Etappe, 27.10.2014 - Refugi Coma Pedrosa - bis El Seratt (Hotel Brinque).-  HRP / GR 11

Kartenausschnitt                                                                           Oben

Für meine Verhältnisse recht früh stehe ich vor der Refuge Coma Pedrosa- 7:30.  Das Morgenlicht ist wunderbar- gelbgold strahlt die Sonne. Es ist noch recht kalt, teils liegt Raureif auf dem Gras. 
Rot /Weiß markiert (GR 11) und auf gut sichtbaren Pfaden geht es hinunter ins Tal. Der  Rio de Coma bleibt an meiner linken Seite. Wald beginnt. Auf ca. 1780 m überquere ich den Rio de Coma (Brücke) , hundert Meter weiter geht es über den nächsten Bach- auch über eine kl. Brücke. Auf 1750 m beginnt dann Piste- hier aber nicht bergab Richtung Arinsal folgen- sondern wieder bergauf gehen. Nach zweihundert Metern wendet sich die Piste sich nach Nordwest (S Kurve...) und führt dann stetig aufwärts, zwischendurch sogar recht steil.
(ab und zu kann die Piste verlassen werden- siehe Karten /Google earth) Ich schwitze, die Sonne hat richtig Kraft- ich hab nur das T- Shirt an. 
Auf 2020m Höhe beginnt dann "Pla de L' Estany", ein paar Pferde grasen hier noch, der Abtrieb hat noch nicht stattgefunden. In Andorra ist die Hüttendichte sehr hoch- am Ende des Plateaus steht die Refugi del Pla de l' Estany. Pfadspuren wenden sich hier nach rechts (Schild- Collet de Font Pordriga) - denen folge ich nicht-  gehe noch etwas weiter in den Kessel, bevor ich dann doch nach rechts abbiege um zum Collet de Font Pordriga zu gehen. Ein Stück führt weglos durch Gras, dann treffe  einen auf klaren Pfad (am Collet de Font Pordriga).
Recht bequem, ohne viel Höhenmeter und auf gutem Weg, gehe ich weiter.  Erreiche Wald. Auf 2060 Höhe ein Abzweig, zur Refugi de les Fonts- dort muss ich jedoch nicht hin. Immer wieder gibt es Aussicht in das Arinsal Tal, Häuser sind zu erkennen, Skipisten- irgendwo hab ich mal gelesen "in Andorra beginnt wieder die Zivilisation". Am Ribal Bach mache ich Pause, esse Brot , Käse und Wurst.
Wieder aufgerafft- der Hof  Bordes de Prat Nou ist schnell erreicht, ein Schild zeigt die Richtung und mein nächstes Ziel an- Clot del Cavall. Durch Wald geht es recht anstrengend aufwärts, die Bäume sind hier voll von Flechten. Wiesen beginnen, ich folge meist einem klarem Pfad, der sich nun langsam nach rechts wendet und dann auf ca. 2350 m Höhe scharf nach Osten abbiegt. Mit etwas Anstrengung, aber ohne Schwierigkeiten komme ich auf einem breiten, grasbewachsenen Rücken an (2478 m laut Karte) (Blick vom Rücken). Ich wende mich nach links (Norden) , der Pic de Clot de Cavall (2589 m Laut Karte) ist schnell erwandert- die Aussicht ist toll. Den Cavall überschreite ich, am  "Ende"  (Höhe ca. 2600 m) schwenke ich nach links (Westen).  Nach steinigen 200 Metern verlasse ich den Rücken und steige über Blöcke und Schutt steil in das Angonella Tal hinab.
Es dauert nicht lang und der Abstieg wird einfacher, flacher, nicht mehr so steinig. Ich folge Wegspuren. Alles ist ruhig, nur Wasser fliest, ein paar Vögel. Alles ist sehr entspannt. Über eine kleine Brücke quere ich den Angonella Bach. Die Schatten werden schon länger, ich überlege kurz in der Refuge de L' Angonella (Pano) zu übernachten, beschließe dann aber doch Gas zu geben, um heute noch bis nach EL Seratt zu laufen.
Bis nach Llorts geht es nur bergab- ich laufe zwischendurch, freue mich auf eine Dusche und ein entspanntes Bier. Mit dampfenden Füssen komme ich gut gelaunt in Llorts an (1440 m) träum etwas vor mich hin- "toll wenn jetzt ein Bus kommt", gehe über die Straße und hinter mir rauscht der Bus grade Richtung El Serrat! Das kann nur bedeuten, ich soll das letzte Wegstück nicht laufen
(das sicherlich auch keinen besonderen Reiz hat).
Zurück zur Straße, um es dort per Anhalter zu versuchen, gehe zwei Fußballfelder weit, ein Auto mit Rally Streifen - Daumen raus- und kurz danach sitze ich da drin. Der Fahrer ist auf dem Weg zur Arbeit- wie der Zufall es will Arbeitet er im Hotel Brinque.
Ich checke dort ein, und leg mich erst mal lange in die Wanne! Gehe dann noch kurz Spazieren, und bekomme nun endlich mein Bier und ein wirklich gutes Abendessen.
(Komplett mit Halbpension und einigen Getränken - 80 €.)
In El Serrat gibt es nur ein paar Hotels- die nächste Hütte ist ca. 1,5 Std. entfernt - die Refugi de Sorteny.

Der Tag hat keine großen Schwierigkeiten- etwas langweilig das Wegstück auf der Piste!
Alternativen - unter Umgehung der Refugi de Coma Pedrosa - laut Karte /Google Earth:
1. Mit Vermeidung des Port de Baiau- von der Refuge de Baiau zum  Collada dels Estany Forcats- weiter siehe Karte.
2. Mit dem steilen Port de Baiau- nach dem Port nicht Richtung Estany Negre- sondern zum Collada del Foral Malhiverns- sieht auf den Karten sehr steil aus.
Tracks findet man bei Wiciloc- da ich Pistenlaufen langweilig finde würde ich eine der Varianten nehmen.

 In TopoPirineos ist das Wegstück von den Bordes de Prat Nou bis zum Rücken vor dem Pic de Clot de Cavall nicht eingezeichnet - Wegspuren sind aber vorhanden. In der Nr. 21- Andorra - Cadi komplett eingezeichnet

Tourdauer:             08:43 Std.
höchste Höhe:         2590 m
Bergauf:                 1197 m
Bergab:                  1861 m
Länge:                   18,9  km (- einschließlich ca. 3 km per Anhalter mit dem Auto- Llorts bis El Serrat)


6. Etappe, 28.10.2014- El Serrat- Refugi de Cabana Sorda.- HRP / GRP

Kartenausschnitt                                                                oben

Das T- Shirt und die Unterwäsche ist frischgewaschen, ich fühle mich wohl und hab wunderbar gute Laune. Ein riesen Frühstücksbuffet ist aufgebaut. Nur leider krieg ich morgens nicht so soviel runter. Trinke dafür mehr Kaffee. Ich nehme mir etwas Zeit, beobachte ein wenig die anderen Gäste, es sind gar nicht so wenig -ich aber bin der einzige Wanderer.
Ich reiße mich vom Kaffee los, nehme noch ein paar süße Küchlein vom Buffet mit und schwinge den Rucksack auf die Schulter. Die ersten Meter (ca. 600m ) bleibe ich auf der Straße, an einer 180° Kurve geht es in die Büsche- ein Schild zeigt die Richtung- "Sorteny, Collada de Meners". Wald beginnt, es geht über einen Bach. Der Pfad schwenkt nach rechts (Tal des Rio de Sorteny) und ich darf nach einigen Metern auf einer Piste gehen. Das Wetter ist wiedermal gut, sonnig mit angenehmen Temperaturen- jedenfalls solange ich gehe. Viele Blätter sind bunt, einiges blüht, und sogar Schmetterlinge treiben sich hier noch rum- und ein paar andere Wanderer nutzen auch das schöne Wetter. Ein Mann sperrt die Piste mit einem mobilem Gatter ab, seine Hunde laufen hin und her- einem davon fehlt ein Bein. Heute wird wohl der Viehabtrieb stattfinden.
An der Refugi de Sorteny endet die Piste. Auf gutem Pfad steige ich auf. Kühe und Pferde weiden, Herbstzeitlose wachsen. Auf 2160m schwenkt der Pfad nach Süden, steigt etwas steiler an (Richtung Rio de Serrera)., Kl. Pfützen sind hier gefroren, Blätter im Schatten voll Reif. Die Cabane Pleta Serrera findet sich etwas abseits vom Weg. Ein großer Talschluss öffnet sich- der Collada del Meners kommt ins Sicht. Der Aufstieg zum Collada hat keine Probleme- ist halt etwas steiler und somit anstrengender. Genau auf dem Pass begegnen mir zwei Wanderer- sie sehen leicht gequält aus und murmeln etwas von "difficile". Der Blick in das Ransol Tal ist schön.
Recht steil geht es nun durch Schutt bergab, aber "difficile" ist es nicht (für mich, der Aufstieg aber sicher Anstrengend).
Vorbei an der Cabane de la Collada de Meners (Foto) Der Pfad schwenkt nach Süden, wird etwas flacher, führt nun durch Gras.
Auf ca. 2460 m teilt sich der Weg- rechts ins Tal und weiter in den Ort Ransol- ich "muss" grad aus. Auf einem Stein  steht in gelb "R D Jan"+ GRP 1- meine Richtung. "R D Jan" - damit ist die Cabana Coms de Jan  gemeint. "GRP 1" - das ist die 7 Tagestour, die Rund um Andorra führt. Es ist nun meist einfaches gehen, der Pfad meist gut zu erkennen. Ein kl. Wald beginnt, ich kann hier weit in das Tal sehen. Kurz vor vier, komme ich an der Cabana Coms de Jan (2220 m) an. Ein Schweizer und ein Portugiese unterhalten sich gut gelaunt. Soll ich hier bleiben?  "Wie weit ist es denn bis zur Cabana Sorda" frage ich. "So 2 Stunden" sagt der Schweizer. Ich hab einfach noch Lust zu gehen-kurze Pause- dann verabschiede ich mich.
Ich gehe nun Richtung Osten- hier aber nicht den Pfaden folgen die hinunter in das Tal führen. Ab und zu sind die Pfadspuren nur schwach  erkennen, Steinmänner und Farbkleckse helfen dann - die mehr oder weniger regelmäßig vorhanden sind. Ich  schaue immer wieder mal auf das GPS. Das Licht wird nun immer schöner, sehr schöne, warme Farben.
Oben auf dem Pass- "Serra de Cabana Sorda" (2640m) eine wunderbare Aussicht. Ich stehe über den Wolken, die Sonne verschwindet langsam  hinter dem Pic de la Torradella und taucht das Ransol Tal in ein warmes, rotes Licht.
Der Sonnenuntergang hat nur einen Nachteil, die Sicht wird schnell immer schlechter. Weglos steige ich nun recht steil durch Gras Richtung des Incles Tal hinab (Süden). Ab und zu finden sich Markierungen- rot/ gelb- die sich dann nach Osten wenden. Ich komme an einem felsigem Kamm an, hier aufpassen das man den Spuren nicht weiter bergab folgt- sondern die Felsen überquert (ca. 2425m ) und dann dem Pfad weiter durch Gras folgt (- Nordosten). Zum Glück ist das ein gut sichtbarer Pfad- denn mittlerweile ist es dunkel. Ich hab die Stirnlampe auf dem Kopf- nur ist meine Lampe nicht so stark. Sie reicht grade mal aus, um die nächsten Meter auszuleuchten - nicht genug um sich im weglosem Gelände zurecht zu finden.
Rio de Cabana Sorda- Nebelschwaden, stockduster. Mit dem GPS finde ich dann die Refugi de Cabana Sorda (2295m ).
Wiedermal habe ich die Hütte für mich alleine. Die Cabana de Sorda ist eine solide Hütte- Tisch, Stühle, Kamin und  Betten aus Metall. Gut gelaunt Koche ich das Nudelgericht-  Bolognese ist heute dran. Dazu einen wärmenden Kaffee. In Ruhe wird mir schnell ungemütlich kalt, ich verkrieche ich mich dann in den Schlafsack- es ist grade 21 Uhr.

Der Tag hat keine echten Probleme, der "Pfad"  ist meist halbwegs gut Markiert.
 In TopoPirineos und in der Nr. 21- Andorra/ Cadi  ist das Wegstück ab der Cabana Coms de Jon bis zur Cabana de Sorda nicht eingezeichnet. In beiden Karten ist eine Variante die in das Incles Tal führt eingezeichnet- diese lohnt als Ziel jedoch nicht - da der Camping  de Incles geschlossen ist.

Tourdauer:            10:15 Std.
höchste Höhe:         2710 m
Bergauf:                 1742 m
Bergab:                  1005 m
Länge:                   16,4  km



7. Etappe, 29.10.2014 - Refugi de Cabana Sorda - Bivac nahe des Etang du Pedourres- HRP/ + eigene Variante

Kartenausschnitt                                                                        oben

Erst um 9 Uhr bin ich wieder auf dem Weg, verlasse die Cabana Sorda. Pfadspuren und Steinmännchen leiten mich bergab- Richtung Süden. Das Gehen fällt mir leicht, das Gelände hat keine Schwierigkeiten. Ich folge einer guten Spur und gelben Zeichen- die nun nach Osten schwenken(ca. 250 m von der Hütte entfernt). Der Pfad  bleibt ungefähr immer auf einer Höhe - so 2290m. Weiter unten sehe ich ab und zu mal eine dickere Spur, nach dem Blick auf die Karte fällt nun auf - ich bin hier zu hoch- der HRP führt dort unten her- eine Etage tiefer! In den Karten ist hier oben kein Weg eingezeichnet. Da es aber Wegspuren gibt und auch Markierungen - ich bleib hier oben und versuche bis zum Estany d' Androdat und von dort dann runter zum Rio de Menegor zu gehen. Dort bin dann wieder auf der eigentlichen Route.
Das klappt dann auch soweit gut, nur am Estany d' Androdat (2280m) gehe ich etwas suchend und weglos- treffe erst unterhalb des Estany wieder auf einem klaren Pfad der mich hinunter zum Rio de Menegor bringt (ca. 2010 m).
Ein Wegweiser steht hier.
Ton Joosten geht nun aufwärts zum Port de Incles und hat als Etappenziel die Refuge du Rulhe und dann weiter (eher zurück) zum Coll de L'Albe.... Ich spare mir das. Die Refuge wird jetzt sowieso nicht bewirtschaftet sein,  ich gehe daher etwas direkter zum Coll d' Albe- folge wieder dem GRP 1. Der Einstieg ist gut markiert! Ein schmaler Pfad führt stetig - fast in einer Linie- aufwärts. Kl. Pfützen sind noch gefroren. Auf fast 2200 m Richtungswechsel (Osten), hier ist kein Weg mehr zu entdecken- aber es sind reichlich rot/ weiße Markierungen gepinselt. Auf der Pleta de Forquillo steht hohes gelbes Gras, durch die Scharte (ca. 2340 m- links auf dem Foto), dann geht es wieder bergab, auch mal über Blöcke.
Ich höre Maschinenlärm. Am Riu de Juclar sind drei Arbeiter beschäftigt. Schnell gehe ich weiter- zur Refugio de Juclar. In der Saison ist die Hütte (2310 m) bewirtschaftet- jetzt ist sie geschlossen (der ist Winterraum jedoch offen). Trotzdem haben recht viele Tagewanderer die Hütte als Ziel- alle nutzen das gute Wetter- so 15 Menschen sind sicherlich hier. Die Sonne hat zwar noch kraft, der kühle Wind lässt aber alle die Jacken anziehen.
Am See entlang (Estany Primer de Juclar) geht es weiter, der See selbst ist zur Zeit nicht grad schön- inur halbvoll. Der Estany Segon de Juclar ist jedoch gut gefüllt und liegt hübsch in den Bergen. Zwischen beiden überquere ich die Landbrücke. Dann der unkomplizierte Aufstieg zur Collada de Juclar (2442 m), Steinmänner, Farbklekse und Wegspuren zeigen mir die Richtung. Vom Collado muss ich wieder ein kurzes Stück zurück und einen Felsen hinauf (gelb markiert), nicht ganz 20 Minuten später ist der Port de L'Albe (ca. 2535 m) erreicht. Unten der Etang de L'Albe (2350m), den erwandere ich etwas mühevoller. Die ersten Meter geht es recht steil bergab, dann über ordentlich Blöcke. Vorbei an mehreren kl. Seen- mal weglos und anstrengend über Blöcke, mal auch über Pfadstücke. Bei gutem Wetter helfen Steinmänner und ein paar rot/ weiße Markierungen bei der Orientierung- bei schlechter Sicht wird es nicht einfach sein die Richtung zu finden. Um 16:30 komme ich am recht großen Etang de Couart an (2230 m), hier sind die ersten Zeltmöglichkeiten seit dem Port d' Albe, im Gelände vorher gab es keine Plätze für ein Zelt. So langsam ist das Laufen wieder einfacher. Ich folge weiter dem Pfad am Ufer des Sees.  Ein Stück hinter dem See dann nach rechts wenden (Süd/ Ost) (und hier nicht dem Pfad folgen der ins Tal führt). Wieder geht es über und zwischen Felsen, dann wird der Pfad bequemer und erreicht einen breiten, grasigen Pass (laut Karte 2251 m)- der Übergang in das Val D' Arques. Ohne Probleme passiere ich den  Etang de Pedourres (ca. 2180m) und suche etwas unterhalb des Sees eine Bivacstelle- fast am Bach- dem Ruisseau d' Arques find ich eine grade Fläche
(17:40) auf ca. 2160 m. 
Der Ablauf abends ist immer gleich, ich baue das Zelt auf, blase die Neoair auf, lüfte den Schlafsack und räume meine Sachen in das Zelt. Dann zum Bach- waschen- wenn auch eher eine Katzenwäsche, es ist schon kühl. T- Shirt Wechsel, das Fleece wieder an- und dann die dicke, warme Jacke drüber (Haglöfs Barrier II).
Ich suche einen schönen Stein zum gemütlichen sitzen- der gleichzeitig dem Kocher etwas Windschutz bietet. Baue meine Kochutensilien auf, fülle Wasser in den Topf. Das kocht dann schnell, erst mal einen Tee trinken, auf Tour immer mit viel Zucker. Dann nochmal Wasser in den Topf, das Nudelgericht braucht auch ein wenig Wärme. Während das Essen köchelt- schieße ich ein paar Fotos.
Die Mahlzeit ist dann zügig im Bauch- ohne Bewegung ist es einfach kalt und ungemütlich. Spülen und schnell in den Schlafsack. Jeden Abend höre ich dann noch Interviews oder auch Krimis (MonTalk, Radio Tatort... ) und schlafe immer früh ein- bin einfach Müde und dabei sehr zufrieden.

In TopoPirineos und in der Nr. 21- Andorra/ Cadi ist die Route nicht durchgehend eingezeichnet. Ich hab mit passende Tracks bei Wiciloc geladen
(braucht keiner zu suchen- oben ist ja mein Track verlinkt)
Zu Ton Joosten hab ich die Route etwas verändert!
Zu Beginn ist es eine recht gemütliche Wanderung, im 2 drittel etwas anstrengender, und im letztem drittel ab dem Port de L'Albe etwas fordernd - unangenehmes Gelände.

Tourdauer:            08:50 Std.
höchste Höhe:         2545 m
Bergauf:                  924 m
Bergab:                  1065 m
Länge:                   12,7 km


8. Etappe, 30.10.2014 - Bivac am Etang du Pedourres- Refuge de Besines - HRP/ + GR 107C (var)

Kartenausschnitt
                                                                             Oben


Der Morgen ist wie immer- sonnig und mit blauem Himmel. Es will einfach nicht regnen! Trotzdem fällt mir das Aufstehen schwer-  draußen ist es nur knapp über dem Gefrierpunkt, im Schlafsack ist es halt gemütlich.
Einmal in Gang wird mir dann schnell warm. Um 8:10 ist wieder alles im Rucksack verstaut, ich geh denn Hang hinauf und finde schnell die Wegspur.  Gelb/ Grün liegt Val d' Arques vor mir. Die Schatten sind lang, die Sonne quält sich noch über die Gipfel. Das Gehen fällt wieder leicht, ein guter Bergpfad ohne großes Gefälle. Selten muss ich mal die Richtung suchen. Vorbei an einem kl. Stausee- nun in der angenehm warmen Sonne. Ein paar Kühe mit ihren Kälbern liegen auf dem Weg, ich gehe in einem Bogen vorbei. Der Pfad führt nun etwas kräftiger bergab, ganz unten im Tal kann ich das nicht grad hübsche 
l' Hospitalet - pres - l' Andorre sehen- aber dort  gibt es einen Laden und eine Gite! Ich folge weiter den Pfaden, erreiche dann um 10:25 die N 20. Über die Straße- es ist wenig Verkehr , ein paar Meter rechts - dann in den Weg einbiegen- dieser führt dann in den Ort- Höhe 1435 m.
Am anderen Ende von Hospitalet noch mal über die Gleise, in dem freistehenden Haus ist der Einkaufsladen( mit Café/ Bar in einem). Seltsamerweise kaufe ich erst mal ein, das ist mir das wichtigste, das Essen für die nächsten Tage zu besorgen.
Erst dann bestellte ich mir einen  Café au lait und ein Croissant- Frühstückspause!
Eigentlich wollte ich hier eine Pause einlegen- Duschen, Essen gehen, in einem halbwegs gemütlichen Bett schlafen... ein Bier oder zwei Trinken. So richtig gefällt es mir hier nicht. l' Hospitalet - pres - l' Andorre ist ein nicht grad schön gelegener Ort. Als Etappenziel am Abend ist das noch halbwegs OK- aber ein Tag Pause ist hier nicht lohnenswert. Ich bestelle noch einen Café au lait und ein Croissant, verpacke die Einkäufe in den Rucksack- das Mehrgewicht ist zu spüren.
Ein Schild im Ort zeigt meine Richtung an - die Refuge de Besines (GR 107) ist mein nächstes Ziel. Schnell beginnt Wald, der Pfad steigt stetig an, die N 22 überquere ich, und erreiche eine Piste- der ich nach links folge. Der Pfad wird dann schmaler, insgesamt ein  gemütlicher Waldspaziergang-  der dabei überraschend schön und kein bisschen langweilig ist. Der Pfad biegt nun in das Besines Tal ein (ca. 1780 m), das Gelände wird kurz offen. Vorbei am Etang de Besines (1973 m) mit der sehr einfachen und etwas schmuddeligen Refuge du Barrage des Besines (teils gehe ich hier sogar über Asphalt Wege). Nach dem See ein kl. schönes Plateau. Wieder durch Wald geht es nun nochmals aufwärts, dann habe ich die Refuge des Besines erreicht (2104 m). Ich schau auf die Uhr- grade mal 15 Uhr, ich bleibe aber hier. Einfach ein wenig ausruhen. Ich bin hier nicht alleine- ein paar Franzosen sind hier, und ein Holländer mit Hund- dem man ansieht, das er schon sehr lange auf einem besonderem Weg ist.
Die Hütte ist nicht jetzt mehr bewirtschaftet, der Winterraum ist groß und modern, mit richtigen Betten. Ich ziehe jedoch eine Etage höher, auf die Terrasse und baue dort mein Lager auf. Unten herrscht doch etwas Unruhe. Hier oben schläft auch der Holländer mit seinem Hund.
Sein Hund ist schon 14, und wirklich nicht mehr der stärkste. Die Kleidung des Mannes ist ziemlich verschließen, er trägt Sandalen, die Socken haben Löcher, der große, schwere Mantel mit Löchern und Rissen. Der Schlafsack ist eher für den Sommer geeignet. Die beiden sind schon zwei Jahre Unterwegs, irgend etwas ist im Leben des Mannes passiert. Jetzt wandern sie durch die Pyrenäen. Wir sprechen über die morgige Route. Für den Hund wird es schwer werden, und wenn das Wetter schlecht wird, auch für ihn selbst.
Die anderen suchen in der Zwischenzeit Holz und alle sitzen dann um das Feuer.
Als es dann dunkel wird krieche ich in den Schlafsack. Der Holländer krabbelt in seinen, ruft dann den Hund- der dann unter die Decke kriecht- so wird es beiden schon warm werden.

In TopoPirineos und in der Nr. 21- Andorra/ Cadi durchgehend eingezeichnet.
Heute ein recht gemütlicher Spaziergang.
l' Hospitalet - pres - l' Andorre eignet sich gut als Start oder Abschluss einer Wanderung- da gut mit der Bahn erreichbar. Es gibt ein Hotel, eine Gite, einen Camping- und einen kl. Laden.

Tourdauer:            7:00 Std.
höchste Höhe:         2148 m
Bergauf:                  826 m
Bergab:                   818 m
Länge:                   13,6 km



9. Etappe, 31.10.2015 - Refuge de Besines - Bivac am Estany de Pradella - HRP/ GR 10 / Tour du Carlit

Kartenausschnitt                                                                               Oben

Um 9 Uhr geht es wieder los. Die Franzosen steigen wieder ins Tal hinab, der Holländer ist noch am Überlegen, und ich gehe weiter auf dem HRP. Ein Pfad führt im Hang Richtung Osten, nach so 20 Minuten erreiche ich den Ruisseau de Couma D' Agnel. Ich bin auf dem GR 10 Unterwegs- recht gut rot /weiß markiert, ein schöner Pfad mit buntem Gras, glucksendem Bach und ohne großes Keuchen. Auf 2200 m überquere ich den Bach und wende mich nach rechts (Osten). Ich  muss nun etwas mehr Arbeiten, der Weg ist steiler. Auf 2340 m ein kl. See, der Pfad wird nun steinig und ist auch oft schlecht zu erkennen- die rot/ weißen Farbklekse und Steinmänner sind dafür meist gut sehen, ich muss nicht viel suchen. Es ist ein jetzt recht spannender Weg- mal steil bergan, die Wegsuche, zwischen und über Felsblöcke her. Um 11:30 steh ich am Col de Coume d ' Angnel, 2475 m- das ist ein breiter Pass mit Blick auf den Etang de Lanoux und das Carlit Massiv. Gute Zeit für das "Frühstück". Hoffentlich kann ich noch weiter schreiben- "wieder Glück mit dem Wetter- blauer Himmel und angenehme Temperaturen"- heute ist nochmals schön. Wobei angenehme Temperaturen schon bedeutet das ich die Jacke zur Pause anziehen muss.
Der Marsch bergrunter hat keine Probleme, meist sind die Pfadspuren gut zu sehen. Vorbei am kleineren Estany de Lanoset und an dem recht großen Etang de Lanoux. An der Cabane de Rouzet 2260 , muss der HRP Wanderer sich entscheiden- die schwierigere Variante über den Pic Carlit, oder etwas einfacher weiter auf dem GR 10. Da ich den Weg über den Pic Carlit schon schon kenne (- 2007 ), gehe ich die GR 10 Variante.  Die ersten Meter laufe ich falsch (hab nicht aufgepasst), ich biege  nach Osten und gehe Weglos. Einfach durch die großen Wiesen- und bin hier völlig begeistert. Es erinnert mich an Prärie und Westernfilme. Ich sehe vor meinem Auge Spielfilmszenen mit galoppierenden Pferden.... . Die Farben sind jetzt wunderbar. Und dann läuft mir roch ein Mufflon über den Weg. Das Tier ist sehr scheu und flüchtet schon, obwohl die Distanz zwischen uns reichlich ist.
Ich treffe dann auf Wegspuren die zur Portella de Grave (2425 m) hinaufziehen. Der See auf der anderen Seite der Portella heißt L' Estanyol - die Wiesen im schönen Herbstlook- grün, gelb, braun. Die ersten Meter hinunter sind etwas steil, dann einfach bis zum L' Estanyol (2297m). Den Bach überquere ich mit Hilfe eine kl. Brücke. Das Grava Tal (Rec de la Grava) kommt nun in Sicht. Noch den einfachen Abhang hinunter, ich erreiche ich die Talsohle, ca. 2160 m Höhe. Die meiste Zeit geht es nun über gut sichtbare Pfade und ohne große Anstrengung weiter, selten ist der Pfad mal nicht deutlich zu erkennen. Nach ca. 3 km bildet das Tal ein großes Plateau, (das von reichlich Bächen durchzogen ist). Der HRP bleibt hier auf der rechten Talseite (aus meiner Laufrichtung) und biegt dann nach Süden (rechts) "scharf" ab. Überraschend ist hier sogar das Bivacieren  erlaubt!  Der Lac de Bouillouses (2015 m) ist nun in Sichtweite. Weiter geht es durch Wald, auf einfachen Spazierwegen, auf und ab, mal nah am See , mal ein paar Meter entfernt, bis zur Staumauer. Direkt  rechts von dieser ist das Hotel Bones Hones .(
Hotel und auch  etwas preiswerter die Gite d'Etappe) Leider jetzt geschlossen wg. Renovierung. Das Hotel wollte ich mir heute gönnen- ich hab ja Geburtstag.... , also doch in die Refuge!
Noch über den Staudamm, dort sind noch zwei Übernachtungsmöglichkeiten. An der Auberge du Carlit (etwas unterhalb der Staumauer) bekomme ich zwar einen Café au lait und ein Bier- doch eine Übernachtung wird nicht mehr angeboten.
Ich folge nun der asphaltierten Straße, dann nach Links auf die D 60- hier ist das Chalet Refuge de Bouillouses- hat leider auch schon zu! Na ja, muss ich doch wieder in den Schlafsack. Macht aber nichts, ich habe wunderbar gute Laune, das Abendlicht ist herrlich und ich freue mich nun auf eine schöne Nacht am Estany de la Pradella.
Knapp 400 m weiter auf der D 60, eine Brücke, ich gehe ich über den Tet, laufe nun wieder auf angenehmen Pfad  (GR 10).  Um 18.15 bin ich See (1955m), überlege kurz in der einfachen Hütte (Abri de l' Estany de La Pradella) zu schlafen. Ist alles ein wenig schmandig dort, das Wetter ist herrlich- also schlafe ich doch draußen- direkt vor der Hütte. Das Zelt baue ich erst gar nicht auf, nach Regen sieht es nicht aus - und wenn doch- flüchte ich in die Hütte.
Als Geburtstagsessen leiste ich mir heute Nudeln in Spinatsauce-wie immer aus der Tüte. Es wird nun schnell dunkel, der Himmel ist klar, die Sterne werden immer zahlreicher. Ich liege auf dem Rücken im Schlafsack und freue mich wahnsinnig an diesem Anblick. Ein schöneres Geburtstaggeschenk kann es kaum geben!

In TopoPirineos (jedoch ab der Besines nicht als HRP) und in der Nr. 8 - Cerdagne - Capcir durchgehend eingezeichnet.
Die Etappe hat keine wirklichen Schwierigkeiten.
Dies ist die einfachere Alternativstrecke zur eigentlichen HRP Etappe- die führt über den Pic de Carlit- vor allem bei schlechtem Wetter sollte einfachere Variante gewählt werden. 2006 marschierte ich über den Pic de Carlit - eine steile, anstrengende Wanderung mit leichten Kraxeleien.

Tourdauer:            9:15 Std.
höchste Höhe:         2477 m
Bergauf:                   847 m
Bergab:                    921 m
Länge:                   19,7 km

10. Etappe, 01.11.2014 - Estany de la Pradella - Bivac im d' Eyne Tal - GR 10 /HRP

Kartenausschnitt                                                                           Oben

Erste Sonnenstrahlen, ich werde wach. Eine dünne Schicht Eis  liegt auf dem Schlafsack. Ich hab nicht viel von der Kälte mitbekommen, nur ein wenig im Gesicht. Ich schaue mich um, Pferde stehen bis zu den Knien im Wasser und zupfen ihr Frühstück. Es ist ruhig, die Tiere sind zu hören, ein wenig Wind, das rascheln der Blätter, die kl. Wellen.
Ich hab noch etwas Zeit, erst mal muss der Schlafsack trocken.
Um 9:30 gehe ich los. Am See entlang nach Südosten. Wald beginnt. Der Weg ist ein breiter Forstweg, doch recht steinig. Jogger begegnen mir. Auf 1920m ein Abzweig, ich bleibe auf dem GR 10, halte mich links. Auf 1780 m schwenkt die Piste nach rechts, folgt dem Tal des Tet Flusses- ohne jedoch den Talboden zu erreichen.  Eine hässliche breite Schneise für den Skilift/ Piste ist in den Wald geschlagen, na ja die Skifahrer freuen sich.
An den Bäumen ab und zu gelbe Zeichen. Auf 1750 m eine Kreuzung, der GR 10 führt hier nach rechts, mein Weg (der HRP) geht weiter grad aus. Ab 1690 m, Pisten treffen auf meinen Weg. Ich schau ab und zu Sicherheit auf das GPS, nicht das ich falsch abzweige.
12 Uhr, 1725 m höhe. Die D 618. Großer Parkplatz. Ein paar Autos stehen hier. Wenig Verkehr.
Ich muss mich hier links halten, direkt entlang der Straße gehen. Zum Glück nur 120 m (Schild), dann kann ich wieder in den Wald- diesmal auf einem schönem schmalen Pfad. Wieder eine Straße, ca. 300m auf dem Asphalt dann nach rechts in den Wald. Straße - diese direkt überqueren, nochmals ein kurzer Pfad, dann stehe ich auf der D10 c. Bolquere ist nun nicht mehr weit. Die Straße führt mich direkt zum Laden dort, ich hab Glück, er ist noch offen. Ich kaufe ein paar Leckereien , dazu ein Baguette und Käse.
Weiter nach Süden, entlang der D 10 (GR 10 Werbung in Bolquere
- für mich werden es dann auch noch so 155 km auf dem HRP sein). Zum Glück sind dies keine vielbefahrenen Straßen. Links und rechts nun Wiesen und Felder, dann Häuser, La Perxa. Die D 10 mündet in die die Nationalstraße 116 -am Col de la Perche 1579 m. Ein wenig rechts gegenüber ist die D 33 - dort muss ich hinein- Richtung Eyne. Weiter gehe ich über den Asphalt, habe die Straße für mich alleine und meine Ruhe. Und dabei eine wunderbare Aussicht über diese Ebene - die Cerdagne ist schön!
 
Wer keine Lust hat der Straße (der D 33) zu folgen, kann auch Waldwege nutzen die bis nach Eyne führen- siehe TopoPirineos/ Nr. 8 - Cerdagne - Capcir

Die D 33 führt nun weiter bis nach Eyne. Die Gite "Cal Pai" dort verpasse ich, laufe wohl an einem Hinweisschild vorbei. Ich suche noch ein wenig herum, finde aber keine Gite. Nette Menschen rufen dann für mich in der Cal Pai an, aber alle Betten sind belegt oder sie hat zu, so verstehe ich unserer Kauderwelsch.
Schon wieder keine Dusche! Macht nichts- dieses Jahr belastet mich gar nichts, nichts sorgt für schlechte Laune. Auch wenn ich mich den ganzen Morgen mich auf eine Dusche freute. Jetzt freu ich mich auf den weiteren Weg und eine gute Nacht in den Bergen.
Ich verlasse Eyne Richtung Süden auf der D 33. In nächsten  90° Kurve verlasse ich die Straße (kurz nach der Brücke/ Bach + Schild). Links und rechts nun Büsche, Wiesen und Kühe. Wald beginnt, der Pfad wird schmaler und etwas steiler. An einer Wegkreuzung / Gatter scheinen Pferde zu warten (1715 m). Neugierig beschnuppern sie mich. Meine Richtung ist weiter der Süden, ich gehe durch das Gatter und verschließe die Tür wieder sorgfältig. Ab ca. 1900m Höhe fließt der Eyne Bach neben mir. Die Cabane de Orri de Baix ist auf der anderen Seite des Baches- ein gutes Stück entfernt. Ich hab sie mir nicht angeschaut (Foto + Info).
Ich fühle mich nun etwas schlapp und müde. Das Tal liegt im Schatten, ohne die Sonne ist es schnell frostig. 
Auf 2113 m ist neben dem Bach eine Wiese, ein guter Platz für das Zelt!
Das Lager ist grad Fertig gebaut, da rauscht mit kurzem Gruß ein Mountainbike den Pfad hinunter. Wenig später geht ein Franzose ins Tal und wünscht mir eine hoffentlich warme Nacht. Es ist Samstag und Franzosen wie Spanier nutzen das Gute Wetter nochmal zum Wandern.

In der TopoPirineos und in der Nr. 8 - Cerdagne - Capcir durchgehend eingezeichnet.
Die Etappe hat keine Schwierigkeiten. Die Strecke führt zu Beginn über breite Waldwege, zwischendurch über Straßen- das gibt es zum Glück nur selten auf dem HRP. Erst nach Eyne (Valle de Eyne) werden die Pfade wieder schmaler, haben aber auch keine Schwierigkeiten
Auf dem Weg-  in Bolquere ist ein kl. Einkaufsladen! Und auch ein Hotel.
Bolquere ist mit dem train jaun erreichbar.
Eyne mit der  Gite "Cal Pai" ist das eigentliche Etappenziel, ich gehe jedoch weiter in das Tal und Zelte dort.

Tourdauer:             6:45 Std.
höchste Höhe:         2117 m
Bergauf:                   770 m
Bergab:                    566 m
Länge:                    21,4 km

11. Etappe, 02.11.2014 - Bivac im Eyne Tal - Winterraum der Refugi d ' Ull de Ter - HRP/ GR 11

Kartenausschnitt                                                                                    Oben

8:30, ich hab schon gepackt. Meine Laune ist nicht so toll heute Morgen. Weiß nicht warum- vielleicht fehlt mir die Sonne- die wird noch etwas Zeit brauchen.  Ich zieh jedenfalls los und bin gespannt wie der Tag wird. Das Wetter muss heute gut sein, mehrere Kilometer führt die Strecke immer über 2700 m Höhe und ungeschützt auf dem Grenzkamm.
Jetzt ist es einfacher Pfad der neben dem Bach aufwärts führt. Das Tal wird schmaler, der Weg steiniger und für ein kurzes Stück steiler. Dann öffnet sich das Tal, die Sonne blitzt. Rundherum umgeben von bunten Gras - wunderbar. Meine Laune ist nun wieder bestens, genauso wie das Wetter.
Der Pfad ist  nicht so gut zu erkennen, den Bach der von rechts kommt überquere ich und steige auf den kl. Rücken, der Eyne Bach bleib auf meiner Linken. Dann beginnt wieder eine klare Spur. Auf knapp 2300m Höhe zeigt sich der PLa de la Beguda von seiner schönsten Seite!
Es knallt mehrfach  laut - Schüsse, nach einigen suchen kann ich in den Hängen zwei Jäger erkennen die wohl Gämsen folgen, ansonsten bin ich jetzt der einzige Wanderer hier oben.
Der Weg steigt nun an, auf 2682 m ist das erste Tagesziel der Col d' Eyne- ein breiter Rücken (Blick vom Col nach Spanien). Ich muss hier nach Osten, erkenne erst mal keine Spuren. Und dann auf dem zweiten Blick doch- eine recht schwach sichtbare Spur. Wer will kann dann Pic d' Eina mitnehmen- ich lass ihn links liegen. Das Gelände ist einfach zu gehen, steigt dabei  langsam an. Der Pfad führt dann etwas steiler und steiniger, aber ohne Probleme- zum Pic de Noufonts, dem höchsten Punkt heute(2861 m). (Blick vom Pic de Noufonts- 2861 m- Richtung Pic d' Eina)
Es geht hier ein kühler, kräftiger Wind. Ich esse ein wenig Schokolade, dann schnell runter, ich beginne zu frieren. Etwas steil führt der Pfad bergab. Am Col de Noufonts ist richtig Betrieb, Bergläufer, ein paar Wanderer und die Jäger vom Aufstieg treffen hier aufeinander.
Auch ein deutscher Wanderer auf Tagestour mit seiner spanischen Freundin ist hier. Kurz kommen wir ins Gespräch. Er erzählt das ein außergewöhnlich gutes Wetter herrscht- selten um dies Jahreszeit. Ganz Europa freut sich über dieses späte Sommerwetter!
Ab hier gibt es rot/weiße Zeichen - ich bin auf dem GR 11. Weiter folge ich den Spuren, Zeichen und dem Kamm. Die Sonne strahlt, ein wenig Wind, es ist trocken- und tolle Aussichten.
Col de Tirapitz (2782 m), hier verlässt der HRP den Rücken.  Auf guten Pfaden geht es nun abwärts. Vorbei an der runden und dickwandigen Cabana de Tirapitz. Am Bach (El Freser)- 2420 m zapfe ich Wasser, anschließend wieder hochsteigen zum Coll de Marrana (2535 m). Die Refugi d' Ull de Ter ist nicht mehr weit, doch komm ich vom Pfad ab- und geh Richtung dem Skigebiet. Hier sind auch wieder einige Tageswanderer die den schönen Tag genießen. Sie sitzen in den Wiesen und picknicken!
Um 16 Uhr steh ich vor der Refugi- geschlossen. Der Winterraum ist an Talseite- ein richtig gemütlicher Raum finde ich - den ich wieder für mich alleine habe. Ich mache es mir gemütlich, gehe anschließend noch etwas spazieren. Hole dabei Wasser am Bach. Beobachte eine Maus die im Holzstapel neben der Tür ihr Nest hat. Genieße einen wunderbaren Sonnenuntergang
Doch habe ich etwas sorgen, das Wetter ändert sich. Dicke Wolken ziehen auf- mal schauen wie es Morgen ist

In der TopoPirineos und in der Nr. 8 - Cerdagne - Capcir durchgehend eingezeichnet.
Die Etappe hat keine wirklichen Schwierigkeiten. Bei gutem Wetter und Bedingungen ist sie eigentlich recht Einfach- doch Vorsicht bei schlechtem Bedingungen- mehrere Kilometer führt die Strecke immer über 2700 m Höhe und ungeschützt auf dem Grenzkamm.

Tourdauer:               7:30 Std.
höchste Höhe:           2861 m
Bergauf:                   1197 m
Bergab:                    1042 m
Länge:                      15,5 km


12. Etappe, 03.11.2014 - Refugi d' Ull de Ter - Maison forestiere ONF de Mariailles- HRP

Kartenausschnitt                                                                       Oben

Das Licht scheint durch das kl. Fenster der Refuge auf mein Bett, so langsam werde ich wach. Die Maus ist schon emsig Unterwegs und kratzt von Außen an der Fensterscheibe. Draußen ist es ungemütlich, dicke Wolken, es regnet stark, kräftiger Wind, nicht die besten Bedingungen für eine Wanderung. Auch heute ist die Etappe recht hoch - lange über 2200 m und immer nahe der höchsten Felsen. Ich überlege ob ich dem GR 11 folge- oder rüber nach Frankreich gehe und den GR 10 nehme (der auch bis zur Refuge de Mariailles führt)
Aber erst mal in Ruhe losgehen- spüren wie das Wetter sich anfühlt und wie beschwerlich das Gehen wird.
Um 8:10 laufe ich los, verpackt in Regenjacke und Hose. Die ersten Meter (ca. 20 min.) den Berg runter bis zur gut ausgebauten Straße, der ich dann aufwärts folge - zum Skigebiet Vallter. Großer Parkplatz. Ein Auto steht dort - wahrscheinlich ein Handwerker. Am Ende des Parkplatzes, am größtem Gebäude rechts vorbei- dort beginnt ein Bergpfad. Ich steige aufwärts, ein Bach ist so 50 m links von mir. Die Böen sind kräftig und versuchen mich umzuwerfen. Ich setze die Schritte sicher, der Weg ist nicht ausgesetzt - ich werde also dem HRP folgen, entscheide ich jetzt.
Auf ca. 2285m Höhe muss ich scharf nach rechts (grad aus geht es weiter  zur Porteille de Manet). Ich quere den folgendem Hang auf etwas schmalerem Pfad. Ein großes Plateau beginnt, das Pla de Coma Ermada (2370 m). Die Orientierung ist kein Problem, der Pfad ist gut zu sehen, Steine sind immer wieder aufgestellt, und ab und zu gibt es rot /gelbe Zeichen. Das überqueren der Porteille de Mourens fällt mir nicht groß auf- jedoch darf ich hier nicht die falsche Richtung/ Pfad erwischen- ich muss mich nach der Portella rechts halten. Der Weg führt unterhalb des Pic de Coma Ermada entlang
(Wer will kann auch oben dem Rücken entlang gehen).
Es regnet jetzt nicht mehr, der Wind bläst dicke und dunkle Wolken von Spanien herüber. Richtung Frankreich ist es heller! Die Porteille de Caillau (2387 m) fällt mir nicht auf- aber ich gehe daher. Hier nicht nach links gehen , auch nicht Richtung Kamm zum Pic Colom (Ich folge hier dem falschem Pfad, muss dann in einem Bogen wieder hoch). Das nächste große Plateau beginnt - Pla de Champmagre. Vor mir der Mort de L' Escoula (2463m) Es gibt einen Wegweiser, aber keine Spur. Der HRP laut Karte (und Ton Joosten) führt an der Nordseite des Mort de L' Escoula  entlang. Gut ist, das die Sicht jetzt wieder OK ist, ein wenig blauen Himmel gibt es auch. Weglos halte ich mich ungefähr an den HRP aus der Karte, ein Gatter taucht im Blickfeld auf, Steinmänner ignoriere ich  die weiter nach Norden führen. Nach dem Gatter rechts halten, hier beginnen dann wieder Wegspuren. Das Rotja Tal ist erreicht. Der Wind bläst weiter kräftig, ich hab wirklich sorge da er mich in das Tal schubst- demensprechend vorsichtig gehe ich. Ein paar Meter weiter die Porteille de Rotja (2360 m). Aus der Entfernung erscheinen die weißen Felsen hier wie Schnee. Es folgt nun guter Pfad  der schnell zum Bergrücken wieder aufsteigt (2300m). Der Weg ist zuerst einfach, meist Grasboden, Spuren sind mal gut , mal weniger gut erkennbar, ab und zu Wegmarkierungen- Steinmänner und auch mal etwas farbiges. Nach ca. 2,5 km verlasse ich den Bergrücken, ein kl. Wald beginnt, Phasenweise ist der Weg felsig, ab und zu muss ich die Richtung suchen.... da hilft dann auch das GPS.
Um 13:20 taucht im Nebel der Collade des Roques Blankes (2252 m), Richtungsschilder stehen hier- sogar der HRP ist hier gekennzeichnet- das gibt es ganz selten (und bleib auch hoffentlich so selten)
Links und rechts kann auf einer Piste abgestiegen werden- der HRP überquert die Piste und folgt einem etwas schmaleren Fahrweg der unterhalb des Piug de la Collada Verda herführt. Die Landschaft ändert sich, die hohen Berge sind vorbei - ich nähere mich so langsam dem Mittelmeer. Nach ca. 3 km- Pla Guilhem, ein grasiges Plateau (2300m). Nicht immer sind hier die  Spuren klar zu erkennen. Ich folge dem in der Topo Pirineos vermerktem Weg- besser ist es (kürzer und wohl auch schöner, ein Schild zeigt die Weg) Richtung der Refuge de La Pla  Guilhem (unbewirtschaftet) zu gehen. Beide Möglichkeiten treffen sich wieder am Collado de Roquette (2085 m)- von hier führt die Piste (Abkürzungen- rot /weiß/ Steinmänner/ Wegspuren-  sind möglich) bis zur Refuge de Mariailles (15:50 Uhr). Die Refuge hat das ganze Jahr auf (teils aber nur auf Anmeldung), auch jetzt sind die Fensterläden nicht verschlossen- aber kein Mensch ist hier.
Ich will nicht warten bis irgendwann vielleicht jemand kommt. Nur so 200m entfernt (den Hang wieder hoch) ist die Maison forestiere ONF de Mariailles (ca.1691 m) eine große frei zugängliche Hütte. Unten ein Kamin , großer Tisch, paar Stühle. Oben ein Bettenlager mit ordentlichen, sauberen Matratzen (in blauer Folie eingeschweißt)- ich hab die Matratzen nicht gezählt- mindesten 10 werden es sein. Wasser- eine Quelle ist ein paar Meter am Weg Richtung Canigou.
Es dauert nicht lang und dunkele Wolken beherrschen den Himmel, es ist windig, es regnet. Ich verkrieche mich in die Hütte, koche meine Tüttenfutter.  Bin dann wie immer zügig im Schlafsack. Die Nacht ist recht laut, der Wind ist kräftig, pfeift um die Ecken, irgendetwas klappert. Die Hütte habe ich mal wieder für mich allein.
Für die die nächste Etappe ist dies kein gutes Zeichen- ich muss über den Canigou (2784m)- oder halt drumherum, wenn das Wetter zu mies ist.

In der TopoPirineos und in der Nr. 10 - Canigou durchgehend eingezeichnet.
Für diese Etappe gilt gleiches wie gestern - sie hat keine wirklichen Schwierigkeiten, ist noch etwas einfacher als die gestrige. Pfade sind meist sichtbar und irgendwie markiert- nur muss man sich oft nur für den richtigen Pfad entscheiden.
Doch Vorsicht bei schlechtem Bedingungen- mehrere Kilometer führt die Strecke immer über 2200 m Höhe, in freiem Gelände auf großem Plateaus, und mehrere km nahe dem Bergrücken.

Tourdauer:               7:40 Std.
höchste Höhe:           2443 m
Bergauf:                     818 m
Bergab:                    1324 m
Länge:                      23,1 km


13. Etappe, 04.11.2014- Maison forestiere ONF de Mariailles- Abri du Pinatell GR 10/ HRP /Tour du Canigou

Kartenausschnitt                                                                             oben

Am nächsten Morgen ist es windig, nass und ungemütlich. Trotzdem hab ich wunderbar gute Laune, aber die brauche ich auch, um bei dem Mistwetter den ganzen Tag draußen herumzulaufen.
Ich bin mir noch nicht sicher ob ich den HRP gehe, also über den Pic de Canigou (2784 m), oder diesen Berg auf dem GR 10 Umrunde. Zum Canigou geht es jedenfalls steil hinauf, die Hände sind wohl nötig. Am Ende treffen sich beide Wege wieder an der Refuge du Cortalets. Ein wenig Zeit zum überlegen hab ich noch, in knapp fünf Kilometern trennen sich erst die Pfade.
Jetzt geht es recht gemütlich durch Wald auf gutem Pfad der unterhalb der Piste entlang führt. Am Llipodere Bach (kl. Brücke, 1686 m) ändert sich die Richtung des Weges- er führt nun in das Cady Tal hinein. Die Bäume werden weniger und ich Blicke in ein schönes herbstbuntes Tal- nur der Himmel ist grau. Die Bergspitzen sind irgendwie weiß, so richtig nach Schnee sieht es aber nicht aus. Am Cady Bach Richtungswechsel "Links", und gleich muss der Abzweig zum Pic de Canigou kommen- Ich schau in die andere Richtung, und sehe weiß gepuderte Gipfel, in der Nacht hat es also dort oben geschneit! Es ist weiter ungemütlich, windig, immer wieder nebelig, feucht, ab und zu regnet es und oben liegt nun Schnee.
Das macht die Entscheidung einfacher: ich gehe nicht über den Pic de Canigou. (- trotzdem- Pano vom Gipfel) Ich nehme die einfachere und sichere Variante die den Berg außen umgeht. Schade- dies wäre ein Höhepunkt der Tour! Ich ringe schon mit mir, auf dem Canigou wäre ich heute sicherlich ganz alleine und das passiert nicht so oft, hier gehen sonst Karawanen hoch. Ich bin aber ein  Wanderer der es eher sicher mag, und grade an diesem Schlechtwettertag hier alleine hochlaufen - nö! 
Zwar verpasse ich einiges, schön ist es hier aber auch. Das gehen nicht so beschwerlich- selbst die steinigen Passagen sind einfach zu bewältigen und meist ist dies ein einfacher Waldpfad der mal rauf, mal runter führt. So richtig in die Weite schauen geht selten, meist versperren die Bäume oder der Nebel eine freie Sicht.
Ein gutes Stück nach dem Abzweig zum Canigou (so nach 3 Stunden) erreiche ich eine Piste, irgendwo ist hier die Cabane de Bonne Aigue (Fotos), dann geht es scharf rechts hoch in den Wald (Wegweiser), wieder auf einem Pfad (1750m). Der ist teils steil und ziemlich anstrengend. Die Bäume werden weniger, der Weg flacher, der Nebel dichter- leider gibt es so nichts zu sehen. Spannend ist es trotzdem- ich finde durch Nebel Wandern meist aufregend. Auf ca.2270 m treffe ich auf den Weg der vom Canigou herunterführt und wenig später steht das Chalet de Cortalets vor mir.
Nichts los hier, kein Mensch in Sicht. Die bewirtschaftete Refuge ist geschlossen. Im offenen Nebengebäude ist Platz für ca. 19 Wanderer, sieht recht gemütlich aus. Ich will aber noch weiter - es ist grad mal 15 Uhr.
Nur wenige Meter von der Hütte entfernt führt ein Pfad  in den Wald (Südost- GR 1o Variante), ein schöner Weg durch Wald ohne große Anstrengung und Probleme. Nur der Regen stört doch etwas. Auf 2150 m liegen am Wegrand Reste eines Flugzeuges (vieleicht dieser Absturz?) Und mittlerweile auch liegt auch ein wenig Schnee.
Nur wenig später ist das Gelände frei, es schneit, kräftiger Wind weht, sehr ungemütlich- ich zieh die Kapuze tief in das Gesicht. In Regenhose und Jacke ist es noch halbwegs warm. Nur den Händen wird es frisch, die Handschuhe sind einfach zu dünn.
Eine geschlossen Schneedecke liegt hier, den Pfad kann ich kaum noch erkennen, die Sicht ist durch Wind und Schnee ziemlich eigeschränkt. Mit dem GPS bleib ich auf dem Weg und irgendwie erahne ich die Spur, nach ein paar Minuten schult sich der Blick. Bergauf ist eine Familie Unterwegs- Mann /Frau und zwei Kinder. Die Kinder nur im Fleece. Schlafsäcke hängen außen am Rucksack- nicht wasserdicht verpackt- blöd beim dem Wetter.
Wir sprechen deutsch: "Wie lange ist es denn noch bis zur Refuge?".  "So eine Stunde- sie ist aber nicht mehr bewirtschaftet" antworte ich.  Darauf folgt ein recht genervtes und unfreundliches: "Das weiß ich". Na ja, vieleicht war sie nur wein wenig gestresst?
Höhe 2055 m, scharfe Richtungsänderung fast 180 ° nach links. Ein Zaun, ich muss durch das Gatter. Der Wind ist hier richtig kräftig. Gut ist, das bald wieder Bäume auftauchen, immer wieder sind Markierungen an den Stämmen.
1735 m- Prat Cabrera. Ein Wegweiser und eine Piste die bergauf zur Refuge de Cortalets führt. Ich muss scharf nach rechts- dort auf den Pfad. Der Schnee ist hier feucht und teils schon matschig. Es lässt sich gut gehen, nur links geht es teils steil hinunter- ausrutschen darf ich nicht. Eine paar Kühe gehen hier bergauf., die Viecher machen nur keine Anstalten mich hindurchzulassen. Rechts ist es zu steil, links Büsche die im steilen Hang stehen. Ich geh vorwärts und will hoffen das die Kühe den Pfad freimachen- doch eine recht junge Kuh senkt den Kopf und bleibt stur stehen. Also muss ich runter vom Pfad- wühle mich durch das nasse Gestrüpp- irgendwie zwänge ich mich durch das Grünzeug und armdicke Äste bis ich die Tiere umrundet habe.
Auf klarem Pfad geht es über ein paar Bäche dann wieder in einen Wald. Um 18 Uhr hab ich meine Tagesziel erreicht - die Abri de Pinatell (1640 m), grad rechtzeitig um nicht im dunkeln zu laufen. Die Hütte ist recht neu aufgebaut- alles ist sauber, es gibt Werkzeuge an den Wänden zum Holzmachen, ein Ofen steht im Raum. Frisches Wasser und ein "Picknicktisch" vor der Hütte. Klasse!
Das Mittelmeer ist von der Hütte zu sehen und schon zum Greifen nah. Es regnet/ schneit nun nicht mehr, der Wind ist ruhig- Morgen wird das Wetter hoffentlich besser.

In der TopoPirineos und in der Nr. 10 - Canigou durchgehend eingezeichnet.
Ich geh die Schlechtwettervariante des GR 10, diese hat keine Probleme, ist dazu recht gut Markiert.

Tourdauer:               10:00 Std.
höchste Höhe:           2270 m
Bergauf:                   1165 m
Bergab:                    1338 m
Länge:                     24,7 km


14. Etappe, 05.11.2014 -  Abri du Pinatell -
Amélie-les-Baines - HRP/ GR 10

Kartenausschnitt                                                                           oben

Ich fühle mich richtig gut in der kleinen Hütte, schlafe daher herrlich- auch weil ich schön weich liege. Eine einfache Schaumstoffmatte die hier bereitliegt macht die Nacht bequemer.
Am Morgen ist es kalt, Pfützen sind gefroren, der wenige Schnee knirscht unter den Füßen. Ich pack meine Sachen, räume in  die Hütte auf- und gehe um 8:30 wieder los. Das ist nun ein angenehmer Waldspaziergang, ohne große Anstrengung, es geht erstmal meist bergab. Nach einer halben Stunde taucht die gute Cabane de Pastorale de l' Estanyol auf.
Ich muss mich hier rechts halten und nicht ins Tal absteigen. Jetzt geht wieder Bergauf- durch schönen Wald, Laub auf dem Boden und ein paar Schneereste. Auf 1700m liegt dann wieder eine geschlossene Schneedecke, Bäche die meinen Weg kreuzen sind gefroren- ich pass auf, das ich nicht auf dem Rücken lande. Um 10:30 komme ich am Col de Cirere an (1730 m). Der Schnee ist ohne Spuren, ich bin mal wieder alleine Unterwegs. Vor mir im Dunst liegen bewaldete Hügelketten ("Vallespir"), der Fluss Tech unten im Tal. Ich erinnere mich gut an mehrere Urlaube hier im Tal- ein paar Orte hab ich besucht. Die Sonne scheint, die Temperaturen sind angenehm. Alles ist gut- meine Laune ist bestens.
Erst mal gehe ich aber falsch- gehe vom Col bergab- jedoch zu weit nach "links".- trotz Schild! Dann auf dem richtigem Pfad steinig bergab. Der Schnee ist schnell verschwunden. Der Pfad schwingt weiter nach Links, Wiesen und einfaches Gelände. An ein paar alten Gebäuden (Resten) vorbei. Ich erreiche eine Piste (zweigt scharf nach rechts), dann Wald. Aus Piste wird Asphalt, der führt mich zur Refuge de Batere (1470m- Foto)- die jetzt auch geschlossen ist. Der Wald endet , eine Kreuzung- hier gibt es zwei Varianten- die in der TopoPirineos als HRP eingezeichnete führt am Tour de Batere vorbei nach Amelie les Baines- Ton Joostens Vorschlag folgt dem GR 1o nach Arles sur Tech und weiter Gite Moulin de la Palette. Ich geh am Tour de Batere (ein alter Signalturm- 1420 m) vorbei. Also an der Kreuzung nicht hinunter ins Tal- sondern der Piste links folgen- der Turm ist schon von weitem zu sehen. Vorbei an dem Turm, ich bleib auf der Piste. Blick zurück- (Pano), bunter Wald, Tour de Batere, und leicht schneebedeckte Berge- schön! Gemütlich und ohne Anstrengung gehe ich weiter. Ab und zu grübele ich über die Richtung, dann hilft die Karte und das GPS. Die Landschaft ist nicht mehr wild wie in den hohen Bergen, eher Hügelketten und immer wieder Blicke in die Ebene- und das Meer ist ab und zu im Blick. Die bunten Herbstbäume sind wunderbar und zwischen den Bäumen sind Flecken- kl. Ortschaften.
Es ist nicht mehr weit bis nach Banyuls sur mer, doch bis dahin sind es noch reichlich Höhenmeter. Das Ziel in "Sicht" sorgt für richtig gute Laune.
70 min. später gehe ich nicht die Piste weiter - sondern an den Ruinen "Formentera" entlang (1123 m). Am Ende der Ruinen führt ein schmaler Pfad bergab - eine gute Abwechslung zum Pistenlaufen. Auf 980 m treffe ich wieder auf den HRP, der für ein paar Meter auch Pfaden folgt und dann wieder auf eine Waldpiste trifft. Am Col de la Reducta (860m) weiter auf der Piste- ich gehe nicht Richtung Montbolo. Asphalt, ein paar Häuser (El Mira), eine langgezogene Linkskurve- rechts ein Tor mit Wegzeichen (Höhe 707 m)- das darf man nicht verpassen!! Nun wieder ein Pfad, der Boden ist trocken und staubig- ein ganz anderes Klima herrscht hier.
Nach kurzem Weg nochmal eine Piste -50 m nach links und dann rechts in den Wald.  Pfadspuren, Steinmänner, und Zeichen leiten mich (und ab und zu guck ich auf das GPS). Höhe 260 Meter- die ersten Häuser von Amelie - les - Baines. Ich geh links vorbei (trotz Verbotsschild.... ), besser und wäre es nach rechts zu gehen- aber das peile ich nicht.
Ich muss nun auf die andere Flussseite (des Le Tech), dort ist das Zentrum, mit Cafés, Hotels und Menschen die dort herumgehen, sich Unterhalten oder einfach in einem Café sitzen.
Ich mache es denen gleich- suche einen sonnigen Platz und bestelle einen Café, eine Cola und ein Bier! Dann suche ich eine Bleibe- es gibt viele- und gehe in das einfache Hotel la Chaumiere (50 € mit Frühstück / Abendessen).
Lange stehe ich unter der Dusche - warmes Wasser, herrlich, tut richtig gut. Lockert die Muskeln und auch die Gelenke. Eine Wäsche wirklich nötig haben das T- Shirt, Unterhose und die Socken. Halbwegs wohlriechend marschiere ich anschließend zum shoppen- Brot, Käse , Wurst. Dann ein wenig Spazieren und auf zwei Bier in eine Bar. Ich grüble so vor mich hin, wie viel Tage sind es denn noch, nippe dabei am Bier. Bis nach Banyuls sind es noch 3 1/2  Etappen laut Ton Joosten.  So 65 km, ca. 25 Std. Gehzeit laut. Als ich die zwei Bier intus habe - nehme ich mir vor das ganze in zwei Tagen zu laufen- bin mir nicht sicher das zu schaffen- aber vornehmen kann ich mir das mal.
 
In der TopoPirineos und in der Nr. 10 - Canigou durchgehend eingezeichnet (mit kl. Unterschieden). Ich folge der HRP Variante die in den Karten eingezeichnet ist - Ton Joosten geht ab dem Col de Cirere den GR 10 über Arles sur Tech zur Gite  "Moulin de La Palette". Beide Varianten führen heute immer wieder über Pisten, die hohen Berge sind nun hinter mir! Technisch hat die Etappe keine Schwierigkeiten, Orientierung - immer wieder Abzweige, oft mit Wegweisern, aber eben nicht immer.
 Das GPS hilft um den richtigen Pfad zu finden.


Tourdauer:              06:53 Std.
höchste Höhe:           1741 m
Bergauf:                     377 m
Bergab:                    1807 m
Länge:                     22,8 km


15. Etappe, 06.11.2014 - Amelie - les - Baines - Bivac auf dem "Pumpenhaus"
HRP / GR 10

Kartenausschnitt                                                                              oben

Trotzdem lasse ich den Morgen recht ruhig angehen, Schlafe bis sieben, packe gemächlich und gehe in Ruhe frühstücken. So üppig wie im
Hotel Brinque in El Serrat ist das natürlich Frühstück nicht, aber satt werde ich und Kaffee gibt es auch.
Um 8 stehe draußen (Höhe ca. 220 m), der Ort noch mit langen Schatten, es ist kühl. Ich Überquere die Brücke direkt am Hotel und laufe dann auf dem Gehweg links, rechte Hand ist ein langes Parkhaus
. Nach dem Parkhaus, nach ca. 230, in die Straße nach rechts abbiegen. Den blauen Zeichen folgen- nach ein paar Metern, dann der Abzweig in den Wald.
Schnell ist der Ort vergessen. Es geht stetig bergan auf einem eigentlich "wildem" Weg, links und rechts Bäume und Gestrüpp. Bei Höhe 430 m ist der Blick frei auf Amelie - les - Baines und das Tech Tal. Ein Stück weiter eine Weggabelung, meine Richtung Roc de Franc/ Frausa ist ausgeschildert, ich brauch nicht lange zu grübeln.
"Can Felix" ein kl. Hofschaft- sie wirkt beim ersten Anblick wie eine Festung. Umgeben von einer hohen Mauer, ein Turm, die andere Seite ist jedoch offen. Ich hab hier ein wenig Mühe mit der Wegsuche, muss mal durch Gestrüpp, finde dann  aber doch ein Wegzeichen und wieder einen klaren Pfad. Auf 890 m ein halb verfallendes Haus "La Garrigue". Die ganze Zeit gehe ich durch Wald, Aussichten gibt es selten. Dafür aber schöne  Herbstblätter, und ab und zu noch gefrorenes. Auf 960 m der Col de Ric. Etwas später kann ich mal die Aussicht genießen (- da drüben führt der GR 10 her).
1324 m- wo geht es denn zum Roc de France entlang. Ein dickes Schild zeigt zwar die Richtung, ich finde aber keine Spuren dorthin, oder bin ich nur Blind, suche ein wenig rum .... und gehe dann querfeldein durch reichlich Laub und mal zwischen Gestrüpp .... . Treffe dann auf einen guten Pfad. Der wird dann steinig, eine dünne Eisschicht auf den Blöcken- ich muss aufpassen (Ab und zu Markierungen). Dann etwas steil aufwärzt durch eine Scharte - ich erreiche meinen höchsten Punkt- 1430m (Auf den Felsen geh ich nicht... ).
Von hier nochmal ein schöner Blick zum Canigou und Meerblick! Der Pfad folgt dem Kamm, verlässt diesen noch vor dem El Moixer (Gebäude+ Antennen) nach links. Ich "berühre" kurz die schmale Straße und gehe weiter auf dem Pfad stetig bergab. Auf 1239 m wieder kurz Asphalt-  der Col du Puits de la Neige. Der HRP führt hier leicht rechtshaltend bergab in den Wald (also nicht der Straße folgen, und das Schild beachten - Las Salinas). Auf 1125 m- wieder eine Piste. - links geht es nach
Santuari de les Salines (Info) + Foto.
Ich folge der Piste nach rechts, vorbei an einer Wasserstelle. Die Piste trifft auf eine andere Piste, dieser ein paar Meter folgen und nach links der Piste folgen. Über diese Piste geht es nun längere Zeit- bis zum Col de Lily (713 m- Schild und seit das erste Gebäude seit ein paar KM), zwischendurch ist die Aussicht .. so.
Hier also nach links abbiegen und den Pfad Richtung Norden gehen. Der wird breiter- Piste- die mich bis an den Rand von Las Illas führt. La Illas ist das eigentliche Etappenende  (550 m)- übernachtet werden kann in der Gite  oder im Hostal (ein Camping ist auch im Ort). Bis hier waren es 17 km, mir geht es gut, das Wetter spielt mit- und es recht einfaches Laufen (bis auf das kurze Blockstück am Roc de France). Ich gehe also weiter, und bin sehr motiviert.
Auf Asphalt geht es bald in Kurven stetig bergan. Das ist ein bisschen langweilig. Auf 682 m ist der Col de Figuer, hier nach links abbiegen. Ab und zu gibt es Rot /Weiße GR 10 Zeichen, ab und zu schau ich mal auf das GPS, nicht das ich einen Abzweig verpasse. Ein Stück geht es durch einen sehr schönen Wald, mit riesen Felsen, an denen Bäume verwurzelt sind. An einer Hofschaft- Mas Nou-  kümmert sich eine Frau um ihre Schweine. Sie fragt mich welchen Weg ich gehe und macht auch Notizen dazu. Den HRP kennt sie seltsamerweise nicht, aber am GR 10 sein ihr irgendetwas zu liegen. Jedenfalls ist sie sehr freundlich. Ein Kind spielt vor der Haustür.
"Die Hofschaft ist wahrscheinlich schon Jahrhunderte alt", erzählt sie. Ein einen Teil hat sie schon mit der Familie renoviert, der Rest sind eher Ruinen. Der Blick von hier ist jedenfalls klasse- und diesen Liebt sie, wie sie sagt. Ich frag nach Wasser und darf meine Flaschen füllen.
Knapp 6oom weiter eine Pistenkreuzung GR 10 und HRP biegen nach rechts. Etwas 5 km von Mas Nou entfernt, der Col de Priorat (450 m- Grenzstein Nr. 565)-  500m später endlich runter von der Piste. Man muss ein wenig aufpassen um nicht am Abzweig  vorbei zu laufen. Rot /Weiß markiert ist es, sogar mit einen kl. rotem Flatterband markiert.
Korkeichen wachsen hier, zum Teil sind die Bäume geschält. Der Pfad ist weiß/ rot markiert. Es dauert nicht lang und der Pfad mündet in eine Piste. Hier nach rechts abbiegen (Süd /Ost). Es folgt eine Hofschaft, ein Hund bellt. Das Fort de Bellegarde kommt in Sicht.
Es dämmert schon, die Wegfindung ist einfach - ich folge immer der Betonstrasse.
Auf Höhe 311, bei Panissars, ändert sich die Richtung, und es geht bergan, zum Fort, das ich passiere. Die Straße führt dann bis nach le Perthus.
Kurz nach 18 Uhr. Es ist dunkel. Ein Laden taucht auf- ich kaufe mir ein Cola und einen Riegel.
Dann die D900- Kulturschock- was für ein Verkehr. Lichter, Hupen , Lärm- eine Blechlawine wälzt sich durch den Ort! Gegenüber ein Hotel- nur mal schauen- es ist geschlossen. ich will aber noch weiter, und irgendwo Bivacieren.
Auf dem Gehsteig (Norden/ links) muss ich für 120m an den lärmenden Autos vorbei dann auf die schmale D 71, die nach rechts Abzweigt. Es geht nun einfach der D 71 lang, unter der Autobahnbrücke (A 9) her und immer weiter auf dieser Straße. Es ist dunkel, mit der Stirnlampe lauf ich hier hoch, selten fährt ein Auto rauf oder runter. Ich schaue nach einem Übernachtungsplatz, es gibt nichts, - außer ab und zu mal eine Bank. Wasser gibt es dafür genug,  immer wieder sind Zapfstellen vorhanden.
Nach ca. 1,5 km (von der Hauptstraße in le Perthus), - ein weißes Gebäude rechts. Es rauscht darin, Wasser tropft. Ich denke irgendeine Art Pumpe (Höhe ca. 362 m). Auf das Dach führt ein "Weg", das ist  nicht grad der tollste Platz für eine Übernachtung, jetzt muss es aber reichen,  ich bin einfach müde und will nicht mehr im dunkeln weiterlaufen. Autos fahren jetzt aber keine mehr- oder besser , sehr selten. So schlecht ist es auf dem Dach nicht, ein grader Boden, die Neoair lässt sich gut ausbreiten. Recht gemütlich habe ich einen Sitzplatz auf der Dachluke, koche mir nun einen Tee und dann die Nudeln. Das Zelt packe ich gar nicht aus, es wird schon nicht regnen.
Sterne blinken, und dazu die Autos auf der Bahn und die Lichter der Häuser. Hier oben hab ich meine Ruhe, auch ist nur ein leises Rauschen der Autobahn zu höre. Ich spüre jedenfalls meine Knochen, nach knapp 35 km und auch reichlich Höhenmeter. Jedoch doch ist diese Strecke nicht fordernd- niemals steil und oftmals über einfache Pisten.
Ich bin froh mein Ziel nach Banyuls  näher gekommen zu sein. Mal schauen ob ich Morgen Abend dort ankomme- wenn nicht - auch OK!

In der TopoPirineos und in der Nr. 11 - Roussillon durchgehend eingezeichnet. Bis zum Roc de France eine normale und recht schöne Wanderung über Waldpfade (nur am Roc de France etwas Blöcke), anschließend lange Pistenpassagen. Die Weitsicht ist oft  eingeschränkt, es geht meist durch Wald. Wenn es etwas zu schauen gibt-  waldreiche Landschaften, der Canigou und ab und zu mal das Meer .
In Le Perthus gibt es Hotels, Geschäfte etc.
Wirklich nicht das spitzen Gelände zum Wandern- aber wer die Pyrenäen durchwandern will, der wird seinen Spaß haben- und ich hatte diesen Spaß wirklich!


Tourdauer:              10:50 Std.
höchste Höhe:           1432 m
Bergauf:                   1814 m
Bergab:                    1631 m
Länge:                     34,2 km

16. Etappe, 07.11.2014- "Pumpenhaus" -  Banyuls sur - mer       HRP / GR 10

Kartenausschnitt                                                                       oben

Ich komm einfach nicht aus dem Schlafsack. Sobald ich die Hand rausstrecke zuckt sie wieder ins warme- was machen wohl  die Trekker die bei richtig tiefen Temperaturen unterwegs sind. Ich käme wohl keinen Meter weit und bliebe immer im warmen Schlafsack liegen. Na ja, ich schaffe es dann doch. Packe alles zusammen, putz die Zähne.
Ein Auto hält, Handwerker steigen aus, checken kurz die Pumpen im Haus. Freundlich fragen sie "Was ich denn auf dem Dach will", ich erkläre es "Schlafen, und dann auf dem HRP nach Banyuls". Das ist OK für die beiden - sie wünschen eine gute Reise.
Um 8:15 bin ich dann auch so weit,  marschiere weiter ich auf der D71. So 20 Minuten später links ein Haus (ein Schuppen oder Scheune),  hier hätte ich auch zur Not das Zelt aufstellen können, und die Aussicht ist schön. Auf Höhe 508m links wieder ein paar Häuser ("mas Reste")- ca. 75m weiter bin ich endlich die D 71 los-nach rechts führt ein Weg in den Wald. Nach etwas über hundert Metern wendet sich der Weg nach links (Osten) und führt dann bis zu einer "Kreuzung", hier nicht den Straßen folgen- sondern "grad aus" (Nordost) über die Wiese hoch zu den Häusern dort - Saint Martin de L' Albere ist erreicht (625 m)-das bleibt aber rechts von mir (von hier - Blick zum Canigou).
Wieder Asphalt, der nach ein paar Metern D71a heißt. Die D71a ist hier eine lange Rechtskurve, kurz nach der Kurve verlasse ich die D71 und folge einem Pfad/ Piste nach rechts. Nach kurzem Weg eine Kreuzung, hier nach links und direkt anschließend rechts in den Wald. Ich verliere hier den Weg , gehe einfach hoch - und stoße wieder auf die D71a. Wieder in den Wald - wieder bis zur D71 a! Die Straße überqueren und auf die Piste in den Wald dort. Ich gehe nun Richtung Nordosten und Kreuze mehrmals Pisten bis etwas Ruhe einkehrt und ich einer Piste weiter bergan folge (ca. 780 m Höhe).
Ab Saint Martin de L' Albere ist die Wegfindung nicht einfach, viele Abzweige und wenige Rot/ Weiße Zeichen- ich hab ja des GPS!

Auf Höhe 820 m eine "S" Kurve, ich bleibe noch kurz auf diesem Weg - auf Höhe 898 m wendet sich GR 10/ HRP nach links. Durch einen schönen Wald mit reichlich Laub unter den Füßen gehe ich nun bis zur Gite - dem Chalet de l' Albere (936 m), direkt am Col de l' Ouillat (der liegt an der D 71- ist daher mit dem Auto zu erreichen).
Und die Gite mit hat sogar noch auf! Ich setze mich in die warme Stube, draußen ist es zwar sonnig, aber doch kühl. Bestelle mit einen Café au lait und einen Pfannkuchen. Mir gefällt es hier drinnen, das ist eine gemütlicher Ort. Lang ist die Pause nicht, nach 20 Minuten bin ich wieder auf dem Weg, ich hab mir ja etwas vorgenommen.
Ein Schild zeigt die Richtung an und auch die Zeit - noch 8 Stunden bis nach Banyuls. Mal schauen....!
Jetzt geht es durch Wald stetig bergan- bis ich wieder die D71a kurz berühre (1090m)- und weiter bergan zum Bergrücken gehe. Dann einfaches gehen (Nordost) über Wiesen, die Aternnen des Puig de Neulos sind schon zu sehen. Die Straße bleibt immer links von mir, rechts der Zaun. Vom Pic de Neulos- 1256 m ein wunderbarer Blick in die Ebene (Costa Brava, Golf de Roses) mit seinen Orten und dem Meer.

Runter vom Pic- den Asphalt  überqueren, ich umrunde die Antennen und Gebäude (es auch möglich direkt vom Pic abzusteigen ... ) und gehe einen Pfad dann in südlicher Richtung. Auf 1060 m Höhe eine Piste, der ich ein kurzes Stück folge und dann rechts hoch steige (eigentlich braucht man gar nicht zur Piste, sondern bleibt besser direkt etwas höher). Vorbei an der unbewirtschafteten Refuge la Tegnarede (1045m) - mit Wasserstelle (auch Refugi de la Tanyareda).
Ich folge weiter dem Pfad durch den Wald, verpasse mal Zeichen und muss suchen. Insgesamt ein recht angenehmes Gehen, immer nah an der spanisch/ französischen Grenze, es strengt mich nach 16 Tagen in den Bergen nicht mehr so groß an. Links von mir der bunte Wald, ich gehe über Wiesen, der Pfad ist nicht immer sehr deutlich, ab und zu Rot/ Weiße Zeichen. (Schöner Blick zurück- rechts mit der Antenne- der Pic Neulos).
HRP und GR 10 umgehen nun den Puig de Pradets und auch den Pic des Quatre - Termes - wer will kann hier dem in der TopoPirineos eingezeichnetem GRM27var folgen und die "Spitzen" mitnehmen. Das Meer kommt immer näher! Ich geh Südost, bergab, berühre Wald (Massane). Erreiche wieder die "grüne Grenze", Richtung ist nun Nordost (die Landschaft bei 989m ). Um 15:15 erreiche ich den Col de Pal-889m - noch 10 km bis nach Banyuls -steht auf dem Schild.
Weiter Richtung Pic Sailfort (Blick zurück), die Zeichen führen mich nicht über den "Berg". Banyuls ist von hier zu sehen- Hochstimmung, ich freu mich riesig- aber ein paar Meter sind es noch. Es geht nun bergab. teilweise recht steil und felsig, erinnert an die hohen Pyrenäen. Das beruhigt sich schnell und ich kann wieder wieder gemütlich wandern. Das ist auch gut so- meine Füße brennen ein wenig.
Ich erreiche eine Piste, der ich nur ein kurzes Stück bergauf folge (Col de Biallaury, auch Vallaria- 417m), dort zweigt ein Pfad links ab. Der Col du Formigou (456) fällt mir kaum auf, der Col des Gascons (380m) dann aber doch, eine Straße, die D 86. Die D 86 nutze ich nur so 50 m (nach rechts), dann führt ein Pfad recht steil und holperig hinunter. Zweimal quere ich noch die Straße (Quelle am Weg) , dann gehe für 500 m über den Asphalt. Die D 86 mach eine 180° Kurve- das ist der Col de Llasgastera (253m). Hier folge ich nicht weiter der Straße- sondern der rechten Piste in der Kurve.... , achte auf Rot/ Weiße Zeichen, guck auch mal auf das GPS um an Kreuzungen nicht die falsche Richtung zu nehmen. Ein kleiner Tunnel- die Eisenbahngleise überwinde ich so- der Ort Banyuls beginnt. Noch ein wenig durch die Gassen, ein paar Geschäfte, ich kaufe schnell eine Dose Bier.
18:10, es ist mittlerweile dunkel- ich sitze nun am Strand höre den Wellen zu, der Musik, den Stimmen und dem Lachen aus der Kneipe nicht weit entfernt und trinke dabei sehr zufrieden das Bier!

Anschließend suche ich ein Hotel- und finde ein nach einigem hin und her das einfache Hotel Canal
(Übernachtung mit Frühstück für 50€). Dann passiert nicht mehr viel. Duschen, Klamotten waschen- Essen gehen.

In der TopoPirineos und in der Nr. 11 - Roussillon durchgehend eingezeichnet. Zu Anfang  doch noch etwas Öde die D 71 lang, aber spätestens ab dem Col de l' Ouillat eine schöne und lohnenswerte Wanderung die meist auf dem Bergrücken bis nach Banyuls führt. Schwierigkeiten hat der Weg keine besonderen, Orientierung ist nicht immer Einfach, trotz GR 10, die Karte wird schon gebraucht. Wasser gibt es Nahe der Refuge la Tegnarede und nicht weit von Banyuls in den Abkürzungen zur D 81. Laut Ton Josten evtl. auch nahe des Col Massane.
Alternative ab Le Perthus bis Rock del Tres Termes
- bei Wikiloc "Travessa de l'Albera El Portus -Portbou"-von Siset  wahrscheinlich  spannender und schwieriger


Tourdauer:              09:40 Std.
höchste Höhe:           1258 m
Bergauf:                   1483 m
Bergab:                    1889 m
Länge:                     30,9 km


Abreise

Am Tag sieht der Strand von Banyuls so aus.
Nach dem Frühstück suche ich erst mal dem Bahnhof um die Rückreise zu checken und Fahrkarten zu kaufen. Leider gibt es keinen Schalter mehr- nur Automaten! Also zurück und ein Internet Café suchen- was ich nicht finde. Ich frage dann im Hotel und darf dort freundlicherweise im Internet nach Zügen forschen. Den Rest des Tages verbringe ich Kaffee trinkend an der Strandpromenade.
Wie  so oft, fahre  ich am Nachmittag nach Toulouse und nehme dort den Nachtzug nach Paris, anschließend den Thalys nach Köln......


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