Home
Tourenberichte
Photos
Info' s zu den Wegen
HRP- Track
Ausrüstung
Gästebuch!
Links
Kontakt
Impressum
Tourenbericht der Pyrenäen Wanderung / Trekking Tour 2005
 
von Bagneres de Luchon bis Espot
Zu Anfang eine der schweren HRP Etappen über den Col de Inferieur de Literole (2983m ). Um den NP Aigüestortes zu erreichen plante ich einen Weg über den Col de Salenques, da ich Col de Mulleres letztes Jahr schon kennen  lernte (fast). Weiter wollte ich kreuz und quer durch den Nationalpark Aigüestortes i Estani de Sant Maurici wandern. Und wie fast immer bei meinen Wanderungen, es wird ein wenig anders.....
 
Zur Tour genutzte Karten:
carte de randonnnes- Rando Edition
     Nr.23 Aneto - Posets und und Nr. 22 Pica d' Estats- Aneto
(Mapdatum, European 1950,  mit einem groben 20 cm, UTM Gitter)
Die Strecke und HRP Etappen wurden aus diesen Karten entnommen
Mehr Karten Infos
 
Mit dem GPS - Tracklog  
kann die Tour mit Google Earth über Gipfel und durch Täler nachgeflogen werden.
Google Earth Track :
--  als kmz Datei Download --

Zu kurzen Beschreibungen der Refuges/ Orte am Weg

 
Anreise: Solingen- Köln- Paris, 14.9.2005
 
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
 
Anreise, 14.09.2005:                                  
Wie meist mit dem Zug.
Ich Reise gerne mit Zug, es ist bequem, schnell, und da ich alleine Unterwegs bin, gegenüber dem Auto, auch preiswerter. So fahre ich von Solingen Ohligs bis nach Köln Hauptbahnhof, dort in den Thalys  und mit dem mit 300km / h  nach Paris.
Um 14 Uhr steige ich am Gare du Nord aus, fahre mit der Metro zum Gare du Austerlitz, steckte den Rucksack in ein Schließfach und ging an die Seine, die nicht weit vom Bahnhof fließt. Per pedes zu einigen der  Sehenswürdigkeiten von Paris- die Kathedrale Notre Dame, den Place de la Concorde, die Champs-Élysées, den  Arc de Triomphe, der Alexander Brücke und den Eiffelturm. Mit der Metro fahre ich zurück zum Gare du Austerlitz, hohle meinen Rucksack und checkte mich in den Zug ein, der gegen 23 Uhr Richtung Toulouse fuhr.
 
Toulouse- Luchon, 15.9.05
 
Morgens früh gegen 7Uhr komme ich in Toulouse an, die Nacht mehr oder weniger Gut im Liegewagen verbracht.
Noch einmal  Zug kurz warten auf einen und ich stehe um 10Uhr  in Luchon am Bahnhof. Luchon empfängt mich mit bestem Sonnenschein,
aber kühl ist es. Den Tag bleibe ich noch in Luchon, Kaffee trinken, lesen, die kleine Stadt angeschaut. Ich kaufe noch Proviant ein- Käse und Wurst, und ein paar Handschuhe, wenn es hier auf 630 m schon kühl ist, wie dann auf 2000m?
Die Nacht verbringe ich auf dem Campingplatz, kann testen ob mein Gepäck und ich gleichzeitig  in meine neue Dackelgarage,
dem VauDe Hogan Ultralight I passt.  Es klappte, und sogar recht bequem - die Füße liegen auf dem Rucksack, Schuhe Töpfe ,ein bisschen Kleinkram in der mini Apsis, der Rest um mich verteilt. Die Bedingungen sind gut, keine Wolke am Himmel, schön warm ist es mittags in der Sonne, Morgen früh geht es los! 

 
1.Etappe, 16.9.05,       -GR10 -        zum Höhenprofil 1. Etappe                             Photos: 1.Etappe   
 
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
 
Luchon- Refuge de Espingo
 
Beginnt am Sessellift in Luchon, und führt über den GR 10 durch einen im September feuchten, kühlen  Wald, mal auf breiten Wirtschaftswegen , mal auch auf schmalen  Wegen, bis unterhalb von Super Bagneres, einer ziemlich hässlichen  Skistation.  Dort in der Nähe, die erste längere Pause an einem Unterstand mit „Hut“(1650m) mit schönem Blick auf den Pic de Cecire.
Die Sonne scheint jetzt kräftig, bestes Wetter. Weiter geht es über einem breiten Grasbewachsenen Bergrücken bis unterhalb des Pic de Cecire(2403m). Dort sehe ich dass langsam aus dem Vallee du Lis dichte Wolken aufziehen. Den Pic de Cecire umgehe ich in seiner linken Flanke, hinter im wechsele ich auf ca.2270m auf  die rechte Bergseite. Dort stehe ich im dichten Nebel, sichtweite ca. 10- 15 m. Macht aber nichts, der Weg  ist gut Markiert. Aber Aussicht gibt es keine.
Der GR 10 führt weiter auf der rechten  Bergflanke auf ca. 2150 m, überquert die Hourquette  de Hounts- Sees (Col) auf  2267 m. Dann gehe ich meist durch Grasflächen bergab, noch ein kleiner Aufstieg zum  Col de Espingo (1967m) weiter zur Refuge de Espingo, die ich im Nebel und Nieselregen suchen musste und die eher plötzlich und aus dem nichts vor mir im Nebel auftauchte.
 
Nach gutem Essen und  rotem Wein, sitze ich im T-Shirt mit vollem Bauch am warmen Kamin, das Feuer knackt, eine  Dose Bier steht vor mir. Trotz der recht vielen Höhenmeter geht’s mir gut, Knochen spüre ich–  aber alles im grünen  Bereich. Ich mache mir ein wenig sorgen über den nächsten Tag, die Etappe führt immerhin über einen fast 3000 m hohen Pass.
Mal schauen, vielleicht ist morgen das beste Wetter!
 
Tourdauer : ca.10:45 mit ca. 1,5-2 Std. Pause.
Bergan:             1874m
Bergab:              642m
Höchste Höhe : 2273m

 
2.Etappe, 17.9.05                             zum Höhenprofil 2.Etappe                             Photos: 2.Etappe          
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
 
Refuge de Espingo- Refuge de Portillon
 
Übles Wetter draußen, Regen, Nebel, Wind pfeift. Ich Frühstücke gemütlich in der Refuge, trinke Kaffee ou Lait. Grüble über die  Etappe,
der Col de Inferieur de Literole ist immer hin  2983m hoch. Ich denke das bei dem üblen Wetter diese Etappe  nicht zu laufen ist. Die Etappe ist im Cicerone Führer“ Pyrenean Haute Route“  als eine der drei „E“ Routen, der schwierigsten  Etappen des HRP, beschrieben. Na ja, ich werde erst mal losgehen, auf dem Weg zum Col liegt noch die Refuge du Portillon, falls das Wetter nicht besser wird kann ich in der Refuge den nächsten Tag abwarten.
 
Es ist Nachmittag, ich sitze in der Refuge du Portillon, frisch geduscht, trinke Kaffee in der gut geheizten Stube. Der Aufstieg führt zum Teil über sehr alte Wege, ist  gut gekennzeichnet, was mich aber doch nicht hindert einmal vom Pfad abzukommen.
Es  gibt wieder nicht viel zusehen, Nebel, Regen, dann Schneeregen- später sogar schneite es. Ein ungemütlicher Aufstieg mit Temperaturen um die Null Grad., dank Regenhose, Jacke und Handschuhen geht es, und das Laufen hält mich auch warm.
Ich mache mir weiter sorgen wegen dem Col de Inferieur de Literole. Hoffe einfach mal, das morgen die Sonne scheint, bei diesen Bedingungen wie zur Zeit werde ich nicht über den Col gehen, dort oben gibt es laut dem Hüttenwirt Eis und Schnee. Das ist mir SOLO  doch zu gefährlich. Hier oben ist jedenfalls alles weiß vom Schnee, die ersten Eiszapfen hängen vom Dach der Refuge du Portillon (2570m).
Draußen ist dichter Nebel, der Hüttenwirt geht alle Viertelstunde  vor die Tür und schlägt  kräftig und laut auf eine Tonne,
so das andere die Hütte finden können, das Wegstück zur Hütte ist nur schlecht mit wenigen Steinmännern markiert.
 
Tourdauer:      ca.4 Std.
Bergan:               695m
Bergab:                91m
Höchste Höhe:  2575m

 
3.Etappe, 18.9.2005    -HRP -               zum Höhenprofil 3.Etappe                      Photos: 3.Etappe
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
 
Refuge des Portillon - Refuge de Renclusa
 
Es ist bestes Wetter, keine Wolken, ein paar weit entfernt am Horizont. Es ist kalt, -8° in der Nacht. Ich spreche noch mal mit dem Hüttenwirt,  er gibt ein OK –„If you are carefully, it is Okay“.  Zwei Spanier gehen denselben Weg, sie meinten auch –so doll ist dort oben nicht. Das beruhigt mich und nach dem Frühstück gehe ich warm verpackt los.
Über den Staudamm des Lac du Portillon, dann rechts, nach ein paar Metern muss ich doch schlucken, der Weg ist vereist und es geht rechts steil  Abwärts in den See -bloß nicht ausrutschen hier! Weiter dann unproblematisch  durch das Geröll, an einigen Stellen brauchte ich aber die Hände.  Neuschnee liegt auf dem Weg, vorsichtig musste ich aber vor allem bei gefrorenem Bachwasser sein. Ich folgte den Spuren der Spanier, von denen einer mit Steigeisen unterwegs ist.
Meine Uhr misst -6°, das Wasser im Trinkschlauch ist gefroren, ich habe Durst, aber keine Lust anzuhalten um mir Platypus Beutel aus dem Rucksack kramen.
Oben am Col de Inferieur de Literole (2983m ) ist es ungemütlich, ein starker kalter Wind, der mir den Schnee ins Gesicht treibt, ich gehe ohne Pause und ohne die Sicht zu genießen an den Abstieg. Die ersten 10-15 m sind steil, ohne Schnee müsste ich Klettern, im Schnee (hier so 20-30 cm) rutsche ich mehr oder weniger das steile Stück auf dem Hintern runter. Ich folge weiter den Spuren der Spanier, die Richtung  gibt sich aber aus dem Gelände.
Nach dem Portal de Remune (2831m), wird es wilder, kein Schnee, aber gefrorene Wassertümpel und haufenweise Steine.
Das Gehen durch und über die Steinblöcke ist anstrengend und mühsam.  Ich finde kaum Zeichen und Pfadspuren, das GPS hilft mir auf den richtigen Weg zu bleiben.
Irgendwann, nach den mühsamen Blöcken, lande ich im Remune Tal. Am Bach entlang führt der Weg weiter in eine Schlucht. Nachdem ich diese durchquert hatte öffnete sich ein Grasbewachsener Kessel. Ein guter Platz für eine Siesta, ich bin ja in Spanien. Den Rucksack abgelegt, Stiefel ausgezogen, Käse, Wurst, Brot und Müsliriegel  ausgepackt und mir es im Gras gemütlich gemacht.
Allein war ich auch nicht, Murmeltiere Sonnen sich  in der Nähe.
 
Nach einer Stunde wache ich auf, es wird frisch, als Wolken die Sonne decken, außerdem piekst das Gras. Ich packe meine Sachen zusammen und folge dem Bach weiter. Der Pfad verläuft meist leicht bergab und ist einfach zu gehen. Ich gehe nun durch Wald mit alten Holz und Flechten an den Bäumen. Dann endete das Vallee de Remune und ich landete im Tal des Rio Esera. Vorbei geht’s am Hospital de Benasque, einem Hotel, dann durch weiter einen Wald mit knochigem Wurzelpfad.
Das Tal ist gut erschlossen,  mit dem Auto und Bus über Benasque gut erreichbar, der höchste Berg der Pyrenäen, der Aneto (3404m), wird natürlich sehr oft bestiegen. Die letzten Meter führen wieder bergan zur Refugio de Renclusa (2140m) –  ich entscheide mich nicht zu Zelten. Der Tag war lang und Abwechselungsreich, ein wenig Komfort- Matratzenlager und ein Hüttenmenü hab ich verdient.
Letztes Jahr fühlte ich mich sehr wohl in der Renclusa, jetzt war es nicht so toll hier. Ziemlich unfreundlicher Wirt, jedenfalls der mit dem ich zu tun hatte. Vielleicht hat er aber auch nur einen schlechten Tag. Nach diesem tollen Tag machte mir aber die schlechte Laune anderer nichts aus.
 
Tourdauer :ca. 10:45 mit ca.1,5 -2Std. Pause
Bergauf:           1471m
Bergab:            1471m
Höchste Höhe:  2983m

 
4.Etappe, 19.9.2005                       zum Höhenprofil 4.Etappe                                  Photos: 4.Etappe
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
 
Refugio de Renclusa- Riu de l’ Escaleta
 
Ein anstrengender , nervender und nicht wirklich guter Tag, trotzdem ein toller Tag mit vielen Eindrücken und wieder an Erfahrung gewonnen. Geplant hatte ich von der Refuge de Renclusa durch das Tal des Riu Barrancs über den Col de Salenques (2805m) und weiter durch das Vall de Salenques bis zu Refugi de Conangles zu laufen. Nun, es wurde dann ein wenig anders.
 
In der Refuge sind  nur noch wenige Menschen, die meisten sind schon früh, gegen 6 Uhr zum Aneto aufgestiegen.
Ich Frühstückte in Ruhe und packe dann meine Sachen, gegen 9 Uhr mache ich mich auf den Weg. Links hinter der Refuge, unterhalb des Pic de la Renclusa, geht es bergan, dann wider bergab bis zum Plan dels Aigualluts. Dort hab ich die Wahl, entweder zum Col de Mulleres oder zum  Col de Salenques. Ich steige durch das Tal des Riu Barrancs auf, Richtung Col de Salenques. Schnell beginnt der Weg wieder fast nur aus Felsblöcken zu bestehen und strengt mich ziemlich an. Der Aufstieg macht mich gar nicht glücklich, jeder Schritt muss bei den Blöcken sicher sein. Handy Empfang gab's keinen hier oben und sonst ist auch niemand auf dem Weg. Es strengte mich irgendwie einfach nur an. Rechts oberhalb von mir die höchsten Berge der Pyrenäen. Stetig steige ich bergauf.
Ich blicke hinunter in einen Kessel , weit oberhalb die Gipfeln des Pic de Salenques(2990m), Pic de Tempestats (3240m), irgendeiner der Übergänge muss der Col de Salenques(2805m) sein. Schon hier sahen die Übergänge schwierig aus – steiles felsiges Gelände- jedenfalls für Wanderer wie mich. Nun, erstmal in den Kessel absteigen, dort unten eine felsige Mondlandschaft ! Hier "entscheide" ich mich dann für den rechten Col. Steil und ständig über Blöcke steige ich berauf – bis ich auffasse das ich Falsch laufe. Also umkehren, den Weg über eine Felszunge in das Nachbartal suchen. Markierungen, Wegspuren  gibt es keine, ab und zu mal ein Steinmann, der kann aber überall hinführen. Auf der Felszunge mal wieder ein Steinmann. Gemeinsam schauten wir uns den Col de Salenques an. Ich bin ziemlich ausgebrannt und müde. Frage mich ob ich diesen Aufstieg noch will. Ich mache kehrt – ich bin einfach müde. Also dem auf  selben Weg bis zum Plan dels Aigualluts zurück.
Das Zelt ist aufgebaut, die Sonne steht tief am Horizont, im Schatten wird es kalt. Ich verkrieche mich ins Zelt, koche mir einen Tee, und meine Wirthausnudeln "Försterinnen Art". Zum Nachtisch gibt es Grießbrei.  Das Zelt steht im Nachbartal (am Riu de l’ Escaleta) auf dem Weg zum Col de Mulleres. Morgen also die nächste „E“ Etappe, diesmal zum Col de Mulleres. Ich kenne den Weg bis fast zum Col- ich war letztes Jahr schon mal dort.  Ich fühle mich wieder entspannt und gut- liege gemütlich, warm eingepackt im Schlafsack, lese noch etwas und Schlafe bald ein.
 
Tourdauer:    ca.: 9:30 mit  1 Std. Pause,
Bergan:             1105m
Bergab:            1090m
Höchste Höhe: 2631m

5.Etappe,  20.9.2005       -HRP-             zum Höhenprofil 5.Etappe                        Photos: 5.Etappe
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
 
Riu de l’ Escaleta- Hospital de Viella
 
Die Nacht ist kalt, jedenfalls draußen. Im Schlafsack ist es gemütlich und  kuschelig. Temperaturen - im Zelt sind es so 0°, draußen -4°. Morgens ist die Landschaft, einschließlich Zelt,  gut mit Reif bedeckt. Im Schatten der Berge, packe ich alles zusammen, und marschiere gegen 10 Uhr los. Eine Stunde später, an einem See, wird es in der Sonne wieder gemütlich, ich kocht mir Tee und esse Müsli. Gut gestärkt gehe ich weiter. Der Weg ist  anfangs recht einfach zu laufen, immer der Nase lang, Richtung der Zwillingsgipfel , den Pico Forcananda.  Ab und zu brauche ich an Felsstufen die Hände, kleine Bäche sind zu überqueren, an zwei Seen geht’s vorbei, stetig gehe ich bergauf. Am Ende des Tales wurde es alpiner- steiler und felsiger, der Weg ist weiterhin gut zu finden. Nach diesen steilen Wegstrecken gelange ich auf ein leicht ansteigendes Plateau. Linke Hand zwei Pässe- aber welcher ist der Col de Mulleres?
Steinmänner führen mich weiter. Das Gelände ist weglos, glatte Felsen, sanft ansteigend. Dann wieder steiler über Geröll und wackelige Felsblöcke, dazu noch Schnee und Eisflächen, sehr unangenehm und anstrengend zu gehen. Dann erreiche ich den Pass, auf der anderen Seite geht es senkrecht runter! Keine Chance für mich dort  hinunter zu Klettern.  Das Tal sieht auch nicht einladend  aus, - ich steh wohl auf dem Nachtbar Pass, - dem  Col de Alfred (ca.2850m)! Ich fluchte vor mich hin - warum verlasse ich mich auf mein Gefühl anstatt auf  Kompass und Karte- mit ein wenig Peilen wäre der anstrengende Umweg vermeidbar gewesen. Orientierung ist nicht meine Stärke!
So muss ich ein Stück bergab gehen, dann nach links queren, weiter durch Schnee, Geröll und Eis, wieder bergan, dann stehe ich auf dem
Col de Mulleres (2928m).  Dort schluckte ich auch, wieder  fast senkrecht bergab. Eine Fußspur im Schnee wirkt etwas beruhigend auf mich. Auf dem Pass wende ich mich nach links und finde eine Möglichkeit in der ich herunterklettern kann. Auf dieser Seite liegt kein Schnee, das Gelände blieb weiter felsig und schlecht zu gehen. Steinmänner führen mich links im Tal, vorbei an den Mulleres Seen, immer bergab. Leichter wird es erst im Tal Richtung des Hospital de Viella. Die Landschaft aber entschädigt mich und ich fühle mich gut, die anspruchsvollen Passagen der letzten Tage überwunden zu haben.
 
Ich übernachtetet im Hospital de Viella(1626m). Außen herum nicht sehr gemütlich ,da zur Zeit eine Tunnel Baustelle dort ist.
Im Inneren gar nicht so schlecht, eine Bar , warme Duschen ,übliche Matratzenlager. Sollte aber trotz allem gemieden werden
unfreundliche Wirte,  kaltes Essen. Zum Glück ist das Bier aber auch kalt.
 
Tourdauer:    ca. 9 Std. , ca. 1Std.Pause
Bergan:              865m
Bergab:            1404m
höchste Höhe : 2928m

6.Etappe, 21.09.2005       -HRP /GR11-     zum Höhenprofil 6.Etappe                    Photos: 6.Etappe
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
 
Hospital de Viella- Refuge de Renstanca
 
Ich sitze vor der Refugi de Restanca in der Sonne- ohne T-Shirt. Die Wanderung war entspannend, ruhig und schön. Genau das richtige nach den anstrengenden Tagen.
Nach dem Hospital führt ein Feldweg leicht Bergan in einen Wald, dann auf guten Wegen in das Vall de Conangles. Fast am Ende des Tales gehe ich nördlich in vielen Kehren berauf bis zum Port de Rius auf 2420m. Der Pfad ist recht gut mit Steinmännern und Rot- Weisen Markierungen zu finden.
Nach ein paar Meter und ich stehe in der besten Sonne am Lac de Rius.  Ein wunderschöner Platz, sehr einladend für eine ausgiebige Pause. Käse, Wurst, Müsliriegel und das Zelt ausgepackt, das ich hier zum trockenen in die Sonne legte, ich hatte es feucht nach der Übernachtung eingepackt. Irgendwann schlafe ich dann ein
 
Nach einer Stunde wachte ich auf, packe alles wieder zusammen. Ich gehe den Weg bis zum Ende des Sees, dort musste ich mich entscheiden - weiter auf dem HRP oder
etwas gemütlicher auf dem GR 11? Ich entscheide mich für die einfachere Variante, durch das Arties Tal zur Refuge de Renstanca. Der GR 11 folgt dem Tal, meist  Bergab auf gut markierten Wegen, bis auf ca. 1915m. Ab da wieder ein Stück bergauf (bis auf ca. 2030m), dann sehe ich den Estany de Renstanca mit der Refuge (2010m). Der Stausee ist jetzt im September recht leer.
Die Refuge ist sehr gemütlich mit sehr freundlichen Wirten, ich habe dort einen wirklich schönen Abend verbracht,
mit einigen Spaniern und einem deutschen Paar.
 
Tourdauer :         8 Std. mit reichlich Pausen.
Bergauf               891m
Bergab:               543m
Höchste Höhe:  2320m

7.Etappe, 22.09.2005     GR 11          zum Höhenprofil 7.Etappe                        Photos: 7.Etappe
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise

 
Refugi de Renstanca- Refugi de Colomers
 
Wieder eine entspannende Etappe auf dem GR 11. Die Brauche ich auch- die ersten Tage wahren nicht nur physisch sondern auch psychisch Anstrengend.
Der Weg führt direkt nach der Refugi de Renstanca,  an weidenden Schafen vorbei aufwärts. Der erste See taucht auf ,der Estany deth Cap deth Porth (ca.2240m), dem See folge ich am rechtem Ufer in Laufrichtung. Auf gut markierten Weg stetig aufwärts  zum Coret d' Oelhacrestada  (= Col de Crestada, 2475m) - nach dem Coll beginnt der Nationalpark Aigüestortes i Estani de Sant Maurici, mit seinem erstem sehr schönen See, den Estany de Monges.
Aigüestortes bedeutet auf Deutsch  "verzweigtes Wasser" und das ist es wirklich. Ich gehe von einem See zum anderen.
Der Estany de Monges - ein schöner Platz für eine ausgiebige Pause. Den Rucksack abgelegt ,die üblichen Sachen ausgepackt und gemütlich die Beine ausgestreckt.
Auf dem GR11 begegnete ich das erste mal mehreren Gruppen, an den anderen Tagen liefen mir kaum Menschen über den Weg,  Hier am See muss ich mich mal wieder entscheiden, gehe ich zur Ref. Ventosa i Calvell, und damit ein wenig kreuz und quer durch den Park oder auf graderem Weg. Ich entscheide mich für den graden Weg. Nach dem See direkt wieder bergan zu einem Pass, von diesem noch mal Aussicht bis zum Maladeta - dem höchsten Massiv der Pyrenäen. Von dieser Höhe weiter Steil bergab, auch eine kleine "Klettereinlage" ist dabei. Im Tal wieder Seen (Estany de la Mangades), die Felsen nach Norden bilden einen kleinen Kessel, Richtung Osten liegt der Port de Caldes (2570m) das ich überquere.
 
Ich lasse mir viel Zeit, mache ordentlich Pausen und genieße die wilde Felsen und die beruhigende Seen Landschaft. Um 16:30 komme ich an der Refugi de Colomers an, auch an einem Stausee gelegen. Ich hole mir erstmal eine Cola zum Durstlöschen und trinke dann gemütlich in der warmen Sonne ein kühles Bier. Schon "lustig" ist das Klo der Refuge -hängt direkt an der Staumauer mit  Abfluss in den Stausee- macht nicht grade Durst auf das Bachwasser im Tal! 
Der Abend war sehr gut und lustig, gemeinsam mit ein einer Gruppe Spanierinnen, einem Amerikaner und seinem spanischem Bergführer gegessen und Karten gespielt.
Das deutsche Paar war auch wieder da, sie kochen sich etwas im Selbstversorger bereich. Die Verständigung mit den Spaniern klappte mit Englisch.
 
Tourdauer:         7:15 mit viel Pausen
Bergauf:             722m
Bergab:              609m
höchste Höhe : 2599m

8.Etappe 23.09.2005       -GR11-              zum Höhenprofil 8.Etappe                   Photos: 8.Etappe
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
 
Refugi de Colomers - Espot
 
In der Nacht entschied ich, bis nach Espot zu laufen und dort einen Tag Pause zu machen. Nach packen ,Kaffee und magerem Frühstück überquere ich am nächsten morgen den Staudamm, danach wieder aufwärts, teils auch ziemlich steil und nicht gut gekennzeichnet.
 
Oben angekommen schaue ich auf den Lac Long, an dem  ich am linken Ufer (in Fliesrichtung links) entlang gehe. Danach liegt der Lac Redon und dann der Lac Obago am Weg. Und schon wieder bergauf, in kehren und teilweise steil zum Port de Ratera d' Espot. Mit einem  Blick sind im Aufstieg  fünf Seen zu erkennen. Vom Pass sehe ich schon die bekannten Zwillingsgipfel der Encantados.
Der Weg ins Tal hinunter ist nicht gut markiert, aber doch  problemlos zu finden. Ab und zu führt der Pfad  über es über unangenehme Geröllstrecken.
Abseits vom Weg, ich schieße ein paar Fotos am Lac de les Obiagues de Ratera, schlage ich mir den Fuß um. Nach kurzer Zeit mach ich mich wieder, etwas humpelnd, auf den Weg. Fast gleichzeitig sehe ich das im Süden reichlich Wolken auftauchen. Schon an der Refuge de Colomers sagte der spanische Bergführer, das Wetter würde sich verschlechtern.
Der Weg wurde zu einer 4x4 pflichtiger Straße, zum Glück gab es die Wahl, vielleicht nicht so anstrengend über die Strasse (auf dem GR 11) ins Tal, oder auf einem Bergpfad ins Tal. Ich geh den Pfad, der sich dann auch als lohnenswert herausstellt. Vorbei am Cascade de Ratera durch einen langsam in Herbstfarben übergehenden Wald. Diese Etappe war wieder von  sehr abwechselungsreichen Landschaften geprägt. Seit dem Port de Ratera d' Espot begegneten mir auch recht viele Tageswanderer, von Espot führt eine Strasse bis zum Estany de Sant Maurici, so es ist  für nicht so "fitte"  möglich die Encantados etc. sehen. Bis zum Estany de Sant Maurici dürfen aber nur Gelände Taxis (-Land Rover) fahren, die in Regelmassigen abständen von Espot bis in den Park und zurück fahren.
Den Service gönne ich mir auch, ich lass mich nach Espot fahren.
Das Wetter wird schlechter, dicke  Regenwolken beherrschten den Himmel, in der Nacht auf dem Camping in Espot regnet es.
 
Tourdauer: 6 :35 mit guten Pausen
Bergauf:            440m
Bergab:             675m
Höchste Höhe: 2587m

Abreise, 24.09.2005 
Einleitung
 Anreise
1. Etappe
2. Etappe 
3. Etappe
4. Etappe  
Photos
5. Etappe
6. Etappe
7. Etappe
8. Etappe 
Abreise
Das Wetter wurde nicht wirklich übel, es regnete nicht ständig- aber mit schmerzendem Fuß, dem jetzt unsicherem Wetter, und noch ca. vier Tagesetappen zum nächstem  Ziel (Andorra) überlegt ich ob ich weiter gehe. Seit 10 Tagen bin alleine Unterwegs, ich Wandere zwar gerne alleine, aber jetzt fällt mir die Einsamkeit doch zur Last.
Also entscheide ich mich nach zu Hause fahren.
 
Nach Espot fährt kein Bus, ich fahre mit dem Taxi nach La Guingueta de Aneu. Dort fährt der Bus nach Barcelona vorbei, heute - gegen Mittag- wie mir der Taxifahrer sagte. Nach einigen Stunden Warterei, hatte ich die Hoffnung auf den Bus verloren, und keiner im Ort den ich frage kennt die Buspläne. Ziemlich genervt baue ich das Zelt auf dem Campingplatz am Ort auf. Der Himmel wurde dunkel und es beginnt zu regnen.
Morgen am Sonntag fährt gar kein Bus, erfahre ich auf dem Campingplatz. Was machen? Erst mal schlafen und den nächsten Tag abwarten. Auch ein paar Deutsche waren auf dem Platz, am nächsten Morgen fragte ich die beiden ob sie mich mitnehmen könnten.
Alles passt super, sehrt nette Leute, die ihre Wanderung auf dem GR 11 (von Torla) hier beenden.
Die beiden nehmen mich mit dem Auto bis nach Andorra mit, dort frage ich einen Taxifahrer, wie ich hier am besten fortkomme -
er bringt mich dann zu einer Busstation.
Mit dem Bus bis nach Toulouse, dort in den Nachtzug nach Paris, um Acht in den den Thalys, mittags am 26.9 war ich zuhause.
 
Gesamt Bergauf 7613m
Bergab:              6525m
 
Home Tourenberichte Photos Info' s zu den Wegen HRP- Track Ausrüstung Gästebuch! Links

Kontakt

Impressum