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Tourenbericht der Pyrenäen Wanderung / Trekking Tour 2009
 
Einleitung:
Dieses Jahr verläuft die Wanderung durch die gleichen Landschaften wie im letztes Jahr. Ab und zu über die gleichen Wege, aber doch ganz anders! Zu Beginn wieder der Anisclo Canyon, aber diesmal nicht unten durch den Canyon, sondern oben her- über die Sestrales Gipfel. Weiter über den Col de Anisclo ins Valle de Pineta, dort die Faja Tormosa bewältigt. Aufstieg zum Balcon de Pineta, und durch die schmale Scharte mit der Refugio de Tucarroya (oder Refuge de Tuquerouye) nach Frankreich. In Gedre einen Tag Pause. Den Cirque de Troumouse kennen gelernt, weiter zur Refuge de Barroude und auf der Ur- Version des HRP (der Haute Randonnee Pyreneenne) von George Veron, nach Rioumajou. Von dort zur Refugio de Viados und auf der anspruchsvollen HRP Wegstrecke über die Refuge de Soula zur Refuge du Portilon.
Dieses Jahr  konnte ich fast meine geplante Wegstrecke einhalten.
Insgesamt waren es ca. 160 km (laut GPS)
und ca. 23.477 Höhenmeter: 11434 m bergauf, 12043 m bergab (laut Höhenmesser)
Die Tour
mit Wegpunkten in
google maps
Mit dem GPS - Tracklog  
kann die Tour mit Google Earth über Gipfel und durch Täler nachgeflogen werden.
Google Earth Track :
--  als kmz  Datei
 Karten
1. Empfehlenswert- Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets, 1:50.000, der Weg ab Puyarruego, die Faja Tormosa und die Ur- HRP Version ist nicht eingezeichnet (Barroude- Rioumajou)
3.Eingeschränkt Empfehlenswert, Editorial Alpina- Parque de Nacional de Ordesa  1:40.000 (+ 1:30.000)
- Auf der ersten Etappe ab Puyarruego habe ich den auf der Karte eingezeichneten Weg nicht gefunden-
mehr im Tourenbericht.
"mehr zu Karten"
 
Anreise: 28.08.2009  (Solingen) -  Köln- Puyarruego
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
Abreise
 
Ich entscheide mich immer früh für meine Touren.
Nach einigen Überlegungen entscheide ich mich für eine -fast- Wiederholung der letzten Tour- jedenfalls für das gleiche Gebiet und ich wollte Endlich die HRP Etappen "Barroude bis Portilon" laufen. Der Einstiegs Ort soll Puyarruego, sein, ein kleines Dorf, etwas oberhalb von Ainsa. Und somit steht der Reisetermin schon früh fest, und ich kann die "Frühbucher" Angebote nutzen. Der Thalys kostet 25 € bis nach Paris. Den Nachtzug nach Pau bekomme ich für knapp 60 € im Liegewagen. Die Billigflieger wären dieses Jahr deutlich teuerer.
 
Anreise-
Mit dem Thalys von Köln (17:45) nach Paris Nord (21:35)
Dann mit der Metro Nr. 5 (Richtung Place d'Italie) zum Gare de Austerlitz
Dort fährt der Nachtzug um 23:10 Richtung Pyrenäen- Pau-  ab.
7:19- Ankunft in  Bahnhof Pau.
7:30- Zug nach Oleron St. Marie
8:06- Ankunft in Oleron
 
29.08.2009
Oleron St. Marie- die Bushaltestelle befindet sich vor dem kl. Bahnhof. Ca. 15  Menschen verstauen ihre meist recht bunten Rucksäcke und Wanderstöcke in den Laderaum des Busses. Und alle tragen wenigsten eine knall Rote Jacke  oder sonst irgendetwas buntes- es sind alles Wanderer. Um 8:16 fährt der Bus Richtung Canfranc Estacion- Spanien- ab. Es ist nicht grade ein schöner sommerlicher Tag, dicke Wolken über uns, recht kühl. Wir fahren dann durch das Vallee de Aspe, die Straßen sind nass, die Wolken sind zum greifen Nahe.
Dann Regen und Nebel- bestes Wanderwetter- etwas frustriert schau ich aus dem Fenster.
Col du Somport, 1632m- Frankreich zeigt sich von hier in dicken Wolken und Regen, Richtung Spanien zeigen sich Wolkenlücken mit strahlend blauen Himmel. Der Bus hält, alle - außer mir und dem Fahrer- steigen hier aus. Ein großes Schild zeigt mir, hier ist ein Etappen Ziel des Jacobsweges . Die Pilger steuern direkt auf eine Herberge zu- und ich habe den Bus für mich alleine.
Canfranc Estacion- 9:40. blauer Himmel, es ist noch etwas morgendlich frisch, aber kaum eine Wolke am Himmel.
Ich habe nicht soviel Zeit, ich brauche ein Taxi das mich nach Sabinangio fährt. Um 11 Uhr fährt dort der Bus nach Ainsa los. Mit  den ÖPNV  kommt man dort deutlich später an- klappt nicht. Und hier in den kl. Orten steht nicht an jeder Ecke ein Taxi.
Vor dem bekannten Bahnhof steht natürlich kein Taxi. Auf der anderen Straßenseite,  in der Tourist Information, frag ich um Hilfe.
"Klar- kein Problem, ich rufe ihnen ein Taxi", wir verständigen uns auf Englisch. Nur kriegt sie keine Verbindung zum Handy- " Er fährt hier sicherlich durch die Täler, da ist der Empfang oft schwierig". Sie versucht es immer wieder- nichts zu machen- kein Empfang.
10:10, sie versucht es in Jaca, dem nächst größeren Ort. Um 10:35 kommt endlich ein Taxi. Die Fahrerin kann nur wenig Englisch, aber irgendwie versteht sie mich- Sabinangio und nur noch 25 Minuten Zeit- na ja- jetzt sind es nur noch 20 Minuten. "Das wird knapp", sagt sie
Sie gibt so richtig Gas und wir kommen zügig- 120km/h-  auf der gut ausgebauten Straße voran. Müsste doch noch klappen ...... dann die ersten Kurven, und andere Fahrer die sich an die Vorschriften halten... wir schleichen jetzt, die Zeit verrinnt, zwei Minuten vor Elf und wir sind noch nicht mal in Jaca. Keine Chance, Sabinangio werden wir nicht rechtzeitig erreichen. Ich lasse so  mich zum Busbahnhof nach Jaca bringen.
 
Das nächste mal,
würde ich ein paar Tage vor der Anreise bei der Tourist Information ein Taxi bestellen/ anfragen- per E- Mail
 
Einen Alternativplan hab ich in der Tasche- per Bus Huesca, dort Umsteigen nach Barbastro, wieder Umsteigen- nach  Ainsa, und die restliche Steck mit Taxi zum Camping, so gegen 22 Uhr wäre ich dort....
Barbastro, 15:30- es ist heiß, mindestens 30°...., ich sitze in der Paseo del Coso, ein Stück unterhalb des Busbahnhofes, unter Bäumen in einer Bar, trinke mir ein Bier. Noch Stunden warten, der Bus nach Ainsa fährt erst um 19.45....... erst um 22 Uhr auf dem Camping bei  Puyarruego sein....      
Ein Taxi hält nur wenige Meter entfernt, ohne groß zu Überlegen kläre ich die fahrt bis Puyarruego, knapp 70km- 70 Euro. Das Thermometer im Auto zeigt 34°.
Puyarruego, ein kl. Ort der auf einem Hügel liegt. Ich habe das Zelt auf dem Camping Unterhalb des Ortes aufgebaut. Der Rio Bellos führt hier gut Wasser und lädt zum Baden ein. Ich check noch mal den Rucksack... alles ist dort, nicht vergessen. Morgen noch ein Baguette kaufen und ordentlich Wasser mitnehmen.
 

1. Etappe, 29.8.2009: Puyarruego- Bivac unterhalb der Sestrales  
Kartenausschnitt A /// Kartenausschnitt B                     Fotos 1 Etappe            Höhenprofil A     Höhenprofil B
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
 
Um 9:15 überquere ich die Brücke die über den Rio Bellos führt. Ein Hinweisschild zeigt die Straße auch als den als Fußweg zum Anisclo Canyon an. Ich folge der Strasse ca. 800m, biege dann rechts ab und steige auf einer Piste bergan. Der Rucksack wird seine 19kg haben, ich habe  mind. vier Liter Wasser mit, es wird wohl keine Möglichkeit geben Wasser zu Zapfen. Die nächsten Tage werde ich nur im Zelt schlafen. Im Rucksack ist Nahrung  für die nächsten 4 oder 5 Tage und halt den ganze andere Rest.
Es ist warm, fast schon zu warm.
Stetig gehe ich bergauf, fühle mich sehr gut und bin richtig gut gelaunt. Das kleine Dorf Bastue ist erkennen, dahinter der Castillo Mayor von Wolken verhüllt, und im Rückblick durch die gleißende Sonne kaum zu sehen- die Pena Montanesa. Die Sestrales, mein heutiges, Ziel sind  von Wolken verhüllt.
Dann finde ich doch Wasser, ein Wassertrog und nur wenige Meter entfernt ein eingezäuntes Wasserbecken. Im Wasser des Troges schwimmt einiges an toten Insekten, ich trinke nichts davon. Die Piste endet hier. Ich umrunde das Wasserbecken an seiner rechten Seite, treffe auf einen schmalen Pfad, der durch einen niedrigen Wald führt. Der Schatten kühlt mich. Ca.700m weiter ein kl. Plateau. Nur die Grundmauern einer Hütte stehen hier. Das Plateau ist von Gras bewachsen, ein Pfad ist nicht zu erkennen, ebenso finde ich Zeichen. Ich gehe suchend weiter grade aus, folge einen kaum erkennbaren Pfad. Ich kontrolliere Karte und GPS, in dieser Richtung müsste müsste ich auf die geplante Stecke treffen.
Schnell wird es schwieriger der Spur zu folgen, eng gewachsene Büsche, ich zwing mich hindurch, bis es nicht mehr weiter geht. Keine Spur ist zu erkennen, dichtes Gestrüpp, kein durchkommen- ich kehre um und gehe zurück zum Plateau.
Hier suche ich mit Hilfe des GPS den in der Editorial Alpina Karte eingezeichneten Weg. Ich finde eine "Spur" die alles sein könnte-  Nichts, ein Tierpfad, oder auch ein wenig benutzter alter "Wanderweg". Es ist sehr warm, mühsam steige ich durch das weglose Gelände Richtung Tozal d'a Pera auf. Wieder enges Buschwerk, an Armen und Beinen ist mittlerweile alles voller Kratzer, ich blute. Ich Ziehe mir aber nichts langes an, ich will einfach Wissen wie weitergeht
Auf 1160m sind die Bäume und das Buschwerk so zugewachsen das ich nicht mehr weiter komme. Ich suche Umgebung ab, finde aber keine Möglichkeit, keine Pfadspuren, nichts das mir Hilft. Ich grüble herum, mich das Gebüsch durchschlagen  umkehren..... ich kein Vertrauen mehr  in die eingezeichneten Wege der Editorial Alpina Karte und entscheide mich gegen Experimente, und kehre auf dem selben Weg zurück nach Puyarruego.
 
Der Weg von Puyarruego bis zu den Sestrales ist auf der Editorial Alpina Karte Parque National de Ordesa 1:40.000 eingezeichnet. Ich ging den auf der Karte eingezeichneten Pfad östlich des Tozal de Pera, dann Aufstieg bis fast zum Gipfel...... und hier ging's nicht weiter.
Wieder Zuhause- ich vergleiche mit der Ordesa y Monte Perdido Karte vom Ministerio de Fomento, auf dieser Karte Endet dieser östliche Pfad bei einem Haus. Die Möglichkeit der Alpina Karte am Tozal de Pera aufzusteigen ist in der Ministerio de Fomento Karte nicht eingezeichnet. Eingezeichnet ist ein Weg der den Total de Pera westlich umrundet.  Auf der Ordesa Web Seite ist wohl- soweit ich mir aus dem spanischen einen Reim machen kann- die Möglichkeit der Ministerio de Fomento beschrieben.
 In Google Earth ist die Auflösung nicht so gut, wirklich genaues ist nicht zu erkennen.
Aber nur 35 m von meinem Umkehrpunkt könnte ein es einen Pfad geben....  bis zu den Sestrales ist er aber nicht durchgehend zu verfolgen.
 
Die Straße vor dem Camping führt zum Anisclo Canyon/ San Urbez. Die Sestrales werden meist von dort bestiegen.
Angekommen an dieser  Straße versuche ich es per Anhalter. Kaum Verkehr- nur wenige Autos auf der Straße- ich lass es so recht schnell bleiben, und gehe weiter zum Camping. Dort bestelle ich mir erstmal 2 große Cola und ein Bier.
Wie geht's weiter? Kartenstudium....... zu Fuß über Gallisue und Vio zum Canyon..... meine lockere Zeitplanung wäre direkt hinüber. Oder zu Fuß der Straße entlang, bloß nicht! Also per Taxi. Ich frag im Büro des Platzes nach einem Taxi,  werde überrascht angesehen, Taxi- wo haben wir den eine Nummer.... hektische Suche und nichts wird gefunden.
Dann bietet sich ein Mitarbeiter des Platzes an, "ich fahre dich dort hin", kurz den Preis ausgehandelt (20€) und wir fahren im 4x4 Richtung zum Canyon. Eine Lohneswerte fahrt, die Straße wird schnell einspurig, links senkrecht Felswände die in den Himmel heraufragen, rechts klapprige Leitplanken. in der Tiefe  fliest der Rio Bellos, dann wieder steile Felsen bis in die Himmel. Meist ist hier unten Schatten.
 
Am Eingang des Anisclo Canyon, San Urbez- ich zapfe Wasser in der Nähe der Kapelle (ein Stück weiter in den Canyon), 4,5L- es wird bis morgen Mittag reichen müssen. Ich gehe dann wieder zurück in Richtung der Brücke, dort ist der Weg mit einem großen Schild gekennzeichnet-  "Sestrales/ Bastue- GR 15".
15:50, auf recht schmalem Pfad, mal Rot /weiß markiert, mal mit Steinmännern, gehe ich stetig bergan. Es wird steil, ein Geröllfeld. Dann angenehm kühlender Wald. Wieder Steil und Geröll, bis der Weg sich beruhigt und ein gutes Stück unterhalb der Sestrales Felsen verläuft. Zu sehen gibt es nicht viel, der Wald ist dicht und lässt nur selten Ausblicke zu. Stetig gehe ich bergan, bis man nicht mehr weit von den Klippen der Sestrales entfernt ist, die Sicht ist jetzt frei. Der Weg ist weiter schmal, links dichtes Buschwerk und rechts geht's steil hinunter. Es wird Abend, langsam brauche ich etwas Platz zum Übernachten.
Auf einem mit Gras bewachsenen  Felsvorsprung ist es möglich das Zelt aufzubauen. Ich richte das Lager, wasch mich Wasser sparend mit einem feuchten Lappen und koche vorne auf dem Felsen. Ich passe nicht auf und mein Aluwindschutz verabschiedet sich schnell in die Abgrund. Der Tag war etwas durcheinander, jetzt ist aber alles im Lot. Ich fühle mich sehr gut, der Einstieg ist letzten Endes gut und genieße jetzt die Aussicht.
Zum Einschlafen höre ich ein paar WDR Podcast.
 
Aufstieg Sestrales- die Alpina Karte auch hier recht ungenau, bis zu 200m daneben.
Der Pfad ist aber markiert, es ist kein Problem den Weg zu finden.
Ist auch auf der Rando Editions Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet
 
Tourdauer:                 09:15 Std.
höchste Höhe:            1500 m
Bergauf:                      1226 m (komplett)
Bergab:                        665 m (komplett)
Länge:                         10,6 km- nur die einfache Strecke- (insgesamt 18,4 lm)

2. Etappe: 30.08.2009: Bivac unterhalb der Sestrales- bis Fon Blanca
Kartenausschnitt                 Fotos 2. Etappe            Höhenprofil 2D              Höhenprofil 3D
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe
keine Etappe
5. Etappe
Photos
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
 
8:23-alles ist gepackt, frisch Gewaschen und ohne Frühstück- ich habe noch keinen Appetit- gehe ich los, Ein Schild zeigt die Richtung an- "rechts" nach Bastue (ein Dorf) über den GR 15, oder in einen kl. Wald hinein- zu den Sestrales. Der Pfad ist schmal, recht steil, unangenehm direkt nach dem Aufstehen und Packen. Nach kurzen Weg erreiche ich den "Kanal de Arruto", den ich mehr oder weniger Kletternd überwinde. Oben ein schmaler Sattel, der von Bäumen bewachsen ist. Ich wechsle die Richtung- Zeichen/ Steinmänner führen mich nach Nord-Westen, ein Pfad ohne bes. Probleme, der durch Buschwerk und Bäume führt, immer die steilen SstralesFelsen im Blick. Nach ca. 1,2 km (vom Sattel) wendet sich der Weg nach rechts. Es wird wieder anstrengend. Ein steiles Geröllfeld führt mich  bis zum Collado de las Puertas- ab und zu brauche ich die Hände. Der Collado de Puertas, 2000m, bietet eine überraschende Aussicht. Mir macht es richtig Spaß- abwechselungsreiche Wege, und ungewohnte, neue Landschaften.
Nach links führen mich die Steinmänner, ich klettere weiter bergauf  bis zu einem "Park National" Schild. Dann auf ebenen Pfad, linke Hand eine Felswand, rechts geht es bergab........ ich kann den Einschnitt in den Felswand schon erkennen, der mich auf das Plateau führen wird. Wieder halb kletternd,  halb gehend überwinde ich diese Rinne, bis ich auf dem Plateau angekommen bin- Karst und Gras wechseln sich hier ab.
Steinmänner und ein paar Spuren im Gras leiten mich zum Gipfel- dem Sestrales Bajo, 2075m. Der Blick ist fantastisch-  Anisclo Canyon, die Falten des Mondodo (1957m) dem Sestrales Alto (2101m), den Tres Marias und den Tres Sorols mit dem Monte Perdido (3355m). - Frühstückspause und genießen.
Ca. 30 Minuten später gehe ich immer der Felsklippe folgend zum Sestrales Alto, 2101m, dem höchsten Sestrales Felsen. Die Pfad ist ohne Probleme zu gehen, oft  Grasgelände. Er  führt nach dem Sestrales Alto noch ein Stück am Rand des Canyon entlang, dann verlasse ich die Klippen. Bei schlechtem Wetter ist die Orientierung hier aber nicht einfach, Spuren sind nicht immer zu erkennen, Steinmänner nicht grade zahlreich. Jetzt bei Sonnenschein gibt es aber keinerlei Orientierungsprobleme. Nach Rund 300 Höhenmetern bergab, muss ich wieder aufwärts, Richtung Tozal de Fueba, dessen Gipfel ich nicht "besteige". Auf teils tief eingetretenen und erodierten Pfad gehe bis zur Refugio de Plana Canal. Das Refugio ist sehr einfach, ein Kamin ein Steinbett..... . Es ist warm, und allzu viel Wasser habe ich nicht mehr.
Ich folge nun  der Piste. Über mir schweben ruhig ein paar Geier. Ich schraub das Tele an die Kamera, in der Hoffnung das die Vögle mal nah genug kommen, sie halten aber immer Abstand. Es ist sehr schön hier, das ist aber deutlich zu emotionslos beschrieben!! Gegenüber der Barranco de Pardina..... - überwältigend diese landschaftliche Vielfalt.
An einer Tränke kann ich, nachdem ich die Kühe erstmal etwas verscheuchen musste, - Wasser zapfen.
Ein gutes Stück nach der Refugio San Vincenda, endet die Piste. Ich halte mich links und folge einem teils ziemlich steilen Pfad der in den Canyon de Anisclo führt. Gegenüber der schmale Barranco de Capradiza, ich schaue mir den Barranco recht genau an, ich suche nach Pfadspuren, kann aber nichts erkennen.......ich hab schon Pläne für die nächsten Jahre im Kopf.
An einer schmalen Wegstelle sind ein paar Ketten zur Hilfe angebracht. Am Fuß des Canyons angekommen gehe ich unschwierig weiter Richtung Fon Blanca. Das Zelt baue ich auf dem gleichen Platz auf wie letztes Jahr auf- Fon Blanca- 1622m..
Ich bin total auf überhitzt, und gehe zum Bach. Die Gumpen laden zum Baden ein. Das Wasser ist jedoch grauselig kalt, der Waschlappen muss wieder herhalten. In der Nähe der kleinen Hütte bauen vier Spanier ihre Zelte auf.
Drei Tageswanderer sind mir bis zum Abend begegnet, einer auf dem Sestrales Bajo und am Refugio Plana de Canal
Ich koch mir mein essen, trink noch einen Kaffee. Leg mich anschließend ins Zelt.
Zum Einschlafen höre ich einen Tatort.
 
Aufstieg Sestrales- die Alpina Karte ist auch hier recht ungenau, bis zu 300m daneben. Der Aufstieg auf das Plateau führt in der Alpina Karte nicht über den Collado de las Puertas....... der Pfad ist aber halbwegs gut markiert.
Der weitere Weg stimmt gut mit der Karte überein.
Ist auch auf der Rando Editions Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet
 
Tourdauer:               09:10 Std.
höchste Höhe:           2101 m
Bergauf:                      911 m
Bergab:                       777 m
Länge:                        16,9 km

3. Etappe, 31.08.2009: Bivac bei Fon Blanca-  bis Bivac im Cirque de Pineta
Kartenausschnitt              Fotos 3. Etappe                Höhenprofil 2D                 Höhenprofil 3D
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe
keine Etappe
5. Etappe
Photos
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
 
Kurz vor neun, die Schatten sind noch lang.
Ich hab die Wahl, entweder auf dem GR 11 Richtung Refugio de Goritz (durch den Barranco de Fon Blanka) und  dann unterhalb der Punta des Las Olas ein Richtung Wechsel  zum Collado de Anisclo. Das soll ein anspruchsvolles- alpines-  GR 11 Stück sein! Ich habe aber keine Lust einen so großen Bogen zu Schlagen und gehe doch auf dem direktem Weg zum Collado de Anisclo, auch wenn ich diesen Pfad schon kenne.
Die Spanier auf der anderen Bachseite packen noch ihre Zelte zusammen, ich steig schon mal ruhig bergan. Die vielen Cascaden des Rio Bellos müsste ich mal im Juni besuchen,  jetzt am Ende des Sommers fliest das Wasser etwas spärlich. Die Kraft des Wassers ist jedoch überall deutlich zu sehen. Ich begegne einem Paar, ebenso im Aufstieg zum Collado de Anisclo. Sie hat heute nicht ihren besten Tag, kämpft sich ohne den Rucksack aufwärts. Er trägt erst seinen Rucksack hinauf, legt diesen dann ab, kehrt um und schleppt dann den anderen Rucksack hoch..... beobachte ich etwas später aus einiger Entfernung. Ich mach mir ein paar sorgen, wie soll  erst der schwierigere Abstieg ins Valle de Pineta funktionieren.
Der Aufstieg von Fon Blanca zum Collado de Anisclo ohne bes. Probleme. Der Weg ist meist klar erkennbar, keine schwierigen Passagen. Weiter hab ich Wetterglück, strahlend blauer Himmel, aber nicht mehr so heiß- optimal. Ich beobachte  einige GR 11 Wanderer die auf dem Kamm in Richtung der "alpinen" Version des GR gehen. Letztes Jahr stand ich hier oben auf dem Collado de Anisclo (2553m) im dichten Nebel und Regen, heute herrscht klare Sicht, es ist sonnig, ein kühlender Wind weht. Ich hab Hunger und kauere mich hinter einen Felsen, esse schnell etwas , mich treibt es weiter.
Bei den guten Bedingungen heute, empfinde ich den Abstieg unschwieriger als im letzten Jahr. Ich komme mir fast auf einem anderem Weg vor, es gibt deutlich weniger Kletterei und ausgesetzte Stellen- jedenfalls scheint es mir so- letztes Jahr folgte ich aber genauso den Markierungen wie jetzt. Ein "einfacher" Weg ist es trotzdem nicht.
Auf ca.1930m zweigt die Faja Tormosa nach links- Richtung des Circo de Pineta ab. Ein großes Schild zeigt die Richtung an. Die Faja Tormosa  ist oft schmal und folgt ohne große Höhenveränderungen dem Talhang. Die Faja passiert einige Barrancos mit ihren Bächen. Führt über Wege die auch mal mit mit Büschen und hohem Gras zugewachsen sind, bunte Blumen am Rand. Immer im Blick der Pic de Pineta und der Übergang nach Frankreich-  die Port neuf de Pinede. Insgesamt aber ohne wirkliche Schwierigkeiten. Schwieriger ist das letzte Stück, der Abstieg in den Circo de Pineta. Der Pfad endet, ich komme in felsiges Gelände, die Orientierung wird schwieriger- kein Wegspuren sind zu erkennen, ab und zu mal ein Steinmann, mal brauche ich die Hände. Dann eine steile Kletterstelle- ca. 3 m in die Tiefe- , zur Sicherheit ist eine Kette angebracht- trotzdem nicht so einfach mit vollem Rucksack. Noch ein paar Meter und ich überquere auf einer Brücke den Rio Cinca, der hier ins Tal fällt.
Ruhig liegt der Circo de Pineta vor mir, ich erkenne 2 Tageswanderer die auf dem Weg ins Tal sind. Ich schaue mich ein wenig um, suche nach einem Platz für die Nacht. Am Bach ein Stück talwärts finde ich eine recht ebene Stelle und ich mach's mir gemütlich- Pause. Es dauert gar nicht so lange, bis mir das Getöse des Wasserfalls doch reichlich lästig wird, hier werde ich wohl keine Minute in der Nacht Schlafen können. Noch mal aufgerafft und neue Suche. Es gibt nur wenige Stellen die halbwegs grade sind und nicht in einem jetzt trockenen Bachbett liegen- und auch nicht so gut Einsehbar sind.  (Bivac ist hier eigentlich nicht erlaubt)
Ich wasch mich erstmal, Zapf noch etwas Wasser und koch mir das Essen. Das Zelt will ich wegen dem Verbot sowieso nicht aufbauen.
Muss ich dann aber doch, am Abend verschlechtert sich das Wetter, die Wolken werden immer mehr. Es beginnt zu Regen. Das Zelt habe ich grad rechtzeitig fertig stehen.....
In der Nacht schüttet es aus Eimern, Donner, Blitze- ein richtig "schönes" Gewitter. Ich warte nervös auf den Wind- im Circo ist es bisher Windstill.
Zum Einschlafen höre ich : Mein Leben als Pavian, von Robert M. Sabolsky.
 
Der Pfad ist auf der Editorial Alpina- Parque de Nacional de Ordesa  1:40.000 (+ 1:30.000) eingezeichnet,
und auf der Rando Editions Nr. 23 Aneto- Posets (dort fehlt aber die Faja Tormosa)
 
Tourdauer:                08:38 Std.
höchste Höhe:            2543 m
Bergauf:                       923 m
Bergab:                        920 m
Länge:                        8,´90 km

4. Etappe: 01.09.2009- Circo de Pineta bis Gedre (über den Balcon de Pineta und die Refugio de Tucarroya)
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe 
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
Kartenauschnitt ( hat Ladezeit- 3 Ausschnitte)         Fotos 4. Etappe                Höhenprofil 2D                 Höhenprofil 3D
 
Irgendwann schlafe ich dann ein, ich gewöhne mich an das prasseln des Regens. Wind kommt keiner, er Schaft es nicht hinunter in den Circo.
So um 7:30 krieche ich aus dem Schlafsack. Es regnet seit ca. zwei Stunden nicht mehr. Nebel wallt durch des Valle de Pineta, am Himmel Wolken und Blaues. Ich packe meine Sachen ein, und warte nicht bis das Zelt trocken ist. ich wische es etwas ab, dann kommt es in den Packsack.
8:52- mein Aufstieg beginnt. Nach den Informationen die ich sammelte- ein steiler und teilweise schwieriger Weg- ich werde es ja sehen. Der Pfad ist sehr geschickt angelegt, das es hier in den steilen Wänden des Circo überhaupt ein Möglichkeit gibt, ist schon eine Überraschung. Das dieser Camino dann gar nicht "so" schwierig ist- noch wundersamer. Das Wetter verschlechtert sich, dicke Wolken über mir, Nebelschwaden. ich überlege umzukehren.... aber bisher klappt es gut und ich habe keine Orientierungsschwierigkeiten. Also gehe ich weiter. Der Pfad ist meist gut sichtbar, an den schwierigeren, ausgesetzten stellen Breit genug, und gar nicht so steil wie es der Circo eigentlich vermuten läst- aber ein einfacher Weg ist es sicher nicht- Trittsicherheit , Kondition und keine Angst vor steilen Abbrüchen ist die Voraussetztung. Ich ereiche eine Rinne, die ich recht mühsam Aufsteige. In den Nebellücken erkenne ich am Ende eine Felsmauer, dort brauch dort mal die Hände und stehe dann  auf dem Balcon de Pineta- 2500 m . Nichts zu sehen, Nebel, Sichtweite vielleicht mal so 20 m. Kurze ungemütliche Pause- Regenhose anziehen (es regnet immer wieder.... ), Schokolade essen. Schade-  ausgerechnet bei diesem Wetter bin ich hier oben, die Aussichten sollen beeindruckend sein. Ich grüble, wieder absteigen oder weitergehen, ich entscheide mich für das weitergehen, umkehren kann ich immer noch.
Der Pfad ist im Schotter gut zu erkennen, regelmäßige Steinmänner stehen herum, auch im dichten Nebel ist es kein Problem auf dem Weg zu bleiben. So bleibt es nicht lange- ich sehe keinen Pfad mehr, Steinmänner sind selten. Die Richtung ist schon klar, das Gelände ist aber felsig und unübersichtlich- in der falschen Richtung könnte es schnell unüberwindbar werden, und somit unsicherer.
Ich suche so genau nach Zeichen oder Spuren, mit konzentrierten Blicken finde ich Steinmänner, bevor sie im Nebel verschwinden. Ohne GPS würde ich hier doch umkehren, schnell ist man vom "Weg" . Das GPS gibt mir  die Sicherheit, wieder den Pfad zu finden.
Ich steige- etwas nach Links haltend-  auf einen Felszug, muss ein wenig Klettern um hinab zu steigen ein und stehe dann am rechten  Rand des Lago de Marbore. Jetzt lichtet sich endlich mal der Nebel, rechts von mir eine Felswand, ungefähr in der des Sees Mitte kann ich den Aufstieg zur Refugio de Tucarroya (oder Refuge de Tuquerouye) erkennen. Der See schimmert schön Türkis. Steinmänner führen mich durch das Geröll, jetzt wieder in Wolken.
Vor dem Aufstieg zur Tucarroya habe ich Respekt, sehr steil soll er sein, Steinschlaggefahr.... und einige Fotos aus dem Netz sehen auch so aus. (---Lago de Marbore und die Refugio de Tucarroya im Sommer   und im Winter)  
Mein Weg wendet sich nach rechts, es wird steil, trotz des Regens ist der Schuttboden halbwegs griffig, ich bin aber vorsichtig- die Steine haben teils wenig halt. An einigen Stellen brauch ich die Hände und dann steh ich auch schon in der Scharte - 2666m. Der Steile Aufstieg ist nicht wirklich lang, vielleicht 40- 50m. Aber wie kommt jemand auf diese Idee hier in der Scharte eine Refuge zu bauen?? Jedenfalls steht die Refuge schon seit 1890 hier.... zu sehen ist nicht viel, weiterhin Wolken....
Ich mach erstmal Pause, setze mich in die Refuge, esse etwas. Kein Mensch ist hier- Kleidung hängt jedoch zum trocknen in der Hütte.
Der Nebel verzieht sich nicht, nur Ansatzweise sehe ich mal die Gletscher des Monte Perdido, der Gipfel bleibt in den Wolken. Ich überlege darum hier zu Übernachten, es ist schon schade hier "nichts" zu sehen. Aber dann hier Stundenlang zu sitzen, es ist grad mal 13 Uhr- und ob das Wetter besser wird ..... ich packe so meine Sachen und gehe.
Sehr steil sind es die ersten Meter nach Frankreich  hinunter. Langsam und vorsichtig steig ich bergab, nun es wird etwas einfacher, nicht mehr soooo steil. Teilweise wird beschrieben das hier Steigeisen und Pickel nötig sind, jetzt Anfang September liegt nur noch wenig Schnee, der Weg berührt diesen nicht. Dann flacher, verblocktes Gelände, bis ich auf den Pfad treffe der vom Port neuf de Pinede kommt und dem Cirque de Estaube folgt. Die großen Schwierigkeiten haben jetzt ihr Ende, jetzt ist gemütliches Wandern angesagt über gut sichtbare und gut begehbare Bergpfade. Das Wetter, na ja, im Moment trocken, ich spüre aber die Luftfeuchte, es ist frisch- zum Wandern aber sehr gut.
Ich folge dem Cirque de Estaube nach "links", halte mich dann den Weg der ins Tal führt bergab. Von hier ist es auch möglich über die Hourquette de Alans ins Nachbartal  nach Gavernie mit dem bekannten Cirque zu steigen.
Es fängt leicht an zu regnen, ich habe keine Lust auf eine nasse Hose und ziehe mir die Regenhose über, die Regenjacke hab ich sowie so an, ist sonst zu ungemütlich.
Eine Wolkenwand arbeitet sich das Tal berauf und erinnert an einen Film.... Nebel des Grauens..... seltsam an- was ich so denke .... jedenfalls tauchen keine Seeleute auf, aber passend dazu hört man ein blechernes Klappern aus der Cabane d' Estaube. Es regnet jetzt ziemlich stark. Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen fühle ich mich ganz wohl. Meine Uhr läuft langsam voll, der Batteriewechsel tat ihr nicht gut. Die Gedanken verlieren sich.
Am Lac de Gloriettes wache ich auf- mist den Weg verpasst. Ich kram die Karte heraus, schau auf das GPS, direkt hier führt laut IGN Karte ein Weg unterhalb der Montagne de Coumely nach Gedre. Vor mir ein schmaler Pfad, der auch ein Kuhpfad sein könnte, etwas unsicher folge ich der Spur. Die Sichtweite ist wieder sehr schlecht, jetzt 20- 30 m. Mit dem GPS kontrolliere ich die Richtung, sie passt sehr gut mit der Karte überein, ich bin auf dem richtigen Pfad. Recht gemütlich marschiere ich durch Weideflächen- mal auf schmalem Pfad, mal Piste. Zu sehen gibt es nicht viel, Der Nebel taucht alles in ein gedämpftes Licht, unwirklich...... grasende Schafe am Weg..... langweilig wird mir nicht-  die Wegsuche lenkt ab. Das Plateau hat sein Ende, ich tauche in den Wald ein. Recht vorsichtig  gehe ich über teils rutschige Steine und Laub ins Tal-  einmal ausrutschen und auf dem Rücken landen ist dabei- sonst  aber problemlos bis nach Gedre.
Ich suche im Ort nach dem Camping, mitten im Ort soll ein  Platz sein. Ich lauf also kreuz und quer, frage dann nach - "nein nicht hier-  noch einen Kilometer unterhalb des Ortes" erfahre ich. Es regnet wieder.
Erstmal gehe ich Duschen, baue dann das Zelt im Regen auf. Meine Sachen hänge ich zum trocknen im Duschhaus auf.
Ich bin müde, trotz Wetter gut gelaunt, habe aber keine Lust zu gar nichts, esse so etwas Käse und Brot und hau mich im Zelt auf s Ohr. Ein spannender Tag geht zu Ende.
Vor dem Einschlafen noch ein wenig hören- Mein Leben als Pavian, von Robert M. Sabolsky- das  richtig Spaß macht
 
Der Pfad ist auf der Editorial Alpina- Parque de Nacional de Ordesa  1:40.000 (+ 1:30.000) eingezeichnet,
und auf der Rando Editions Nr. 23 Aneto- Posets. Und natürlich auf dem entsprechendem IGN Kartenblatt- im französischen Teil der Strecke.
 
Tourdauer:                11:22 Std.
höchste Höhe:             2666 m
Bergauf:                      1160 m
Bergab:                       1765 m
Länge:                        21,50 km

Ein Tag Pause: 02.09.2009, ein wenig ruhen und Einkaufen in Luz St. Sauveur und Gedre
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe 
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
 
Ich brauch etwas Nachschub- Käse, Wurst und Tütensuppe. In Gedre selbst ist ein kleiner Bäcker Laden.
Ein Bus fährt nicht mehr (Nachsession- in der Session fährt ein Bus bis nach Gavarnie) , erst versuche ich es per Anhalter- erfolglos, dann spreche ich einfach jemanden an, der grad seinen Kofferraum voll packt. Minuten später sitze ich in Luz. (Luz-Saint-Sauveur Reiseführer.)
Der Hauptort ist nicht so interessant, auch sehr touristisch. ich will aber nur etwas Einkaufen...... einen Supermarkt gibt es hier.
Per Taxi fahre ich zurück nach Gedre. Gehe abends in Gedre etwas Essen und relax ein wenig. Das Wetter - besser, ein bisschen Sonne, kein Regen.
 

5. Etappe: 3.09.2009- Heas bis Barroude ( mit einem Schlenker zum Cirque de Troumouse)
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe 
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
Kartenauschnitt               Fotos 5. Etappe           Höhenprofil 2D             Höhenprofil 3D
 
Ich lasse den morgen ruhig angehen. Nach dem Packen vom Zelt und so weiter, sitze auf einer Terrasse mitten im Ort und nehme das "petit déjeuner" zu mir. Ein angenehmer, aber frischer Morgen.
Im Taxi fahre ich nach Heas (bestellt im Tourist Office), trinke noch einen Kaffee in der Auberge de Munia. Um 11:50 setzt ich den Rucksack auf und gehe los, steige durch das Touyeres Tal aufwärts. Ich fühle mich gut und gehe ohne Probleme auf guter Spur. Das Tal wird schmaler, der Pfad wendet sich nach links und steigt jetzt etwas anstrengender bergan. ein paar Schafe und zwei Wanderer begegnen mir. Auf 2050m wird es wieder flacher- den Cirque de Troumouse der größte Cirque der Pyrenäen kann ich bestaunen.
Ich gehe zur kl. Cabane de Aires (reicht zur Übernachtung- aber keinerlei Ausstattung) , stelle meine Rucksack dort ab und suche die Weg zum Col de la Sede (2671m). Hinter der Cabana sind die steilen Kalkfelsen zu sehen, dort geht es zum Col de la Sede hoch. ich finde jetzt keine Pfad oder ein paar Zeichen, kehre erstmal um - zweites Frühstück.
Wenige Minuten später stehe ich im dichten Wolken, meine Frühstückspause verlängert sich. 50 Minuten später, weiter dichte Wolken, zum Col de la Sede werde ich nicht aufsteigen. Der Pfad soll Weglos, steil und über glatte Felsen führen- eine "schwierige Route" laut Kev Reynolds (Bergwandern in den Pyrenäen), das ist mit bei dieser Sicht und Feuchtigkeit zu Risikoreich. Ich wähle die Route die unterhalb des Cantet de la Sede zur Cabane de la Aguila verläuft (Blau auf der IGN karte eingezeichnet) zwar auch teilweise gepunktet, aber ich werde es Probieren. Den weiteren Weg bis zu Refuge de Barroude kenne ich. Durch Grasgelände marschiere ich durch den Nebel, ich folge gut sichtbaren Spuren. Treffe auf ein paar Schäfer die irgendwo im Gelände Arbeiten.  Mittlerweile ist
die Sicht wieder frei, die Wolken stehen mal tiefer, mal höher im Tal, - ich bleibe bei meiner Entscheidung. Die Spuren werden schlechter erkennbar, Steinmänner helfen jetzt. Der Pfad wird steiniger, steigt bergan, ich passiere eine Art  Felsentor- letzter blicke in den Cirque.
Dann bergab meist durch Grasgelände bis zur Cabane de la Aguila. Ab hier kenne ich den Weg, ohne Pause steige ich auf guten und bekannten Bergwegen wieder Aufwärts (den Weg kenne ich schon von den Wanderungen 2004 und 2008). Trotzdem wird mir nicht langweilig.  Vor allem die letzten Meter zur Hourquette de Heas sind immer spannend. Und die Aussichten sind sehr einladend- Wolkenmeere und der  der Blick in zwei Täler von der Hourquette de Heas. Der geplante Weg über den Col de la Sede hätte auch bis zur Hourquette de Heas geführt, nur wäre ich  in einem weiten Bogen, am Pic der Gerbats und Pic de Gela vorbei, dem Kamm gefolgt
(siehe Kartenauschnitt).  Steil marschiere ich von der Hourquette hinunter, Trittspuren sind gut zu erkennen. Dann folge ich weiteren Markierungen- rechts haltend-  bis zur Hourquette de Chermantas. Dann weiter ohne Probleme bis zur Refuge de Barroude- 2373m. Hier oben scheint das Wetter immer schlecht zu sein, ich bin das dritte mal hier, es ist immer  kühl,  windig  und wolkig. Aber die tolle Landschaft wärmt mich- gute Gefühle .....
Eine französische Gruppe - so acht Leute sind in der Refuge.
Obwohl es schon spät (20:40) ist bekomme ich noch etwas zu Essen. Gehe anschließend draußen in den kl. Wasch/Toilettenraum- Katzenwäsche. Vor der Tür gibt es mittlerweile eine Dusche, das ist jetzt aber entschieden zu kalt.
 
Der Pfad ist auf der Rando Editions  Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet und auf dem entsprechendem IGN Kartenblatt. Der Aufstieg zum Col de la Sede und der weitere Kammweg fehlt auf diesen Karten.
Der ist dafür auf der Editorial Alpina- Parque de Nacional de Ordesa 1:30.000 eingezeichnet. Diese Karte endet bei der  Hourquette de Heas.
 
Tourdauer:                08:49 Std.
höchste Höhe:             2608 m
Bergauf:                      1638 m
Bergab:                         794 m
Länge:                        19,01 km
 

6. Etappe: 4.09.2009-  Barroude bis zum "Schlechtwetter" Bivac unterhalb der Port de Vieux (Puerto Viejo de Bielsa)
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe 
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
Kartenauschnitt               Fotos 6. Etappe           Höhenprofil 2D                 Höhenprofil 3D
 
Wieder auf dem HRP- der Haute Randonnee Pyreneenne
 
Ich komme heute morgen nicht in die Gänge. Ich schaffe es einfach nicht aufzustehen, dreh mich noch mal um. Besser wäre es früher aufzustehen, eine lange Etappe steht an. Irgendwann schaffe ich es doch, schleppe mich draußen ins Bad. Zum Glück ist noch etwas vom Toilettenpapier übrig, ich hatte es gestern Abend auf dem Klo vergessen- das muss ein guter Tag werden. Das Wetter sieht nicht danach aus, reichlich Wolken, aber ein wenig blaues blitzt mal durch das Grau.
 
Die nächsten Tage folgt meine Route dem HRP,
Ton Joosten schlägt in seinem HRP Führer die folgende Strecke vor:
Heas - Barroude - Parzan- Paso de los Caballos- Refugio de Viados.
Eine Route die zum Teil- von Parzan bis zum Paso de los Caballos- recht öde einer Piste folgt. 
George Veron, der "Erfinder" des HRP, beschreibt einen anderen Weg:
Barroude - Pic de Bataillence- Col de Lia- Rioumajou. Am nächsten Tag über den Port de Cauarere zur Refugio de Viados.
Über die Etappe nach Rioumajou schreibt George Veron: "Not recommended for tourist or trekkers with little mountoin experience....", und nur bei gutem Wetter und reichlich Wasser soll man mitnehmen.  Eine lange Route die  mehrere Std. dem Kamm folgt, teils Weglos.
Auf der französischen IGN 1:25.000 ist der Weg nicht eingezeichnet. Auf der Editorial Alpina- Parque de Nacional de Ordesa  1:40.000 ist der Pfad bis zum Ende der Karte eingezeichnet (Port de Moudang).
Der Weg ins Rioumajou Tal ist auf keiner Karte eingezeichnet (- die ich kenne)
 
Dementsprechend bin ich gespannt, was mich erwartet. Ich frühstücke recht gemütlich, frag die Wirtin noch nach meiner Strecke, "ich soll vorsichtig sein, das Wetter- Morgen wird's schön" sagt sie.
Um 9:20 verlasse ich die Refuge. Das Wetter macht mir nicht allzu große Hoffnungen- reichlich Wolken.... umkehren kann ich immer noch- oder halt das Zelt aufbauen. Unproblematisch steige ich zum Port de Barroude, gehe weiter weglos Richtung Pico de Barrosa, ich will einen Blick in den Cirque de Barrosa werfen. Klappt nicht, der ist schon von Wolken gefüllt, ich drehe ab und gehe Richtung Pic de Port de Vieux. Ein paar Gemsen bemerken mich und springen davon.  Auf dem "Grat" zwischen Pico de Barrosa und Pic de Port de Vieux treffe ich wieder auf einen Pfad. Der Pic de Port de Vieux  (2723m) ist nun in Wolken. Ich steige problemlos bergan,  gehe jetzt durch diese Wolken. Etwas unterhab des Gipfels (des Pic de Port de Vieux)  muss ich die Richtung wechseln, der Weg über den Gipfel und weiter den Kamm abwärts soll schwierig sein. (360° Pano - vom  Pic de Port Vieux- nicht von mir)
An einer kleinen Scharte (ca.2713m) ist der Übergang, nun ist links eine Felswand und rechts steiles Grasgelände. Dann Richtungswechsel (Südost). Kurz steh ich in einem Wolkenloch, kann etwas sehen, nämlich den  Kamm dem ich die nächsten Stunden folgen werde- dann ist die Sicht ist mal wieder schlecht, 20- 30m. Mal sehen was das heute noch gibt......
Der Weg aber nun sehr gut zu erkennen, ich gehe durch gespurtes Gras bergab.  Der Pfad ändert nochmals die Richtung und steigt zum Kamm an. Diesem folge ich knapp 700m bis zum Port de Vieux (2378m). Hier besteht die Möglichkeit nach rechts nach Spanien (Bielsa) oder links nach Frankreich (Aragnouet) abzusteigen. Ich muss jedoch grad aus, steige aus der Scharte in wegloses und Grasgelände. Kein Steinmann, kein Farbklecks ist vorhanden. Ich folge im dichten Nebel einer Spur im Gras, fülle mich unwohl und bin unsicher ob ich hier ohne Sicht weitergehen soll. In den nächsten Std. werde ich wahrscheinlich keine Möglichkeit finden das Zelt aufzubauen, ich grüble ein wenig herum und kehre dann zum Port de Vieux um (11:50), die Bedingungen sind einfach zu schlecht- ich will das Glück nicht herausfordern. Dort steht dann eine Frau mit Kind und warten auf ihren Mann, der irgendwo im Gelände kraxelt- frierend in kurzen Hosen!
Ich mach's mir hier gemütlich, setzte mich erstmal in ein kl. 2 Personen Beton Schutzhäuschen, es ist windig und nieselt.
So warte ich auf besseres Wetter...... .
Das kommt erstmal nicht. In der Hütte ist es ungemütlicher als draußen, ich suche mir so einen windgeschützten Platz hinter Felsen- leg mich dort hin und mache ein Nickerchen. Mal lichtet sich der Nebel, Minuten später ist es jedoch immer ein dicke Suppe.
Um 17Uhr ist mir klar das ich heute nicht mehr weiter komme. Hier oben ist es mittlerweile richtig ungemütlich, es regnet und stürmt- im direktem Wind  in der Scharte muss ich mich dem Wind entgegenstemmen. Es bleibt mir nicht anderes übrig als den Port de Vieux zu verlassen, und einen etwas weniger ausgesetzten Platz zu suchen. Wer weis wie sich das Wetter in der Nacht noch entwickelt. Ich steig auf der spanischen Seite abwärts, ein markierter Weg führt ins Tal. Auf 2216m finde ich einen halbwegs ebenen Platz und baue im strömenden Regen und recht kräftigem Wind das Zelt auf.
Nicht grad die besten Bedingungen um eine "Innenzelt zuerst Behausung" wie das VauDe Hogan UL 1aufzubauen, ich hab schon sorge zu schwimmen, beeile mich und stelle dann  fest, das Innenzelt ist sehr gut Imprägniert. In der Nähe Grasen ein paar Kühe, ihr höre die Kuhglocken. Denen macht das Wetter anscheinend gar nichts aus. Ich lieg im Zelt und höre wie eins der Tiere sich für dieses komische orangene Ding interessiert, das in ihrem Wohnzimmer steht. Das Schnaufen kommt immer näher und ich meine das die Kuh jetzt  das Zelt inspiziert, daran riecht- die Kuh ist sehr nahe. Es zupft das Gras und kaut. Sorgen hab ich das sich das Tier in den Abspannleinen verfängt und dann in Panik über mich und das Zelt rennt, ich will es aber nicht erschrecken und bleib einfach  liegen. Die Kuh grast ruhig am Zelt, das Schnaufen und Zupfen wird leiser, und dann ist sie verschwunden.
Ich mach's mir gemütlich, hör dem regen zu und bin Überrascht wie ruhig das Hogan bei dem Wind steht
 
Tourdauer:                02:30 Std.
höchste Höhe:             2716 m
Bergauf:                        421 m
Bergab:                         442 m
Länge:                       06,95 km

7. Etappe: 05.09.2009- Bivac unterhalb des Port de Vieux (Puerto Viejo de Bielsa) bis Hospice de Rioumajou
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe 
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
Kartenauschnitt               Fotos 7. Etappe           Höhenprofil 2D           Höhenprofil 3D
 
Am nächsten Morgen ist kaum eine Wolke mehr zu sehen, optimales Wetter. Ich krieche aus dem Zelt mache ein paar Dehnübungen um in die Gänge zu kommen. Das Zelt ist noch nass vom Regen, hier ist noch Schatten- ich wisch alles halbwegs trocken und packe es feucht ein, ich will weiter. Kurzes Frühstück, zum Kaffee kochen hab ich schon wieder keine Lust.
Um 10 Uhr gehe ich wieder aufwärts, Richtung Port de Vieux, steige dort wieder in die grasbewachsene Bergflanke ein. Ich gewinne etwas an Höhe (ca. 80m)- steige aber nicht bis zum Kamm auf, sondern  gehe ohne große Höhenänderung bis unterhalb des Port de Bielsa. Hier wieder Steinmänner und Wegspuren. Knappe 400m weiter, liegt unten im Tal die A136, die hier in einem Tunnel das Bergmassiv durchbohrt und nach Frankreich führt.
Recht steil steige ich hier Richtung Kamm auf, dann quere ich durch ausgesetztes Gelände, bin mir jetzt unsicher, erkenne keine Spuren, sehe keine Zeichen, laufe suchend  etwas zurück. Es geht aber nur in dieser Richtung weiter! Ich versuche es noch mal, finde doch Zeichen, noch ein paar Meter  und habe den Kamm erreicht.
Mit mir gehen oben auf der Crete de  Bataillence ein paar - ich glaube- Spanier die hier sämtlich Gipfel des Kammes abklappern. Ohne Mühe und Schwierigkeiten gelange ich nun zum Pic de Bataillence(2604m). Pause- Käse, Brot und Schokolade.
Die Spanier steigen nach Frankreich ab, ich folge weiter dem Kamm. Mal auf dem Kamm, mal ein wenig in Spanien. Ab und zu brauche ich die Hände, Markierungen oder Spuren sind selten. Am Port de Hechempy (2450m), sind Markierungen weiterhin  Mangelware. Der Pic de Marty Caberrou liegt vor mit, ich gehe weiter auf der spanischen Seite, vorbei ein zwei "Felstürmen", dann ein paar Steinmänner- sie führen mich aufwärts-  Richtung Kamm.
Auf 2511m die Grenze, ich befinde mich ca. 2 km vom Pic de Pic de Bataillence entfernt, eine gut sichtbare Spur ist auf der französischen Seite hier zu erkennen. Ich fülle mich etwas erleichtert- im weglosen und unmarkierten Gelände fühle ich mich immer etwas unsicher- bin ich noch auf dem richtigen Weg, hab ich einen "Abzweig" verpasst?
Durch Schutt und Geröll steige ich ein gutes Stück nach Frankreich hinab. Hier besteht auch die Möglichkeit Wasser zu finden, man müsste jedoch noch weiter absteigen. Der Pfad wird nun angenehmer, Grasgelände, biegt dann nach Südosten ab und steigt ohne Probleme aufwärts zum Port de Moudang. Der Pass ist eine große Kerbe zwischen dem Pic de Marty Caberrou und dem Pic de Lia.
Kurze Pause. Ein Wanderer kommt mir entgegen, steigt aus weglosen Gelände zu mir. Auf spanisch erklärt er mir seine Tour, irgendwo vom Pic de Ibonet (franz. Pi de Arriourere) kommt er her und stieg aus dem Bielsa Tal auf.
Ich steige nach Osten auf, folge der unsichtbaren spanisch/ französischen Grenze bergauf. Ein unbequemer "Pfad", weglos, keine Markierungen, durch Schutt und Geröll, recht steil- missgelaunt wegen dieser Plackerei gehe ich hier hoch. Ein paar Spuren und Markierungen tauchen auf, meine Laune wird etwas besser, dann sehe ich den kleinen und  unscheinbaren Col de Lia (2672m) und meine Laue ist bestens.
Der Col de Lia, hier geht es sehr steil abwärts, geborstener Schiefer, mit reichlich spitzem Fels, Schutt und Geröll. Wer hier ausrutscht hat wirklich ein Problem. Ohne Verletzungen wird das kaum gehen. Dementsprechend vorsichtig und langsam gehe ich hier herunter, jeder Schritt muss passen. Frisch gemalte orangene Punkte zeigen mir die Richtung. Nach ca. 50m wird es etwas einfacher. Ich folge den orangenen Zeichen, sie führen mich zu einem "Felsentor"(ca.2650m), hier geht es wieder steil durch eine Geröllrinne herunter. Ab ca. 2430m gehe ich recht gemütlich durch Grasgelände. Es wird angenehmer.
Auf ca. 1980m erreiche ich ein kleines Plateau, gehe anschließend  über einen gut sichtbaren Pfad (1890m) durch niedrige Büsche, bis mir auffällt- wo sind denn die Markierungen. Ich checke die Möglichkeiten mit der  Karte und GPS, ich hätte vor 300m schon ins Tal absteigen müssen. Die Papierkarte zeigt schon diesen Weg in der Bergflanke als Abstiegsmöglichkeit an, aber ohne Markierungen traue ich dieser Richtung nicht. Also Umkehren bis zum dem Plateau und mich dort noch mal auf Wegssuche begeben. Umkehren ist immer mühsam und unbefriedigend, etwas fluchend kehre ich um. Am letzten orangenen Zeichen stehe ich ratlos und suchend- wo geht es weiter- ich sehe nur diesen Pfad ohne Zeichen, kein Farbklecks, kein Steinmann... soll ich doch dem Weg in der Bergflanke folgen.... ?
Dann fällt mir doch ein Steinmann auf, der in gut 50m Entfernung Richtung Nordost- direkt im Blick Richtung des Hospice de  Rioumajou - auf einem Felsen hockt. Keine Spuren, kein Pfad ist erkennbar, ich folge aber weiter dieser Richtung und versuche hier mein Glück. Das klappt dann gut- ich steige ohne große Problem bis zum Hospice ab  .
19:50- das Tal liegt im Schatten, es ist kühl. Die Hunde des Schäfers begrüßen mich recht unfreundlich- es ist ihr Territorium. Der Schäfer hält seine Hunde zurück, ich frage ob ich mein Zelt hier aufschlagen kann - "kein Problem". Direkt hinter dem Hospice de Rioumajou bau ich das Zelt auf (1560m).(Campen ist hier erlaubt, am nächsten Morgen sehe ich ein paar Meter talwärts ein Hinweisschild)
Ich bin etwas neidisch, im Haus raucht der Kamin, ich rieche das Essen und höre wie gekocht wird- Hr. und Fr. Schäfer trinken Wein. Da drin ist es bestimmt wärmer und gemütlicher. Vor Jahren war das Hospice wohl ein bewirtschaftetes Refugio, jetzt gibt es nur die Campingmöglichkeit.
Ich mache mich Nachtfein, koche mein Essen und verziehe mich schnell ins Zelt, ich bin müde und ziemlich kaputt und denke nur noch an eins- schlafen.
 
Insgesamt war ich für die Strecke Refuge de Barroude-  Hospice de Rioumajou 12:30 Std. unterwegs, für eine Tagesetappe sehr lang. Zum Aufteilen auf zwei  Etappen eigen sich zur Übernachtung im Zelt der Circo de Pinarra- der Circo unterhalb des Puerto Viejo de Bielsa- oder man sucht sich einen Platz auf dem  Plateau unterhalb des Pic de Marty Caberrou/ Pic de la Hount im oberen Moudang Tal, an beiden stellen findet sich Wasser.
 

 
Auf der französischen IGN 1:25.000 ist der Weg nicht eingezeichnet. Ebenso nicht in der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets. Auf der Editorial Alpina- Parque de Nacional de Ordesa  1:40.000 ist der Pfad bis zum Ende der Karte eingezeichnet (Port de Moudang).
Der Weg ins Rioumajou Tal ist auf keiner Karte eingezeichnet (- die ich kenne)
 
 
Tourdauer:                09:54 Std.
höchste Höhe:             2762 m
Bergauf:                      1026 m
Bergab:                       1685 m
Länge:                       16,02 km

8. Etappe: 06.09.2009-  Hospice de Rioumajou bis Refugio de Viados (Biados)
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe 
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
Kartenauschnitt               Fotos 8. Etappe           Höhenprofil 2D           Höhenprofil 3D
 
Der morgen ist kalt, Raureif auf dem Gras und dem Zelt, Temperaturen also kapp unter 0°. Ich bin müde und habe Rückenschmerzen. So  schaffe ich es so mal wieder nicht, früh aufzustehen. Als ich mich endlich aus dem Zelt quäle- autsch- mein Rücken- liegt hier im Rioumajou Tal noch alles im Schatten, die Sonne muss recht hoch stehen, damit sie den Talboden wärmt. Das Zelt packe ich wieder feucht in den Rucksack, ich wisch es zwar halbwegs trocken, das reicht aber nicht um es von der letzten Regenübernachtung und vom Kondens zu befreien- und bis die ersten Sonnenstrahlen hier unten sind will ich nicht warten.
Um 9:50 bin ich wieder auf dem Weg. Ich folge ca. 550 m dem GR 105 (dieser führt über den Port de Ourdissetou nach Spanien). Wegzeichen führen mich nach Links (östlich). Ich überquere den folgenden kl. Bach mit Hilfe einer Brücke. Der Pfad führt jetzt bergauf.
Die Sonne scheint kräftig, ich bin froh das ich durch den kühlenden Wald gehe. Der Boden ist mit Kuhfladen gepflastert, ich muss aufpassen nicht ständig in die Haufen zu latschen. Nach einer Kurve sehe ich die Verursacher- sechs Kühe die auf dem gleichem Weg unterwegs sind. Die Viecher sind jetzt so 50 m vor mir, ich beobachte wie sie geschickt die Stufen auf dem Weg überwinden. Ich bin sehr überrascht wie beweglich die Tiere sind- ich kenne Kühe sonst nur gemächlich wiederkäuend und eher träge auf einer Wiese stehend.
Auf ca. 1930m erreiche die Viecher und ich eine Lichtung. Andere Kühe sind schon hier, die Tiere halten sich links, überqueren den Bach  und zupfen dort Gras. Ich setzt mich an den Wegrand und hole mein Frühstück nach, und such meinen weiteren Weg auf der Karte. Links soll ich mich halten - den Kühen hinterher.
Ich quere den Bach, steige durch Grasgelände auf. Mitten in der Lichtung sehe ich einen Steinmann und Wegspuren. Ich treffe auf einen Hirten, wir unterhalten uns Kurz- " Wohin geht es" - "Zur Refugio de Viados" - "Ganz alleine Unterwegs" - "Ja" - " Ist aber nicht ungefährlich, so alleine" - "....... Ja ..... aber so gefährlich nun auch nicht ....." - " Alles gute".........
Die Wegspuren und ab und zu mal ein Steinmann führen mich in niedriges Gebüsch, ein Stück Wald, dann karges Gelände. Es beginnt ein mühevoller, recht öder, sehr anstrengender Aufstieg durch Schutt. Ziemlich geschafft ereiche ich um 13:10 den Port de Cauarere (2526)- (auch Port de Madera- je nach Karte) mit sehr schönem Blick auf den Grand Bachimala (3174m) und dem Pico de Posets (3376m). Ein paar Wanderer sind zum Pic Cauarere (2907m) Unterwegs
Jetzt folgt recht einfaches und ruhiges Wandern, Bachimala und Posets meist im Blick. Ein Pfad ist gut erkennbar, ab und zu gibt es Farbmarkierungen. Stetig verliere ich an Höhe, tauche dann in den Wald ein. der Pfad ist weiter recht problemlos zu finden.
Auf ca. 1800m erreiche ich den Rio Zengueta, ich folge dem Tal bergab. Wieder ca. 1800m die Cabana de la Culrueba zur Not kann man hier Übernachten. Der Pfad verliert an Höhe, ich überquere den Rio Zengueta vor der Refuge de Tabernes, ein paar Autos parken hier- ich ereiche wieder die Zivilisation. Ohne Probleme folge ich dem Talverlauf, wieder rechts vom Bach, dann über eine Brücke dort links halten- nicht gradaus ins Tal gehen. Ich erreiche eine Piste die mich berauf bis zur Refugio de Viados führt.
Ich melde mich an, verstau meine Sachen an meinem Bett- es gibt hier einfache Betten, kein Matratzenlager und gehe lange Duschen. Unter der Dusche wasche ich T- Shirt und Unterwäsche.
Dann geht es raus in die Sonne, es ist ein sehr schöner, warmer Abend. Das Zelt breite ich um trocknen aus, setze mich ins Gras und trinke mir zwei Bier. Es herrscht eine schöne ruhige Atmosphäre, alle Besucher des Refugio genießen den Abend.
Der Pico de Posets sieht  im kontrastreichem Abendlicht fantastisch aus.
 
Der Pfad ist auf der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet.
Ebenso in der  französischen IGN 1:25.000 Karte,  und der Editioral Alpina Posets/ Perdiguero 1:25.000.
 
 
Tourdauer:                07:00 Std.
höchste Höhe:             2526 m
Bergauf:                      1076 m
Bergab:                         909 m
Länge:                       13,66 km
 

9. Etappe: 07.09.2009-  Refugio de Viados (Biados) - Refuge de Soula
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe 
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
Abreise
Kartenauschnitt               Fotos 9. Etappe        Höhenprofil 2D           Höhenprofil 3D
 
Habe gut geschlafen. So eine Hüttenübernachtung ist schon entspannend, jedenfalls wenn die Hütte nicht zu voll ist. Morgens kein Zelt einpacken, Kocher eintüten, alles ist schön trocken....... . Die nächsten  zwei Tage werde ich dem "klassischem" HRP folgen und in den Refuges Schlafen und Essen. Ich frühstücke noch gemütlich, bestelle mir den zweiten Cafe con leche, bezahle dann meine Rechnung und schultere so um 8:55 den Rucksack.
Vorbei an frisch gemähten Wiesen und alten Heuschobern gehe ich auf dem Rot/ Weiß markiertem GR11  über eine Piste  ins Val D'Anez Cruzes. Die Piste endet, ein schmaler Pfad folgt. Rechts unten fliest der Riu Zinqueta D'Anez Cruzes. Ein Weg ohne Probleme durch eine  unspektakuläre aber schöne Landschaft. An der Pleta D'Anes Cruzes teilt sich der Pfad, nach rechts zum Puerto de Chistau in das Vall de Estos (GR 11) oder gradaus auf dem HRP (Haute Randonnee Pyreneenne) zur Puerto Superior de Aigües Tortes (franz:. Port de Aygues Tortes). Auf der kleinen Ebene sonnt sich ein Murmeltier, ich versuche das Tier mit der Kamera einzufangen, was grad nicht einfach ist, ständig taucht das Pelztier aus einem anderem seiner Erdlöcher auf.
Ohne große Steigung gehe ich auf dem  HRP aufwärts. Man erkennt Pfadspuren im Gras und ab und zu ein Steinmann. Der Weg wird für ein Stück felsiger, etwas entfernt stürzt das Wasser des Bachs ins Tal. Auf ca. 2190m ereiche ich ein mit  Gras bewachsenes Plateau. Ich folge weiter Trittspuren und Steinmännern die leicht nach rechts führen. Die Orientierung ist bei gutem Wetter kein Problem. Am Ende des von steilen Felsen umgebenen Plateaus knickt der Pfad nach links ab (2350m). Aus Gras wird Geröll. Ich steige keuchend und schwitzend in einer  "Rinne" - in der Mitte ein kleiner Bach- aufwärts und  finde nicht immer den besten Weg, das Geröll hat einfach viele Möglichkeiten. Auf ca. 2660m öffnet sich das Gelände, noch wenige einfache Meter und ich habe den Puerto Superior de Aigües Tortes (2683m) erreicht. Letzter Blick zum Posets Massiv und ein neuer Blick in das Vallon d' Aygues Tortes, dessen Grund sich auf 2280m befindet.
Die ersten Meter im Abstieg sind wieder steil und nicht Einfach. Ab und zu Trittspuren und ein paar Steinmänner führen durch Schutt/ Geröll und Blöcke weglos ins Tal. Bei schlechten Wetterbedingungen ist die Pfadsuche sicherlich schwierig und der Abstieg risikoreicher. 400 steile Höhenmeter, bergab und ich habe ich das erste mal wieder "festen" Böden unter den Füßen. Der meist gut sichtbare Weg (und regelmäßig  markiert) folgt dem Vallon de Aygues Tortes problemlos. Einwenig verschandelt ist das Tal von einer Betonwasserleitung, diese folgt aber nur für ein recht kurzes Stück dem Weg. Eine große Schafherde macht mitten auf meinem Weg  Siesta, müde breiten sich die Tiere vor mir aus, kauen auf ihrem Gras herum. Ich geh weiter auf meinem Weg- mitten in die Herde rein. "A droit, a droite" ertönt es von irgendwo her, den zur Stimme gehörigen Schäfer sehe ich nicht- ich folge aber seiner Anweisung und gehe rechts um die Tiere herum.
Auf 2220m steht die Refuge de Prat Cazeneuve (ca. 2020m) eine unbewartete Hütte. Sie eignet sich gut zum übernachten, evtl. muss sie mit dem Schäfer geteilt werden- das was hier so rum liegt scheint dem Schäfer zu hören Der Weg führt weiter von "Plateau" zu "Plateau", die Abstiege zu den Plateaus sind etwas steiler, mal brauch ich die Hände, aber nicht wirklich schwierig.
Um 16:30 erreiche ich die Refuge de Soula- 1690m. Die Refuge hat wohl Geschichte, ich denke sie war eine Unterkunft für die Arbeiter die hier einen Staudamm und ein E- Werk bauten. Das Gebäude hat verfallenden Charme, keine Bettenlager, sondern Zimmer mit 4-6 Betten, die Wände sind mit  Filmplakaten tapeziert. Es gibt eine Dusche im Keller. Die Lage im Tal ist schön, unschön ist das Transformatoren Haus, die Seilbahn und das ständige Brummen der Maschinen. Trotzdem fühle ich mich hier wohl, die Wirte sind freundlich und gut gelaunt, es herrscht eine angenehme Atmosphäre. Ich setze mich nach draußen, schaue in die schöne Richtung und genieße die Sonne. In der Refuge Übernachten ein paar Wanderer und noch mehr Angler.
 
Der Pfad ist auf der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet.
Ebenso in der Editioral Alpina Posets/ Perdiguero 1:25.000. Auf  französischen IGN 1:25.000 Karte ist der Abstieg  vom Port de Aygues Tortes nicht Eingezeichnet. Beim Abstieg vom Port de Aygues Tortes sind die Karten nicht allzu genau, besser ist es den Steinmännern zu folgen
 
Tourdauer:                07:31 Std.
höchste Höhe:             2683 m
Bergauf:                      1052 m
Bergab:                       1085 m
Länge:                       13,80 km

10. Etappe: 08.09.2009-  Refuge de Soula- Refuge de Espingo (Zwischenstopp bei der Refuge du Portillon)
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
Kartenauschnitt            Fotos 9. Etappe        Höhenprofil 2D           Höhenprofil 3D
 
Es steht wieder eine schwierige HRP Etappe an. Ton Joosten stuft sie als "E" ein- das für "Exceptional" steht. Ich frage noch den Wirt,
 "Werden Steigeisen gebraucht?", da die Strecke führt über einen Gletscher- das Glacier des Gourgs Blanks führt..
Ich lasse den Morgen wieder mal gemütlich angehen, trinke Kaffee und Frühstücke. Alle anderen sind schon Unterwegs. So um 8:55 verlasse ich so die Refuge. Ein Schild zeigt mir die Richtung zum ersten Zwischenziel an, dem Lac de Caillauas. Der Weg führt sofort ständig bergan, ist meist gut erkennbar und ohne Schwierigkeiten. Er führt im Zickzack durch ein schmales Tal, rechts von mir fliest ein Bach. Am Ende des Tales wähle ich den linken Pfad an einer Weggabelung, und erreiche so den Damm des Lac de Caillauas ca. 2250m. Ich überquere den Damm und steige dann in einen schmalen Pfad ein. Er führt meist durch niedrige Büsche, der See ist so 20- 30 unter mir.
Ich verlasse den See und steige durch ein schmales Tal weiter aufwärts, der Pfad wird etwas unangenehmer- Geröll. Die Bedingungen sind heute optimal, blauer Himmel, die Sonne scheint,  ein schwacher Wind. Steinmänner und Pfadspuren führen mich zum Lac de Isclots auf  2400m. Weitere 130 Höhenmeter und ich ereiche den Lac du Milieu- ca. 2530m. Ich erkenne jetzt keine Pfadspuren mehr, aufmerksam suche ich nach Zeichen, sehe ein paar aufeinander gestellte Steine. Sie führen mich in südlicher Richtung, der Weg wird mühsam, ich steige von Felsblock zu Felsblock und treffe hier auf eine Frau aus der Refuge. Zu zweit ist es schon einfacher den "besten" Weg durch das Felswirrwahr zu finden, vier Augen sehen einfach mehr. Die Felsblöcke enden, wir stehen vor einer steilen Schutthalde (auf ca.2565)m)- sie macht Pause, ich will einfach weiter. Steinmänner und Spuren führen mich bergauf, einen klaren Weg gibt es nicht- ich suche mir den hoffentlich angenehmsten Pfad. Ab ca. 2700m wird es etwas flacher, ich halte mich etwas nach links, gehe auf einen "Felszug" - ich probiere diese Richtung da ich keine Zeichen entdecken kann. Das Gelände ist weiter steinig und weglos, mal geht es über große Blöcke, mal durch Geröll. Steinmänner führen mich weiter. Das Glacier des Gourgs Blancs ist deutlich kleiner als auf der IGN Karte eingezeichnet, in ein paar Jahren werden auch die letzten Reste geschmolzen sein. Ich brauch so keine Steigeisen, nur wenige Meter gehe ich auf einem Schneefeld. Um 13:56 erreiche ich den Col des Gourgs Blankes (2877m), ich bin wirklich Müde, die 1200 Meter Aufwärts und das Gelände hat richtig Kraft gekostet. Der Weg wir aber nicht einfacher, ich blicke vom Col wieder in ein raues aber beeindruckendes und schönes Gelände-  ohne Weg und Zeichen und hab erstmal keine Ahnung nicht wo es lang geht. Ich kram die Karte hervor. Ich muss mich einfach grade aus halten, die letzten Meter bis zum Col de Pluviometre scheinen von hier steil und fast unüberwindbar zu sein. Ich hole tief Luft und such meinen Weg hinunter vom Col des Gourgs Blanks. Ein paar Meter rechts finde ich einen Steinmann, erkenne Spuren die steil hinunter führen. Vorsichtig steige ich ca. 35-45 m bergab. Jetzt wieder durch große Steinblöcke, ein paar aufgestapelten Steine zeigen die Richtung erst Nördlich, dann wieder nach Osten, auf einen Felszug der weiter zum Col de Pluviometre führt. Vor mir tauchen zwei Wanderer auf, ich erreiche die Beiden- sie machen eine Pause. Das Paar kommt von der Refugio des Estos. Die letzten Meter zum Col gehen wir gemeinsam, und wie sich jetzt herausstellt, gar nicht so steil und schwierig.
Blick vom Col de Pluviometre (ca.2860m) zum Lac de Portillon und zum noch mal zurück zum Col de Gourgs Blanks. Der Pfad wird nicht einfacher, weiter klettere ich über Felsblöcke - den Tusse de Montarque (liegt auf dem HRP) ersteige ich nicht, ich will auf direktem Weg zur Refuge de Portillon. Das Gelände wird erst in der Nähe der Refuge de Portillon einfacher, um 16:36 erreiche ich die Refuge.
Mittlerweile fühle ich mich wieder gut, oben auf dem Col de Gourgs des Blankes, hatte ich ein richtiges tief, war müde und auch demotiviert. Ich kauf mir zwei Cola und frage die Wirtin wie viel Zeit der Weg bis zur  Refuge des Espingo brauch, sie antwortet: " Für mich so 1:45, für die normalen Wanderer länger". Ich lasse mir telefonisch einen Platz und eine Mahlzeit reservieren.
Ich trink eine Cola, knipse den Lac du Portillon, und gehe weiter zur Refuge de Espingo (ca. 16:30). Den Weg kenne ich von der Wanderung  2005.  Das erste Wegstück führt über glatte Felsen, Markierungen helfen den Weg zu finden. Dann erreiche ich einen gut erkennbaren Bergpfad, die Orientierung ist nun kein Problem mehr. Ich halte ein gutes Tempo, damit ich noch rechtzeitig zum Essen an der Refuge ankomme- mittlerweile Schmerzen jedoch die Füße und ich brauche mal eine Pause. Am Lac Sausatt beobachte ich einige Trekker die  ihre Zelte aufbauen, ein schöner Platz für einen Nacht.
Es stinkt hier, mit jedem Schritt wird der Gestank stärker. Irgendwo liegt hier ein Tier und verwest. Ein paar Geier tummeln sich am Himmel. Ich schraub schon mal das Tele an die Kamera, vielleicht habe ich eine Chance die Vögel aus der Nähe zu Fotografieren, dann kann ich sie sehen- pfffhhhh -  der Gestank ist wirklich übel. Die Tiere sehen mich auch, ich knips meine Bilder und fluche schon in mich hinein- ich habe die ISO vergessen hochzustellen, das wird im Flug - Bewegung- leider unscharf.
Nach 2 Stunden- um 18:30-  erreiche ich die Refuge d' Espingo, 1967m. Die Refuge wurde seit meinem letztem Besuch 2005 erweitert, Duschen und Toiletten eingebaut... sie ist so deutlich komfortabler, aber nicht Seelenlos. Ich gehe Duschen und Räume anschließend meine Sachen in das Zimmer- jawohl kein Bettenlager- es gibt jetzt einfache Zimmer. Meine Matratze  liegt unter dem Dach ich muss eine Leiter hinauf , und ich  habe wirklich Probleme hier hoch zu klettern- jeden meiner Knochen spüre ich heute Abend.
Den Tisch zum Abendbrot teile ich mir mit ein paar Franzosen, sitze nach dem Essen entspannt herum, trinke etwas Wein. Die Wirtin ruft meinen Namen: Telefon für Hr. Folko Seinsch ?????
Meine Frau stirbt mal wieder tausend Tode, vor fünf Tagen hatten wir das letzte mal Telefonkontakt, seitdem hatte ich keine Netz mehr.
Ein befreundeter Spanier klappert so per Telefon die zur Route passenden  Refuges ab, in der Refuge du Portillon wird sich an meinen kurzen Besuch erinnert, " der wollte weiter zur Refuge de Espingo" - und jetzt können wir kurz sprechen, " nichts passiert, mir geht es gut, alles ist toll, und Morgen ist die letzte Etappe, wenn alles klappt bin ich übermorgen zu Hause....".
Wie geplant werde ich morgen nach Luchon absteigen, die folgenden anspruchsvollen "E"  HRP Etappen über den Col Inferieur de Literole zur Refuge de la Renclusa und zum Hospital de Vielha (über den Col de Mulleres) kenne ich von meiner 2005 er Tour.
 
Ich sitze noch ein wenig vor der Refuge, genieße den Ausblick in den Cirque de Espingo, fühle mich sehr gut (auch mit schmerzenden Knochen und Muskeln) und freu mich!
 
Tourdauer:                09:35 Std.
höchste Höhe:             2877 m
Bergauf:                      1376 m
Bergab:                       1116 m
Länge:                         17,3 km
 
Der Pfad ist auf der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets eingezeichnet, teils als blaue Linie.
Auf  französischen IGN 1:25.00 ist der Weg teilweise blau gepunktet eingezeichnet und nicht als HRP beschriftet
 In der Editioral Alpina Posets/ Perdiguero 1:25.000 ist der HRP eingezeichnet, es fehlen wg. dem Blattschnitt aber Teile des Weges

 
11.Etappe: 09.09.2009- Refuge de Espingo- Bagneres de Luchon
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
Kartenauschnitt            Fotos 11. Etappe        Höhenprofil 2D           Höhenprofil 3D
 
Ein hoffentlich recht gemütlicher Tag steht an. 2005 war diese Etappe mein Einstieg zur Tour, dieses Jahr wird es der Abschluss der sein. Meist werde ich dem GR 10 folgen.
Um 10 nach 9 bin ich wieder auf dem Weg, es sind nur wenige Meter bergauf  zum Col de Espingo (1967m). Auf ca. 1898m wende ich mich nach links, steige durch Gras unproblematisch Aufwärts. der Lac D' OO  mit dem zweithöchsten Wasserfall der Pyrenäen (237m) ist irgendwo links von mir, ich schau gar nicht hin- bin schon mit den Gedanken zuhause. Nicht das ich nicht weiterlaufen möchte, aber jetzt geht es nach Hause und ich freu mich darauf.
2267m, ich erreiche die Hourquette de Hounts Secs. Für wenige Meter ist der Weg hier abgerutscht, vorsichtig um nicht ebenso abzurutschen überwinde ich diese Stelle. Unterhalb des Sommet de la Coume de Bourg (2272m) wechsele ich auf die andere Bergflanke.
Der Pfad ist weiter gut sichtbar und markiert, recht unproblematisch zu gehen. Unter mit das Vallee du Lis. Ich werfe die letzten Blicke zu den Gipfeln sehe noch den höchsten Gipfel der Pyrenäen - den Aneto mit 3404m.
Superbagneres taucht auf, Skilifte, Hotels, ich gehe mittlerweile auf einer Piste. Ein Schild warnt hier vor dem abgerutschten Wegstück- "Gefährliche Stelle".
Ich bin froh die hässliche Skistation hinter mir zulassen, ich folge den Rot/ Weisen GR 10 Zeichen, tauche in den Wald, erst auf  Pistenwegen, dann auf schmaleren Pfaden. Luchon ist zwischen den Bäumen zu erkennen, dann erreich ich die ersten Häuser.
Ich geh zur Hotel- und Barmeile der Stadt mit den prunkvollen Häuser aus dem 19 Jahrhundert.
Setzt mich draußen an einen Tisch und bestelle mir um 17:07 zwei Bier!
 
Tourdauer:                 05:45 Std.
höchste Höhe:             2272 m
Bergauf:                        612 m
Bergab:                       1892 m
Länge:                         16,6 km
 
Der Pfad ist auf der Rando Editions- Nr. 23 Aneto- Posets und auf der französischen IGN 1:25.00 eingezeichnet.

 
Abreise: 09.09.2010- Bagneres de Luchon - Solingen
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe
keine Etappe
5. Etappe
 
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
9.Etappe
10.Etappe
11.Etappe
 Abreise
 
Nach den zwei Bierchen geht's direkt zum Bahnhof, am Schalter frage ich nach den Verbindungen
Ein Bus fährt um 16:05 Uhr nach Montréjeau-  Gourdan-Polignan. Am Bahnhofsklo wasch ich mich und wechsele die Kleidung- gegen das nicht ganz so müffelnde aus dem Rucksack. Rufe dann Christiane an- Inhalt des Gespräches unter anderem: Ich bin auf dem Weg und Morgen gegen 14 Uhr in Solingen.
Von Montréjeau mit dem Zug nach Lourdes. Ich mag Lourdes, trotz der Läden und des Trubels. Suche ein Restaurant und gehe anschließend durch den Ort, es sind jetzt kaum noch Menschen unterwegs.
Checke in den Nachtzug ein, der ich glaube um 22:50 Richtung Paris Austerlitz. fährt. Schnell in die Metro- zum Gare du Nord- dort wartet der Thalys......
 
 
 
 
 
 
 
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